Reimer, der erstmals seit April 2013 wieder ein Länderspiel bestritt und dem lange ein angespanntes Verhältnis zu Cortina nachgesagt wurde, brachte die DEB-Auswahl in der 16. Minute in Führung besorgte in der 29. Minute im Powerplay auch den zweiten Treffer. Im zweiten Drittel war Reto Suri (26.) zunächst der Ausgleich für die Eidgenossen gelungen. Thomas Oppenheimer (60.) setzte ins leere Tor den Schlusspunkt.
Auf große Höhepunkte warteten die Zuschauer in der Münchner Olympia-Eishalle zu Beginn vergeblich. Die DEB-Auswahl erspielte sich zwar sofort optische Vorteile, wurde aber erst gegen Ende des ersten Drittels druckvoller. Probleme hatten die Deutschen überwiegend mit der Schweizer Angriffsreihe um den Torschützen Suri, die ein ständiger Unruheherd war. Offensiv setzte das DEB-Team immer wieder eigene Akzente und entlastete so auch den souverän agierenden Torhüter Dennis Endras.
Umkämpfte Begegnung
Der Hamburger Thomas Oppenheimer (16.) hatte mit einem Direktschuss zunächst die beste Gelegenheit, bevor Reimer nach Zuspiel des Kölners Philipp Gogulla seine technischen Fähigkeiten ausspielte und den Schweizer Goalie Daniel Manzato austanzte. Danach hätten Marcel Noebels (17.) und erneut Oppenheimer (19.) das Ergebnis ausbauen können.
Im zweiten Abschnitt wurden die Eidgenossen gefährlicher, aber dann bewies Reimer auf engstem Raum Übersicht und verwandelte einen Abpraller aus kurzer Entfernung. Bis zum Schluss blieb die Begegnung umkämpft, auch weil dem DEB-Team manchmal die Durchschlagskraft fehlte.
Start in eine entscheidende Spielzeit
Für den Deutschen Eishockey-Bund und Cortina ist das Heimturnier der Start in eine entscheidende Spielzeit. Nach der WM 2015 im Mai in Prag wird mit Blick auf die Qualifikation für Olympia 2018 ein Strich unter die Weltrangliste gezogen. "Wir haben nur noch eine WM, um unsere Platzierung zu korrigieren", hatte DEB-Präsident Franz Reindl dem SID gesagt und zum seit 2012 amtierenden Trainers ergänzt: "Das Resümee der drei Jahre ziehen wir nach der WM. Das Ergebnis ist entscheidend." Cortinas Vertrag endet dann.
Der direkte Weg nach Pyeongchang, den der 50-Jährige bei seinem Antritt ins Visier genommen hatte, ist praktisch schon verbaut. Deutschland liegt nach der miserablen WM 2014 auf Rang 13, nur die ersten Acht lösen das Ticket sofort, mindestens Platz elf muss es sein, um zumindest das nötige Qualifikationsturnier in eigener Halle spielen zu können. Dieses hat Reindl für Cortina als Minimalziel ausgegeben.
Kanada unterliegt überraschend
Turnierfavorit Kanada ist mit einer überraschend deutlichen Niederlage in den 25. Eishockey-Deutschland-Cup gestartet. Die von Jeff Tomlinson, dem Trainer der Eisbären Berlin, betreute Auswahl unterlag der Slowakei in München verdient mit 1:4 (0:1, 0:1, 1:2).
Für den robust und geradlinig agierenden Weltmeister von 2002 trafen Juraj Mikus (16.) im Powerplay, Radek Deyl (39.) sowie Adam Lapsansky (42.), der ein Unterzahltor erzielte, und Roman Rac (53.). Den Ahornblättern, die zwölf Profis aus der Deutschen Eishockey-Liga DEL einsetzten, gelang in Überzahl durch den einstigen Berliner Micki Dupont (42.) nur der zwischenzeitliche Anschluss zum 1:2.
Am Samstag (16.15 Uhr) trifft das Team des Deutschen Eishockey-Bundes auf die Slowakei. Kanada ist dann zum Abschluss am Sonntag (16.45 Uhr) Gegner des Gastgebers.