Allerdings stand Tichonow auch in der schwärzesten Stunde der Sowjets in der Verantwortung, als die "rote Maschine" 1980 in Lake Placid nach vier Olympiasiegen in Folge beim "Miracle on Ice" sensationell einem Studententeam der USA unterlag - zu Hochzeiten des Kalten Kriegs.
Tichonow, der als aktiver Verteidiger keine große Karriere machte, galt als Tyrann, der seine Spieler mit allen Mitteln drillte. Körperliche Züchtigung und sogar die Überwachung von Familienangehörigen der Spieler waren keine Seltenheit.
Coach in Doppelfunktion
Parallel zu seinem Job als Nationaltrainer war der gebürtige Moskowite von 1976 bis 2004 Coach seines Heimatvereins ZSKA, dem Klub der Roten Armee. Der Oberst gewann in dieser Zeit 13 Landesmeistertitel und 13 Europapokale.
Nach dem Ende der Sowjetunion schwächte die Perestroika und ihre Folgen seine Autorität stark. 1994 wurde er nach einem enttäuschenden vierten Platz bei den Spielen in Lillehammer entlassen und gab 2004 nur ein kurzes Comeback.