Showdown: "Einfach geil"

SID
Darf der ERC Ingolstadt am Ende jubeln?
© getty

Showdown im Viertelfinale: Sowohl zwischen Titelverteidiger ERC Ingolstadt und den Iserlohn Roosters als auch zwischen den Hamburg Freezers und der Düsseldorfer EG muss am Dienstag Spiel sieben entscheiden.

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Der Meister wankt, die Außenseiter träumen, und der Rekordtorjäger findet es "einfach geil": Die Playoffs um die 95. deutsche Eishockey-Meisterschaft erreichen ihren ersten Höhepunkt - gleich zweimal entscheidet im Viertelfinale das ultimative Spiel sieben. "Für solche Alles-oder-Nichts-Duelle spielen wir Eishockey", sagte Daniel Kreutzer und sprach seinen Kollegen aus der Seele.

Der erfolgreichste Torschütze der DEL will am Dienstag (19.30 Uhr) mit seiner Düsseldorfer EG die Puck-Version des Aschenputtel-Märchens weiterschreiben. Dem achtmaligen Meister, in den letzten beiden Jahren belächelter Tabellenletzter, fehlt nach dem 4:3 gegen die Hamburg Freezers noch ein Sieg zum Halbfinaleinzug. "Wir sind stark genug", sagt Kreutzer vor dem Showdown an der Waterkant, "der Druck liegt bei Hamburg."

Noch größer ist der Druck beim ERC Ingolstadt. Nach der 2:6-Pleite beim Außenseiter Iserlohn Roosters könnte die Operation Titelverteidigung schon am Dienstag (19.30 Uhr) enden. "Die ersten sechs Spiele sind jetzt wurscht", sagte Torhüter Timo Pielmeier, im Vorjahr einer der Meisterhelden.

"Mein größter Traum"

Der 25-Jährige durfte schon nach gut der Hälfte der Spielzeit vom Eis. Trainer Larry Huras wechselte Pielmeier nach dem 1:4 aus. "Er hat mir gesagt, dass ich mich auf Spiel sieben konzentrieren soll", berichtete der Nationaltorwart.

Wie man im letzten und entscheidenden Spiel einer Best-of-seven-Serie gewinnt, wissen Pielmeier und Co.; schließlich triumphierten sie im ultimativen Finale im vergangenen April in Köln. Vor einem Jahr ging der Kampf um den Titel erstmals über sieben Partien - ganz nach dem Vorbild der nordamerikanischen Profiligen, in denen Spiel sieben ein Mythos ist.

Gute Erfahrungen mit dem siebten Duell machte auch schon Daniel Kreutzer. Im Viertelfinale 2009 - die Runde der letzten Acht wird schon seit 2003 nach diesem Modus ausgetragen - setzte sich die DEG beim Showdown gegen die Krefeld Pinguine mit 5:0 durch und zog danach sogar ins Finale ein - zum bislang letzten Mal.

Noch einmal so weit - und ein bisschen weiter - zu kommen, ist für den DEG-Kapitän "nach wie vor mein größter Traum". In fast 19 Spielzeiten und 987 DEL-Spielen mit 251 Toren hat der Ex-Nationalspieler nie den Titel gewonnen.

"Das war grandios"

Als die DEG 1996 zum bislang letzten Mal triumphierte, spielte er noch bei den Junioren. Sein Bruder Christof stand dagegen damals als Meisterspieler auf dem Eis, zum fünften Mal. Jetzt ist der ältere Kreutzer DEG-Trainer und maßgeblich dafür verantwortlich, dass der abgeschlagene Tabellenletzte der vergangenen beiden Jahre am Halbfinale schnuppert.

In seinem ersten Jahr als Chefcoach hat der 47-Jährige aus dem Kellerkind ein Play-off-Team gemacht, das auch die Fans in Düsseldorf wieder begeistert. Am Sonntag peitschten mehr als 10.000 Zuschauer die DEG zum Sieg und weckten Erinnerungen an erfolgreiche Zeiten. "Das war grandios", meinte Christoph Kreutzer.

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