Am 8. Spieltag des Top 16 der Turkish Airlines Euroleague hat Roter Stern Belgrad mit Maik Zirbes einen Riesenschritt Richtung Playoffs gemacht. Barcelona gewann das Topspiel gegen Olympiakos deutlich und Panathinaikos fügte Fenerbahce die erste Niederlage zu.
Gruppe E
Darussafaka Dogus Istanbul (2-6) - Unicaja Malaga (2-6) 78:55 (BOXSCORE)
Die Serie hält! Darussafaka und Malaga hatten in dieser Saison schon dreimal gegeneinander gespielt - und jedes Mal siegte das Heimteam. So auch beim vierten Duell in Istanbul, das zu einer deutlichen Angelegenheit wurde.
Zum großen Teil war das der Verdienst von Luke Harangody. 21 Punkte und 8 Rebounds gelangen dem Forward für die Türken, die den Spaniern ihre fünfte Pleite nacheinander zufügten. Bereits im dritten Viertel war der Drops gelutscht, nachdem ein 9:0-Run der Hausherren die Führung auf 21 Punkte anwachsen ließ. Der wichtige Sieg lässt Istanbul mit Malaga und Zagreb gleichziehen.
Mit Mindaugas Kuzminskas und Fran Vasquez (je 12 Punkte) landeten nur zwei Spieler der Gäste in Double Figures. Zudem traf Malaga nur kümmerliche 3 von 20 Versuche von Downtown.
Lokomotiv Kuban Krasnordar (6-2) - Cedevita Zagreb (2-6) 87:63 (BOXSCORE)
Die Defensive hat es mal wieder geschafft. Krasnodar legte ein starkes erstes und dritten Viertel hin, in dem die Russen nur 12 bzw. 13 Punkte zuließen. Scoring-Maschine Malcolm Delaney hielt sich dieses Mal zurück und glänzte eher als Vorbereiter (11 Assists), doch Anthony Randolph erwischte einen Monster-Tag.
28 Punkte, 13 Rebounds und 5 Assists - diese Statline kann sich sehen lassen. Und Lokomotiv spielte keinesfalls nur Iso-Ball. 25 Assists belegen das gute Ball Movement. Dem hatte Zagreb nicht allzu viel entgegenzusetzen. Einzig Milo Biran erzielte 11 Punkte.
Nach ansprechendem Start taumeln die Kroaten nun dem Tabellenende entgegen, während Kuban einen Sieg auf Spitzenreiter Fenerbahce gutmachen konnte.
Panathinaikos Athen (5-3) - Fenerbahce Istanbul (7-1) 76:71 (BOXSCORE)
Da ist das Ding! Als erstes Team schlägt Panathinaikos Fenerbahce im Top 16 und schürt die Hoffnung in der Liga, dass diese Mannschaft doch nicht unschlagbar ist.
In einem engen Krimi, in dem sich kein Team mit mehr als 8 Punkten absetzen konnte, war es am Ende ein Neuzugang, der das Spiel entschied. Ein Transition-Dreier von Bobby Dixon brachte Fener spät auf einen Zähler heran, doch Elliot Williams zeigte an der Linie keine Nerven und sicherte seinem neuen Team den Sieg.
Williams kam auf 14 Punkte und war damit neben Center Miroslav Raduljica (13 Zähler) der zweite Spieler mit zweistelliger Punkte-Ausbeute. Bester Mann bei Fenerbahce war Epke Udoh, der 19 Punkte, 7 Rebounds und 3 Blocks auflegte.
Roter Stern Belgrad (5-3) - Anadolu Efes Istanbul (3-5) 91:82 (BOXSCORE)
Mit diesem Erfolg hat Roter Stern einen Riesenschritt Richtung Playoffs gemacht - schließlich wurde mit Anadolu Efes ein direkter Tabellennachbar besiegt. Die Bedeutung dieses Spiels sah man beiden Teams an - es ging durchaus hitzig zur Sache, wobei die Gastgeber aber den besseren Start erwischten.
Davon ließen sich die Türken aber nicht beeindrucken und bogen die Angelegenheit dank eines 8:0-Runs im zweiten Viertel noch vor der Halbzeit um. Anschließend blieb es bis in die Schlussminuten hinein stets eng - allein im letzten Viertel stand es vier Mal Unentschieden. Dank legten die Belgrader allerdings einen schnellen 14:2-Lauf hin, der für die späte Entscheidung sorgte.
Maik Zirbes stand mit 34 Minuten länger auf dem Feld als jeder andere Akteur des Abends und erledigte seine Arbeit am Brett gewohnt stark. Mit 14 Punkten (4/7 FG, 6/6 FT) und 9 Rebounds schrammte der Deutsche nur knapp am Double-Double vorbei, während Quincy Miller mit 15 Zählern Topscorer bei Roter Stern wurde. Auf der anderen Seite machte Dario Saric (19 Punkte, 8 Rebounds) eine gute Partie.
Gruppe F
ZSKA Moskau (6-2) - Khimki Moskau Region (4-4) 108:98 (BOXSCORE)
Es regnete in Moskau. Nein, nicht draußen. Sondern in der Halle. 16 Dreier ballerte ZSKA seinem Stadt-Rivalen um die Ohren und machte so die Niederlage aus dem Hinspiel weider wett. Allen voran Milos Teodosic (26 Punkte, 6/9 FG) zeigte sich in Bestform und gewann das Duell gegen Alexey Shved deutlich.
Bis zur Pause hielt Khimki gut mit, doch ab dem dritten Viertel gab es für Magier Teodosic und auch Backcourt-Partner Nando de Colo (19 Punkte, 8 Assists) kein Halten mehr. Ein später 13:2-Run machte endgültig den Deckel auf eine grandiose Vorstellung von ZSKA.
Für die Gastgeber war es der vierte Sieg in Serie, die nun auf ihrem Playoff-Kurs angekommen sind. Khimki dagegen hat deutlich an Fahrt verloren und musste die dritte Niederlage in Folge hinnehmen.
Brose Baskets Bamberg (3-5) - Real Madrid (5-3) 86:90
Laboral Kutxa Vitoria Gasteiz (6-2) - Zaligris Kaunas (1-7) 71:65 (BOXSCORE)
Ups - der Start war alles andere als gelungen. Kaunas fing früh Feuer und erspielte sich direkt nach dem Tip-Off eine 7-Punkte-Führung. Doch Laboral schlug zurück. Kurz vor der Halbzeit übernahm Kutxa das Kommando und ein 10:0-Run im dritten Viertel stieß die Tür zum sechsten Sieg weit auf.
Die Litauer, bei denen Neuzugang Jerome Randle noch nicht zum Einsatz kam, trafen von Downtown besser (40 Prozent) als aus dem Zweier-Bereich (34 Prozent). Unter anderem war das ein Verdienst von MVP-Kandidat Ioannis Bourousis, der nach seinem unterdurchschnittlichen Hinspiel gegen Kaunas stark aufspielte. Aber auch sein Gegenüber Ian Vougioukas (13 Punkte, 13 Rebounds) wusste zu überzeugen.
16 Punkte und 11 Rebounds standen am Ende für ihn zu Buche, nur Teamkollege Darius Adams war besser und kam auf 17 Zähler. Die beiden Sieggaranten kamen im vierten Viertel zusammen auf 20 Punkte und brachten den Erfolg so unter Dach und Fach.
FC Barcelona (4-4) - Olympiakos Piräus (3-5) 82:66 (BOXSCORE)
Dieses Topspiel zweier ehemaliger Euroleague-Champions stand besonders im Zeichen zweier Legenden: Juan Carlos Navarro (Barca) auf der einen und Vassilis Spanoulis (Olympiakos) auf der anderen Seite. Die beiden Altmeister waren es auch, die für die ersten Punkte sorgten, jedoch verlief der Beginn des Spiels sehr zäh - Fouls und Ballverluste dominierten das Geschehen.
Im zweiten Viertel fand dann zumindest Barca in die Spur und profitierte von einem Athletik-Vorteil unter dem Korb. Besonders Barca-Debütant Joe Dorsey (12 Punkte, 8 Rebounds, 2 Blocks) sorgte für viele Highlights - und war gleichzeitig der Mittelpunkt einer 3-2-Zonenverteidigung, die sein Team nun vermehrt einstreute. Die Griechen kamen damit nicht zurecht und verloren weiterhin viele Bälle, folgerichtig gingen die Katalanen mit einer 14-Punkte-Führung in der Halbzeitpause.
Nach dem Seitenwechsel machte Barca dann schnell und frühzeitig den Deckel drauf. Vor allem von der Dreierlinie fiel fast alles, während sich Olympiakos gegen überragende Defense größtenteils nur noch Notwürfe "erarbeiten" konnte. So stand es Mitte des dritten Viertels 58:35 - für Piräus ging es jetzt nur noch darum, den direkten Vergleich aus dem 12-Punkte-Hinspielsieg zu retten. Auf weniger als 15 Punkte kamen sie jedoch nicht mehr ran.
Die Euroleague in der Übersicht