Ein Favorit wird die Segel streichen

Von Markus Elser
Auf Augsburgs Keeper Dennis Endras wird gegen die Eisbären viel Arbeit zukommen
© Imago

Das Vorgeplänkel ist vorbei - jetzt geht es in der DEL richtig zur Sache. Bereits das Viertelfinale der Playoffs verspricht jede Menge Spannung, packende Duelle und vielleicht auch den einen oder anderen Favoritensturz.

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Am Dienstag (19.30 Uhr im LIVESCORE und bei SKY) gehen die DEL-Playoffs in die erste Runde. Worauf man in den Viertelfinal-Serien achten sollte - und eine Prognose, wer es ins Halbfinale schafft: der SPOX-Check.

Eisbären Berlin (1) vs. Augsburger Panther (8)

Saisonbilanz: 2:2 (5:2, 4:6, 5:4, 5:2)

Ausgangslage: Eindrucksvoll untermauerten die Berliner in der Hauptrunde ihre Vormachtstellung im deutschen Eishockey und stellten mit 123 Zählern den Punkterekord der München Barons aus der Saison 2000/01 ein. Keine Mannschaft war torhungriger (209 Tore) und mit Düsseldorf (148) und Wolfsburg (152) ließen auch nur zwei Teams weniger Treffer zu als die Eisbären (156). Dazu kommen starke Werte bei den Special-Teams: 22,03% im Powerplay sind Ligaspitze, 85% in Unterzahl reichen für Rang drei hinter Düsseldorf (88,05) und Nürnberg (85,21). Doch in den Playoffs geht es bei Null los und sollte man gegen Augsburg ausscheiden, dann hätte man "eine schlechte Saison gespielt", so Center Stefan Ustorf. Dazu wird es aber aller Voraussicht nach nicht kommen, denn der Klub aus der Hauptstadt kann sich eigentlich nur selbst schlagen - die Eisbären sind klarer Favorit auf den Titel.

Die Panther haben zum ersten Mal die erste Playoff-Runde überstanden und stehen nun vor der undankbaren Aufgabe, gegen den aboluten Topfavoriten antreten zu müssen. Andererseits erwartet niemand etwas von Augsburg und die Mannschaft hat in diesem ungleichen Duell nichts zu verlieren - vielleicht liegt darin die Chance der Fuggerstädter. Mit Olver, Engelhardt, Beechey, Collins und Murphy verfügen auch die Panther über jede Menge Offensiv-Power. Nicht vergessen darf man auch, dass Augsburg in der Hauptrunde zweimal daheim gegen Berlin gewinnen konnte und das nicht, "weil die Sterne auf unserer Seite waren", wie Trainer Larry Mitchell es formulierte. Die Panther fühlen sich offensichtlich wohl in ihrer Rolle als Underdog und würden nur zu gern den Stolperstein für den großen Titelfavoriten spielen.

Players to watch: Denis Pederson wird seine Schlittschuhe nach dieser Saison an den Nagel hängen, und um sich mit einem weiteren Titel verabschieden zu können, legt er sich mächtig ins Zeug: 52 Punkte (19 Tore, 33 Assists) gelangen dem 34-Jährigen, der nach Steve Walkers Verletzung zum "Big Daddy", so Coach Don Jackson, wurde. Ihm gegenüber steht mit Tylor Beechey ein Mann, der Spiele im Alleingang entscheiden kann - die Adler Mannheim können nach seinen drei Treffern im ersten Pre-Playoff-Match ein Lied davon singen. 24 Tore und 33 Vorlagen in der Hauptrunde unterstreichen die Scorer-Qualitäten des 28-Jährigen, der mit fünf Game-Winning-Goals zudem ein Stürmer für die wichtigen Tore ist.

Prognose: Wie immer, wenn es in den letzten Jahren zu einem Duell mit den Eisbären kommt, gehen die Berliner als eindeutiger Favorit ins Rennen. Man kann sie an einem guten Tag durchaus schlagen, wie nicht zuletzt Augsburg schon bewiesen hat. Aber in einer Best-of-five-Serie genügt das nunmal nicht - und das werden auch die Panther zu spüren bekommen. Für den ganz großen Coup wird es nicht reichen, dagegen spricht das Auswärts-Trauma der Panther in Berlin, die dort 2006 zum letzten Mal gewinnen konnten, und die immense Erfahrung des Meisters. Eisbären in vier.

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