"Für mich als Trainer war dieses Spiel das Allergrößte. Der Puls ist immer noch bei 500", sagte DEG-Coach Christof Kreutzer nach dem 3:2 (1:0, 2:1, 0:1) seiner Mannschaft vor der Europa-Rekordkulisse für ein Ligaspiel.
Bei aller Erleichterung, nicht nur gewonnen zu haben, sondern auch Teil des gelungenen Mega-Events in der aufwändig umgebauten Düsseldorfer Fußball-Arena gewesen zu sein, musste sich der 47-Jährige beinahe selbst bremsen: "Wir sind nicht deutscher Meister geworden. Wir haben nur ein Spiel gewonnen, aber das war unfassbar."
Auch die Spieler waren sichtlich elektrisiert ob der Kulisse, die das übliche Zuschaueraufkommen bei einem Heimspiel der Klubs um das Fünf- bis Sechsfache übertraf.
"Das war beeindruckend. So etwas erlebt man nur einmal", sagte Travis Turnbull, der Düsseldorf in Front gebracht hatte (20.).
"Es war etwas ganz besonderes"
Sein Teamkollege Kris Sparre, der mit einem Doppelpack (24. und 27.) zum Düsseldorfer Matchwinner avancierte, pflichtete am ServusTV-Mikrofon bei: "Das war ein unglaubliches Erlebnis. Für uns auf dem Eis war es ein riesengroßes Spiel."
Selbst die Kölner konnten trotz der hohen Bedeutung des Derbys für ihre Fans verhältnismäßig gut mit der Niederlage leben. KEC-Doppeltorschütze Philip Gogulla (40. und 43.) könnte sich gar gänzlich an den Rahmen gewöhnen: "Es war etwas ganz Besonderes. Ich hoffe, dass es das vielleicht bald jährlich gibt."
"Das Eis war sehr weich"
Für Gogulla wie auch für DEG-Kapitän Daniel Kreutzer war es bereits der zweite Auftritt vor solch einer gewaltigen Kulisse nach dem WM-Eröffnungsspiel 2010, als Deutschland die USA vor 77.803 Zuschauern in der Schalker Arena bezwang.
Für beide damals wie heute das einzige Haar in der Suppe: "Das Eis war sehr weich." Dagegen lässt sich wenig tun - unter geschlossenem Dach in einem nicht für Eishockey ausgelegten Stadion wird es schlichtweg schneller warm.
Dennoch: Ohne Dach wäre das Spiel in Düsseldorf wegen Sturms und Starkregens im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen. Das musste auch DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke einräumen: "Eine Arena mit Dach war eine Bedingung, dadurch waren wir bei der Standortwahl ein bisschen eingeschränkt."
"Alle zwei Jahre vorgesehen"
Tatsächlich erfüllen derzeit nur die Fußball-Stadien in Gelsenkirchen, Frankfurt und eben Düsseldorf diese Voraussetzung. "Wer eine andere Idee hat, soll sich melden", schob Tripcke mit Blick auf die geringe Verlässlichkeit des Winterwetters in Deutschland süffisant hinterher.
Bliebe allenfalls die Frage, ob es ein Winter Game überhaupt braucht. Die Reaktionen der Spieler und auch die Zuschauerresonanz sprechen klar dafür. Vielleicht ja sogar bald jährlich. "Das Winter Game ist eigentlich alle zwei Jahre vorgesehen, aber das ist nicht festgeschrieben", so Tripcke. Weitere Auflagen sind also eher eine Frage des "Wann" als des "Ob".
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