Die Tore des Mannheimers Kai Hospelt (9.) und des Münchners Alexander Barta (12.) reichten der Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) im fünften Vergleich nicht zum zweiten WM-Sieg gegen Weißrussland. Für die Gastgeber trafen vor 14.478 begeisterten Zuschauern in der Minsk Arena Andrej Stepanow (16.), Alexej Ugarow (35.), NHL-Profi Michail Grabowski (43. und 50.) sowie Geoff Platt (45.).
Der Klassenerhalt ist immerhin gesichert, nach dem 2:6 gegen die Schweiz steht Aufsteiger Kasachstan schon vorzeitig als Absteiger fest. Die Runde der letzten Acht ist jedoch praktisch außer Reichweite. In den letzten beiden Partien gegen Rekordweltmeister Russland am Sonntag (19.45 Uhr) und den Olympiavierten USA am Dienstag (11.45 Uhr/beide Sport1) müsste das Cortina-Team mindestens vier Punkte holen und zudem Schützenhilfe der Konkurrenz erhalten.
"Wir waren 40 Minuten lang die bessere Mannschaft, aber wir hatten kein Glück", sagte Cortina, "immer wenn wir einen Fehler gemacht haben, war der Puck im Netz. Wir dürfen jetzt den Kopf nicht hängen lassen, sondern müssen zurückschlagen. Aber das wird schwer."
"Es wird noch schwerer"
"Einen Haken machen wir erst drunter, wenn das Turnier vorbei ist", sagte Torschütze Alexander Barta trotzig, gab aber immerhin zu: "Es wird noch schwerer."
Im Tor gab Cortina erneut dem Berliner Rob Zepp den Vorzug vor AHL-Goalie Philipp Grubauer. Für den angeschlagenen Mannheimer Matthias Plachta kam der Nürnberger Yasin Ehliz, der am Morgen nachnominiert worden war, zu seinem ersten WM-Einsatz. Der 21-Jährige ist der siebte WM-Neuling im deutschen Team.
Beim 1:0 bekam die deutsche Mannschaft, die sich bislang mit dem Toreschießen so schwer tat, tatkräftige Unterstützung. Torwart Witali Kowal ließ einen völlig harmlosen Schuss von Hospelt passieren. Der Mannheimer war von seinem ersten WM-Treffer selbst so überrascht, dass er zunächst gar nicht jubelte.
Power Play führt zum Anschluss
Plötzlich schien der Knoten geplatzt. Nach einer sehenswerten Kombination über Frank Mauer und Felix Schütz spielte Barta zwei Abwehrspieler und den Goalie aus und schlenzte die Scheibe ins leere Tor. "Es ist vor allem Kopfsache", hatte der Routinier angesichts der erschreckend schwachen Torquote vor seinem 151. Länderspiel zugegeben. Beim 2:3 gegen die Schweiz hatte der Münchner 35 Sekunden vor Schluss die Latte getroffen.
Weißrusslands Trainer Glen Hanlon nahm eine Auszeit, um sein Team neu einzustellen. Mit Erfolg: Als Verteidiger Justin Krueger auf der Strafbank saß, nutzten die Gastgeber gleich ihr erstes Überzahlspiel zum Anschlusstreffer.
In der ersten Pause wechselte der kanadische Coach zudem seinen Torwart und brachte seinen Landsmann Kevin Lalande, der einen weißrussischen Pass besitzt. Der 27-Jährige profitierte zunächst davon, dass die deutschen Stürmer gleich mehrere hochkarätige Chancen leichtfertigt vergaben. Die beste Möglichkeit zum 3:1 hatte Felix Schütz (28.).
Beim 2:2 patzte der Berliner Verteidiger Constantin Braun, Ugarow traf im Nachschuss. Beim dritten Gegentor ließ Zepp die Scheibe durchrutschen, Grabowski staubte zur ersten Führung der Gastgeber ab. Danach hatte das DEB-Team den Weißrussen nichts mehr entgegenzusetzen.
Die WM 2014 im Überblick