Last-Minute Sieg für Alba

SID
Will Cherry und Alba Berlin mussten bis zur Schlusssekunde zittern
© getty

Zum Abschluss der Eurocup-Vorrunde zittert sich Alba Berlin in die Zwischenrunde; auch ratiopharm Ulm ist weiter. Die RIESEN Ludwigsburg untermauern ihre Topform und feiern einen Kantersieg. Oldenburg verliert, war aber schon für die nächste Runde qualifiziert, während sich die Krise in Bonn weiter zuspitzt.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Gruppe A

Telekom Baskets Bonn (2-8) - JSF Nanterre (4-6) 86:95 (BOXSCORE)

Punkte: Rotnei Clarke (21) - Mykal Riley (26)

Rebounds: Aaron White (11) - Mam Jaiteh, Fernando Raposo (je 8)

Assists: Eugene Lawrence (8) - Gerald Robinson (8)

Die Krise in Bonn nimmt kein Ende. Gegen Nanterre setzte es wettbewerbsübergreifend mittlerweile die 13. Niederlage in Serie. Nicht mehr an Bord war der Pole Michal Chylinski, in dessen Vertrag eine Kündigungsoption gezogen wurde. Der kürzlich als Ersatz verpflichtete US-Amerikaner Langston Hall stand noch nicht im Kader der Baskets.

Dabei zeigten die Bonner, wie schon in der vergangenen Woche, vereinzelt gute Ansätze, ein verkorkstes erstes Viertel (16:29) wiegte als Hypothek aber zu schwer. Obwohl das Team von Mathias Fischer die restlichen Viertel gewinnen bzw. ausgeglichen gestalten konnte, ließen sich die Franzosen die Butter nicht mehr vom Brot nehmen.

Bester Spieler in einer Bonner Mannschaft, die zum wiederholten Mal bewiesen hat, dass noch Leben in ihr steckt, war Aaron White mit 15 Punkten und 11 Rebounds. Auch Eigengewächs Florian Koch wusste mit 13 Punkten zu überzeugen.

EWE Baskets Oldenburg (4-6) - Union Olimpija Ljubljana (5-5) 75:77 (BOXSCORE)

Punkte: Brian Qvale (17) - Sasa Zagorac (23)

Rebounds: drei Spieler je 5 - Sava Lesic (6)

Assists: Scott Machado (9) - Zach Wright (5)

Nach diesem Kampf kann man den EWE Baskets sicher nicht unterstellen, absichtlich verloren zu haben. Aber mit Blick auf die nächste Runde werden die Verantwortlichen mit der Niederlage gar nicht so unglücklich sein. Im Falle eines Sieges hätte man die Gruppe auf Rang 3 abgeschlossen und wäre im Top 32 mit zwei langen Reisen nach Russland (Unics Kazan und Nizhny Novgorod) konfrontiert gewesen.

Nach einem 15-Punkte Halbzeitdefizit gaben die dezimierten Oldenburger (Mladen Drijencic verzichtete auf seine potentiellen Starter Nemanja Aleksandrov, Chris Kramer und Klemen Prepelic) nochmal richtig Gas und glichen die Partie 20 Sekunden vor Ende sogar aus. Zwei verwandelte Freiwürfe von Topscorer Sasa Zagorac brachten den Slowenen letztlich den Sieg.

Durch die Niederlage trifft Oldenburg als Gruppenvierter auf Valencia, PAOK Thessaloniki und Limoges bzw. Mailand aus der Euroleague. Reisetechnisch deutlich komfortabler und sportlich nicht minder attraktiv als die Reisen nach Russland.

Dominion Bilbao Basket (8-2) - Dolomiti Energia Trento (7-3) 104:91 (BOXSCORE)

Punkte: Clevin Hannah (22) - Dominique Sutton (20)

Rebounds: drei Spieler je 4 - drei Spieler je 4

Assists: Clevin Hannah (8) - Giuseppe Poeta (7)

Gruppe B

Alba Berlin (5-5) - Enel Basket Brindisi (1-9) 80:79 (BOXSCORE)

Punkte: Jordan Taylor (18) - Adrian Banks (27)

Rebounds: Mitchell Watt, Dragan Milosavljevic (je 7) - Adrian Banks (8)

Assists: Will Cherry (4) - Scott Reynolds (4)

Das war mehr Glück als Verstand für Alba Berlin. Durch einen Korbleger von Kreso Loncar in allerletzter Sekunde feiert das Team von Sasa Obradovic nach vier Niederlagen in Folge einen hauchdünnen 80:79-Sieg gegen Brindisi. Dadurch steht man aus eigener Kraft in der Zwischenrunde; die Schützenhilfe aus Ludwigsburg war letztlich gar nicht nötig.

Berlin war über die gesamte Dauer des Spiels eine gehörige Portion Nervosität anzumerken. Ballverluste, gezwungene Würfe und Löcher in der Defensive erlaubten dem Schlusslicht aus Italien immer wieder leichte Punkte. Die Gäste spielten ohne jeglichen Druck munter mit, nutzten Albas Wackelhändchen von der Dreierlinie und hielten bis in die Schlussminute eine knappe Führung.

Im Top 32 trifft Alba auf Neptunas Klaipeda aus Litauen und Aris Thessaloniki. Aus der Euroleague stößt Mailand oder Limoges mit Heiko Schaffartzik in Albas Gruppe. Gegen ein Wiedersehen mit ihrem ehemaligen Anführer hätten die Verantwortlichen in Berlin sicher nichts einzuwenden.

MHP Riesen Ludwigsburg (7-3) - Le Mans Sarthe Basket (3-7) 90:49 (BOXSCORE)

Punkte: Mustafa Shakur (17) - Lahaou Konate (11)

Rebounds: Chris McNaughton, Jon Brockman (je 6) - Mouthpataou Yarou (6)

Assists: Brad Loesing (5) - Pape Amagou, Petr Cornelie (je 2)

Das war zum Abschluss der Vorrunde noch ein Statement der Riesen Ludwigsburg. Sarthe Le Mans hatte nicht den Hauch einer Chance und verlor auch in der Höhe verdient mit 90:49. Die Gastgeber legten los wie die sprichwörtliche Feuerwehr, gingen schnell mit 10:0 in Führung und ließen zu keiner Sekunde Zweifel am Ausgang des Spiels aufkommen.

Nach drei Vierteln hatten die Gäste gerade einmal 30 Punkte erzielt. John Patrick konnte aufgrund der deutlichen Überlegenheit die Belastung seiner Leistungsträger gut dosieren und gönnte allen seiner zwölf Spieler mindestens zwölf Minuten Spielzeit. Außer Royce O'Neal musste kein Spieler über die 20-Minuten-Marke gehen.

Durch den Sieg und der gleichzeitigen Niederlage von Reggio Emilia bei Tabellenführer Gran Canaria zieht Ludwigsburg als Gruppenzweiter ins Top 32 ein. Dort trifft man auf Zenit St. Petersburg, Venedig und Izmir bzw- Zielona Gora als Euroleague-Absteiger.

Grissin Bon Reggio Emilia (6-4) - Herbalife Gran Canaria (8-2) 73:78 (BOXSCORE)

Punkte: Pietro Aradori, Darjus Lavrinovic (je 20) - Kevin Pangos (15)

Rebounds: Amedeo Della Valle (6) - Alen Omic (7)

Assists: Andrea de Nicolao (4) - Kevin Pangos (7)

Gruppe C

SLUC Nancy (2-8) - Ratiopharm Ulm (4-6) 76:80 (BOXSCORE)

Punkte: James Bell (18) - Da'Sean Butler (13)

Rebounds: Derwin Kitchen (12) - Philipp Neumann, Chris Babb, Taylor Braun (je 6)

Assists: Derwin Kitchen (7) - Per Günther (5)

Siegen oder Fliegen: So einfach lautete vor der Partie die Devise für beide Teams. Sowohl Nancy als auch Ulm brauchten unbedingt einen Sieg, um noch in die Top-32-Runde einzuziehen. In einer verrückten Partie mit zahlreichen Führungswechseln gingen die Ulmer dank eines beeindruckenden Schlussspurts schließlich als Sieger vom Platz.

Den Start in das entscheidende Duell verschlief das Team Thorsten Leibenath völlig: Die Gastgeber aus Frankreich zogen mit einem 14-0-Run sofort davon, erst nach mehr als vier Minuten brachte Joschka Ferner die Ulmer zum ersten Mal auf das Scoreboard. Im zweiten Viertel fanden die Schwaben dann endlich besser ins Spiel und konnten den Rückstand vor allem dank Chris Babb Stück für Stück verkürzen. Mit der Halbzeitsirene brachte Taylor Braun die Ulmer per Dreier zum ersten Mal in der Partie in Führung.

Im dritten Viertel verloren die Gäste jedoch erneut den Faden, dieses Mal setzten sich die Franzosen mit einem 9-0-Run frühzeitig ab. Davon unbeeindruckt starteten die Ulmer im Schlussabschnitt die nächste furiose Aufholjagd. Nach einem weiteren Dreier von Brown gingen die Gäste zweieinhalb Minuten vor Ende wieder in Führung und gaben diese nicht mehr aus der Hand.

Dank dieses schweißtreibenden Kraftaktes kann sich der Tabellenzwölfte der BBL über den Einzug in die nächste Runde freuen und nach dem enttäuschenden Saisonstart neuen Mut schöpfen.

CAI Zaragoza (7-3) - Umana Reyer Venezia (4-6) 82:72 (BOXSCORE)

Punkte: Henk Norel (21) - Hrvoje Peric (17)

Rebounds: Stevan Jelovac (9) - Hrvoje Peric (9)

Assists: Sek Henry (6) - Mike Green (7)

Valencia Basket (10-0) - Proximus Spirou Charleroi (3-7) 97:76 (BOXSCORE)

Punkte: Bojan Dubljevic (20) - Maxim Gaudoux (16)

Rebounds: Fernando San Emeterio, Bojan Dubljevic (je 5) - Kevin Tumba (11)

Assists: Jon Stefansson (6) - Billy Baron (4)

Gruppe D

Aris Thessaloniki (7-3) - Banvit Bandirma (5-5) 72:53 (BOXSCORE)

Punkte: Jerel McNeal (20) - Dominique Johnson (20)

Rebounds: Jamelle Hagins (9) - Gasper Vidmar (8)

Assists: Dominic Waters (8) - Courtney Fortson (5)

Trabzonspor Medical Park (5-5) - Unics Kazan (7-3) 73:80 (BOXSCORE)

Punkte: Damian Kulig, Dwight Hardy (je 16) - Keith Langford (22)

Rebounds: Novica Velickovic (8) - Latavious Williams (7)

Assists: Dwight Hardy (4) - Quino Colom (7)

Buducnost Voli Podgorica (4-6) - Steaua Bukarest (2-8) 89:56 (BOXSCORE)

Punkte: Sead Sehovic (17) - Chris Cooper (19)

Rebounds: Aleks Maric (10) - Titus Nicoara (13)

Assists: Nemanja Jaramaz, Ognjen Carapic (je 4) - Marko Marinovic (8)

Gruppe E

Avtodor Saratov (7-3) Szolnoki Olaj (4-6) 104:78 (BOXSCORE)

Punkte: Paul Stoll (20) - Milos Borisov (22)

Rebounds: Jeff Brooks (13) - Akos Keller (5)

Assists: Paul Stoll (10) - Aaron Craft, Krisztian Wittmann (4)

Lietuvos Rytas Vilnius (2-8) - PAOK Thessaloniki (5-5) 81:88 (BOXSCORE)

Punkte: Adas Juskevicius (15) - Sofoklis Schortsianitis (23)

Rebounds: vier Spieler je 4 - Sofoklis Schortsianitis (10)

Assists: Zygimantas Janavicius (6) - William Hatcher (6)

Besiktas (4-6) - Zenit St. Petersburg (8-2) 91:67 (BOXSCORE)

Punkte: Cenk Akyol, Maciej Lampe (je 13) - Anton Pushkov (12)

Rebounds: Chinemelu Elonu (8) - Anton Pushkov (11)

Assists: Randy Culpepper, Nate Wolters (je 5) - Dimitry Golovin (5)

Gruppe F

Nizhny Novgorod (6-4) - Galatasaray (7-3) 81:75 (BOXSCORE)

Punkte: Dimitriy Khvostov (20) - Stephane Lasme (16)

Rebounds: Victor Rudd (11) - Stephane Lasme (8)

Assists: Dimitriy Khvostov (6) - Caleb Green, Sinan Güler (je 5)

Krasny Okyabr Volgograd (1-9) - Hapoel Jerusalem (5-5) 74:95 (BOXSCORE)

Punkte: Maks Konate (18) - D'or Fischer (18)

Rebounds: Maks Konate (10) - Lior Eliyahu (9)

Assists: Viachetslav Zaytsev (7) - Lior Eliyahu (6)

AEK Athen (5-5) - Neptunas Klaipeda (6-4) 75:71 (BOXSCORE)

Punkte: Loukas Mavrokefalidis (27) - Daniel Ewing (22)

Rebounds: Loukas Mavrokefalidis (9) - Arnas Butkevicius (7)

Assists: Nontas Papantoniou (4) - Daniel Ewing (9)

Der Eurocup in der Übersicht

Artikel und Videos zum Thema