Christoph Schubert: "Alles braucht seine Zeit"

SID
Verteidiger Christoph Schubert spielte zwischen 2005 und 2010 in der NHL
© Imago

Auch mit Neuzugang Christoph Schubert hat sich die Talfahrt der Hamburg Freezers in der DEL fortgesetzt. Nach dem 2:3 gegen die Adler Mannheim sind die Norddeutschen Tabellenletzter.

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Als der neue Hoffnungsträger seine ersten 60 Minuten hinter sich gebracht hatte, war von Aufbruchstimmmung nichts zu spüren. Auch mit Christoph Schubert haben die Hamburg Freezers ihre Serie von enttäuschenden Vorstellungen in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) fortgesetzt und sind am 31. Spieltag auf dem letzten Platz angekommen.

Schubert blieb bei seinem Debüt unauffällig, schnelle Hilfe in der tiefen sportlichen Krise ist wohl auch vom deutschen Nationalverteidiger nicht zu erwarten. "Ich hätte mir einen besseren Einstand gewünscht. Aber alles braucht seine Zeit", sagte der 28-Jährige nach dem 2:3 gegen die Adler Mannheim.

Die Fans scheinen an ein gutes Ende der bislang katastrophal verlaufenen Saison nicht mehr zu glauben. Ganze 6112 Zuschauer verirrten sich am Sonntag zur Begrüßung des neuen Starspielers in die Halle, wirkliche Begeisterung nach einem scheinbaren Transfercoup sieht anders aus.

Fehlender Killerinstinkt

"Das ist ein Sieg für die Hamburg Freezers, ohne gespielt zu haben", hatte Geschäftsführer Michael Pfad nach dem Deal großspurig verkündet. Doch auch die überraschende Verpflichtung von Schubert kann von der schlimmen Situation in Hamburg nicht ablenken. Der nach der abgelaufenen Spielzeit eingeleitete Umbruch ist gescheitert.

"Uns fehlt nach wie vor der Killerinstinkt, unsere Leistungsträger machen zu wenig aus ihren Möglichkeiten", sagte Trainer Stephane Richer nach der 15. Pleite im 24. Spiel. Zwar liegen die Freezers derzeit nur fünf Punkte hinter Platz zehn, an die Qualifikation für die Pre-Play-offs braucht man derzeit im hohen Norden aber keinen Gedanken zu verschwenden.

Schubert, der unter der Woche mit der Empfehlung von 315 NHL-Spielen nach Hamburg gewechselt war, ist bereits der 23. Neuzugang im Kader der runderneuten Freezers, die einmal mehr hinter den Erwartungen zurückbleiben und langsam, aber sicher die Halle leer spielen. Mit 8000 Zuschauern hatte man vor der Saison kalkuliert, im Schnitt kamen bislang 6797 Fans, und es dürften trotz Schubert bald noch weniger werden.

Stanley-Cup-Finale 2007

Der gebürtige Münchner ist anderes gewohnt, schließlich hat der groß gewachsene Abwehrmann in den vergangenen fünf Jahren die Stimmung in allen 30 NHL-Hallen miterleben dürfen. Mit den Ottawa Senators erreichte er 2007 bei seinem Karriere-Highlight das Stanley-Cup-Finale, 2009 wechselte er zu den Atlanta Thrashers, erhielt im Sommer aber keinen neuen Vertrag.

Nach knapp vier Wochen beim schwedischen Klub Frölunda Indians entschied sich Schubert für den Wechsel nach Hamburg. Bei seiner Rückkehr in die DEL nach mehr als achteinhalb Jahren verfolgte Schubert die erste Jubeltraube der Adler aus der Kühlbox, wegen Behinderung saß der ehemalige Profi der München Barons eine Zeitstrafe ab. Zweimal spielten die Freezers in Unterzahl, zweimal schlugen die Adler zu.

"Für mich haben heute die Special Teams den Unterschied ausgemacht, Mannheim war im Powerplay eiskalt", sagte Richer anerkennend. Die größten Probleme sieht der Kanadier, der in Hamburg den Trainer und Sportdirektor in Personalunion gibt, allerdings in der Offensive: "Das Schussverhältnis spricht eine eindeutige Sprache. Auch nach dem 2:3 hatten wir genügend Chancen auf den Ausgleich."

Trotz der schlimmen Bilanz will Richer den Kopf noch nicht in den Sand stecken. "Positiv ist, dass wir nie aufgeben und immer noch an ein weiteres Tor glauben", sagte der ehemalige NHL-Profi. Zum ersten Auftritt seines neuen Führungsspielers Schubert äußerte sich Richer eher vorsichtig: "Er hat angedeutet, dass er uns helfen kann."

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