Ordentlich Feuer auf dem Eis

SID
Die Adler aus Mannheim gewannen 5:4 gegen die Grizzly Adams aus Wolfsburg
© getty

Der Auftakt der Playoff-Halbfinalserie in der DEL hatte es in sich. Dramatische Wendungen und zwei Sudden-Death-Krimis in Mannheim und Ingolstadt waren wohl nur ein Appetithappen. Es brodelt gewaltig - gerade abseits des Eises.

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Nach 74 Minuten puren Eishockey-Spektakels würdigten sich Geoff Ward und Pavel Gross keines Blickes. Zu genervt war der Cheftrainer der Adler Mannheim von den Psycho-Spielchen seines Gegenübers von den Grizzly Adams Wolfsburg. Der 5:4-Sieg nach Overtime (0:1, 2:3, 2:0, 1:0) des Hauptrunden-Primus der DEL geriet da fast in den Hintergrund.

Der als Schlitzohr bekannte Gross hatte im ersten Play-off-Halbfinale hinter der Bande alles getan, um dem Außenseiter zur Sensation zu verhelfen. Immer wieder nahm der gebürtige Tscheche den Adlern vor 13.600 Zuschauern durch langsame Wechsel den Rhythmus und versuchte, durch wilde Gesten die Schiedsrichter zu beeinflussen.

"Beide Mannschaften haben hart gespielt. Das ist typisch für die Play-offs", sagte Ward und schluckte seine Verärgerung hinunter. Nationalspieler Sinan Akdag, der in der 50. Minute auf 3:4 verkürzt hatte, wurde da deutlicher: "Wir sehen schon, was er an der Bande treibt. Er soll das ruhig weiter machen, wir haben die richtige Antwort gegeben."

Damit meinte er das Siegtor durch Jonathan Rheault, der nach exakt 14:00 Minuten in der Verlängerung den Krimi entschied. Zuvor hatte es lange danach ausgesehen, als würde Gross' Plan aufgehen: Wolfsburg führte nach 27 Minuten mit 3:0 und nach 36 Minuten mit 4:1. Im Schlussdrittel und in der Verlängerung münzten die Adler aber ihre drückende Überlegenheit von 58:26 Torschüssen um.

"Wir haben Charakter gezeigt"

"Es war nur ein Spiel, nur eine Niederlage", sagte Gross und machte seiner Mannschaft Hoffnung auf Spiel zwei am Sonntag in der Autostadt (14.30 Uhr). Rheault lobte dagegen die Moral der Adler, die das Spiel nicht abschenkten, sondern mit einer Energieleistung den Heimvorteil verteidigten: "Das war ein Teamsieg. Wir haben Charakter gezeigt."

Charakter zeigte auch die Düsseldorfer EG. Bei Vorjahresmeister ERC Ingolstadt hatten die Rheinländer, pikanterweise mit den ERC-Meisterspielern Travis Turnbull und Jakob Ficenec im Kader, mit 2:1 nach Verlängerung (1:0, 0:0, 0:1, 1:0) das bessere Ende für sich. Kristopher Sparre erzielte nach 3:28 Minuten in der Verlängerung den Siegtreffer - und stahl damit vor Spiel zwei am Sonntag (14.30 Uhr) den Heimvorteil in der Serie.

"Wir müssen aus dem ersten Spiel lernen", sagte ERC-Trainer Larry Huras und ermahnte seine Spieler, die allzu sorglos mit ihren Chancen umgingen. Für das Samstagstraining setzte der Kanadier daher Torschüsse auf die Agenda und stellte die Play-off-Uhr für seine Spieler auf Null: "Jetzt geht es los."

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