DEB-Finanzchef Berthold Wipfler drohte sogar offen eine Abspaltung von den Landesverbänden an, sollten die sich einer Reform verweigern. "Wir werden unsere Folterinstrumente zeigen. Dann gibt es einen Deutschen-Eishockey-Verband ohne die Landesverbände", stellte er resolut klar.
Nach einhelliger Meinung brauche das deutsche Eishockey künftig mehr denn je einen starken Dachverband, soll die Vision von DEB-Präsident Franz Reindl wahr werden, ab 2026 bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen um Medaillen mitzukämpfen. "Ich habe die Hoffnung immer noch nicht aufgegeben, dass wir alle an einem Strang ziehen. Es gibt ja keine Alternative", ergänzte Wipfler, der für seine Pläne auch das Einverständnis des Weltverbandes IIHF bereits eingeholt hat.
Schlechtes Zeugnis für deutsches Eishockey
Dessen Schweizer Präsident Rene Fasel stellte dem deutschen Eishockey ein denkbar schlechtes Zeugnis aus. Fasel sprach von einem "kranken Patienten" und "eingeschlafenen Riesen". Das Verpassen von Olympia 2014 sei ebenso bedenklich gewesen wie das schlechte Abschneiden der deutschen Klubs in der Champions League. Kein DEL-Team hatte dort die Finalrunde erreicht. Man müsse jetzt "ehrlich" zu sich selbst sein, erklärte Fasel.
Wipfler führte allen noch einmal die äußerst prekäre Situation vor Augen, am Sonntag sollen klare Wege aus dem Finanzdilemma verabschiedet werden. Gelingt dies nicht, "wäre der DEB am Abgrund, und 2018 müsste man die Lichter am Betzenweg ausmachen", wie Wipfler dem "SID" zuletzt verdeutlichte.
Reindl wirbt für Mehreinnahmen
Präsident Reindl nutzte die Gelegenheit ebenso, um nochmals für seine Ideen zu Mehreinnahmen zu werben. Der Verband benötigt ab 2015 jährlich zusätzlich 600.000 Euro, um seine Strategien umsetzen zu können. Der 59-Jährige will "positive Signale und Hilfsbereitschaft" registriert haben.
Jürgen Arnold, Aufsichtsratschef der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) stellte indes erneut eine Rückkehr zu einer Auf- und Abstiegsregelung in Aussicht. "Wir bekommen es irgendwann hin", sagte Arnold und sprach von einem Zeitraum von "zwei bis vier Jahren". Damit ist sein Vorschlag aber nicht konkreter als der im Vorjahr. Diskussionen zu einer Modifizierung der DEL-Ausländerregel brachten kein Ergebnis. Derzeit dürfen maximal neun Legionäre in DEL-Klubs zum Einsatz kommen.
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