Baskets sehen in Moskau keine Sonne

Brad Wanamaker und Bamberg hatten ZSKA nicht viel entgegenzusetzen
© getty

Die Brose Baskets Bamberg haben gegen ZSKA Moskau die Überraschung verpasst. In Russland unterlag das Team von Andrea Trinchieri mit 91:70 (BOXSCORE). Die individuelle Klasse des Backcourts war letztendlich zu viel für die von Reisestrapazen geplagten Bamberger.

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Nachdem Bamberg die beiden ersten Spiele gegen ZSKA in der Vorrunde offen gestalten konnte, setzte es am fünften Spieltag des Top 16 eine deftige Klatsche.

Das erste Viertel konnten die Baskets mit einem guten Start ausgeglichen gestalten, danach gehörte das Spiel den Russen. Mit der Hereinnahme von Milos Teodosic zog Moskau das Tempo an und ließ Bamberg im zweiten Viertel (30:11) einfach stehen.

Der serbische Spielmacher kam auf 14 Punkte und 6 Assists, während Nebenmann Nando de Colo 19 Punkte, 6 Rebounds und 3 Assists zum Sieg beisteuerte. Topscorer bei Bamberg war Nikos Zisis mit 12 Zählern.

Die Reaktionen:

Andrea Trinchieri (Coach Bamberg): "Glückwunsch an ZSKA für diesen verdienten Erfolg. Sie waren heute in allem besser und die Zahlen sagen es: Im zweiten Viertel haben sie sich den Sieg erspielt. Danach waren wir nicht mehr in der Lage, zurückzukommen. Es liegt in meiner Verantwortung. Es ist klar, dass wir mit dem Talent von ZSKA nicht mithalten können, aber sie haben auch härter und physischer gespielt als wir. Das können wir besser."

Nando de Colo (Moskau): "Wir haben heute ein starkes Spiel gemacht. Abgesehen von den ersten fünf Minuten, waren wir gut in der Defense und waren das Team mit mehr Aggressivität. Wir haben getan, was wir uns vorgenommen hatten. Wir haben gut zusammengespielt und das müssen wir fortsetzen."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Die Baskets starten mit Wanamaker, Zisis, Miller, Melli und Radosevic. Moskau stellt Nando De Colo, Cory Higgins, Andrey Vorontosevich, Joel Freeland und Vitaly Fridzon.

3.: Ohlala! Die Bamberger starten furios, da Miller und Wanamaker schon auf Betriebstemperatur sind. ZSKA hat dagegen Probleme mit dem Wurf. Da fällt bisher rein gar nichts. 10:0 Baskets.

7.: Und da ist die Führung dahin. Von der Bank kommt Teodosic und markiert mal eben 7 Zähler. Ein Dreier von De Colo stellt das Spiel auf Ausgleich. 17:17.

12.: Jetzt ist es ein Spiel auf Augenhöhe. Patrick Heckmann bringt viel Positives ins Spiel, darunter einen Dreier von der Birne. Radosevic räumt Teodosic beim Leger ab, Nikita Kurbanov bringt Moskau wieder in Front. 32:29 ZSKA.

18.: Zuckerpass von De Colo, der Hynes per Behind-the-Back-Bounce-Pass für den Dunk findet. Melli trifft für drei, doch das Polster der Russen wird größer und größer. Freeland netzt zwei Jumper zum 52:34 ein. Uiuiui.

26.: Fast sechs Minuten sind vergangen, bevor die Baskets in Hälfte zwei aufs Scoreboard kommen. Wanamaker ist nach einem Steal für den Fastbreak-Dunk durch. Teodosic beantwortet Zisis' Dreier mit einem eigenen Longball und stellt auf 67:39 für Moskau.

31.: Bamberg hat sich wieder ein wenig herangekämpft, doch so richtig glaubt hier niemand mehr an ein Comeback der Deutschen. Die Intensität ist raus, beide Coaches gehen tief in ihre Rotation. 73:53 ZSKA.

Moskau vs. Bamberg: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Nando de Colo. Er kann einfach alles. Bei De Colo sieht man, dass Erfolg auch eine Sache des Spielsystems ist. In der NBA kam der Franzose nicht so zurecht, in der Euroleague liegt er auf MVP-Kurs. Mit 19 Punkten, (8/10 FG), 6 Rebounds und 3 Assists.

Der Flop des Spiels: Die Big Men der Bamberger. Es war kein leichtes Spiel gegen ZSKA, doch gerade beim Rebound und bei den Defensiv-Rotationen leisteten sich die großen Jungs der Baskets einige Fehler. Dazu fand Daniel Theis (1/6 FG) im Angriff keinen Rhythmus. Melli war immerhin offensiv ein Lichtblick.

Das fiel auf:

  • Die sonst starke Defense der Bamberger war gegen die Klasse der Russen durch die Bank machtlos. Das Problem war vor allem, dass die Baskets De Colo und Higgins nicht vor sich halten konnten. Dadurch ergaben sich Räume, die ZSKA clever nutzte.
  • Als Trinchieri nach der Pause auf einen Zonenverteidigung umstellte, fehlte den Bambergern die Abstimmung. Sie kassierten direkt einen Dreier, weshalb das Experiment ziemlich schnell ein Ende fand.
  • Die Reisestrapazen machen den Bambergern aktuell sehr zu schaffen. Die Stationen Moskau, Bamberg, Ludwigsburg, Moskau innerhalb einer Woche waren dem Team deutlich anzumerken. Es fehlte einfach die Frische, auch die mentale. Viele der insgesamt 12 Turnover waren hauptsächlich Schrittfehler.
  • An den Brettern wurden die Baskets von ZSKA dominiert. Das Rebound-Duell ging mit 36:23 an die Russen, die unter anderem auch 9 Offensivrebounds abgriffen.
  • Einen Unterschied machte auch die Effizienz im Zweierbereich. Denn während die Quote von draußen in Ordnung war (34 Prozent), konnte Bamberg nur 47 Prozent der Würfe in und um die Zone verwerten. Moskau war hier mit 64 Prozent deutlich stärker.
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