Dem K.o. folgt der Ausverkauf in Düsseldorf

SID
Der achtmalige Meister aus Düsseldorf steht vor einer ungewissen Zukunft
© Getty

Viele Koffer wurden am Wochenende gepackt. Es hieß nahezu für eine gesamte Mannschaft Abschied nehmen von Düsseldorf, von der Brehmstraße, von den DEG Metro Stars.

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Das unglückliche 3:4 (1:0, 1:1, 1:3) beim ERC Ingolstadt bedeutete für den achtmaligen Eishockey-Meister nicht nur das Aus im Playoff-Viertelfinale der Deutschen Eishockey Liga (DEL), sondern auch das Ende einer so vielversprechenden Mannschaft. Der Kader bricht wegen der finanziellen Engpässe auseinander, nur drei Spieler werden noch in der kommenden Saison für den Traditionsklub spielen.

"Düsseldorf wird immer ein Teil in meinem Herzen sein. Das waren acht wunderschöne Jahre. Ich vermisse die Stadt jetzt schon und kann es gar nicht realisieren, dass es vorbei ist", sagte Nationalspieler Patrick Reimer, den es wie Evan Kaufmann, Marco Nowak, Connor James und Trainer Jeff Tomlinson zu den Nürnberg Ice Tigers zieht.

Nach dem Rückzug des Hauptsponsors (Metro) muss der Etat auf rund vier Millionen Euro zusammengekürzt werden. Durch diverse Hilfsmaßnahmen - unter anderem beteiligte sich die Rockband "Die Toten Hosen" an den Retterpaketen - wurde das Geld eingetrieben. Einen großen Teil des zukünftigen Budgets schießt die Stadt Düsseldorf bei, die das jahrelange sportliche Aushängeschild der Stadt nicht verlieren wollte.

Nur drei Spieler bleiben

So setzt Sportdirektor Walter Köberle in Zukunft auf junge, deutsche Spieler, wobei einige von ihnen eine Düsseldorfer Vergangenheit besitzen. "Das sind Düsseldorfer, die das Herz am richtigen Fleck tragen. Die kommen nicht aus dem Ausland, packen nach einem Jahr wieder ihre Sachen und sagen 'Tschüss'. Die kämpfen mit uns, dass es mit dem Eishockey in Düsseldorf weitergeht", sagt Köberle.

So wurden auch die früheren Eigengewächse Niki Mondt und Tino Boos zurückgeholt. Köberles Hoffnung ist, dass sich die Fans so besser mit dem Team identifizieren können. Denn der einstige Zuschauerkrösus - in den 90er Jahren wurden die Dauerkarten noch vererbt - spielte zuletzt im ISS Dome oftmals vor halbleeren Rängen.

Drei Spieler aus dem aktuellen Kader besitzen noch Verträge für die kommende Saison. Das Düsseldorfer Urgestein Daniel Kreutzer, Torhüter Bobby Goepfert und Diego Hofland werden auch 2012/13 das DEG-Trikot tragen.

Als neuer Trainer wurde Christian Brittig verpflichtet. Sein Vorgänger Tomlinson hatte sich zuvor angesichts der unsicheren Zukunft für Nürnberg entschieden. Das sei schwer gewesen, befand er beim TV-Sender "Sky": "Ich habe die finanzielle Situation nicht gesehen und ich will um die Meisterschaft spielen. Das ist in den nächsten Jahren in Nürnberg der Fall."

Glückloses Ende einer Ära

Die Meisterschaft wollten sie in den vergangenen Jahren auch nach Düsseldorf holen. Dreimal war in den vergangenen sechs Jahren im Halbfinale Endstation, 2009 endete der Traum gar im Finale. Auch mit diesem Kader wäre mehr drin gewesen.

Genauso wie beim Spiel in Ingolstadt, aber innerhalb von 45 Sekunden war mit drei Gegentreffern der Traum beendet. Und 21 Sekunden vor Schluss brachte es Kaufmann fertig, den Puck nicht im leeren Tor unterzubringen.

So war das glücklose Ende einer Ära besiegelt. Für Ingolstadt geht es dagegen ab Donnerstag im Halbfinale gegen die Adler Mannheim weiter, außerdem stehen sich die Eisbären Berlin und die Straubing Tigers gegenüber.

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