Wahnsinn! Mannheim dreht 0:3

SID
Die Mannheimer konnten wieder ein Spiel gegen die Wolfsburger drehen
© getty

Mit der dritten spektakulären Aufholjagd innerhalb von sieben Tagen hat Titelfavorit Adler Mannheim das Play-off-Finale der Deutschen Eishockey Liga (DEL) erreicht. Der sechsmalige Meister drehte beim 5:3 (0:0, 0:3, 5:0) im vierten Halbfinale gegen Grizzly Adams Wolfsburg zum dritten Mal einen 0:3-Rückstand und verbuchte den notwendigen vierten Sieg in der Best-of-seven-Serie.

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3922 Zuschauern in Wolfsburg erlebten das Déjà-vu ihres schlimmen Doppel-Albtraums. Auf eine komfortable Führung folgte die dritte krachende Pleite.

Matt Dzieduszycki (31.) brachte die Grizzlys nach einer grandiosen Vorarbeit durch Marco Rosa mühelos in Führung und bediente anschließend Norm Milley (33.), der ebenfalls keine Probleme hatte. Sebastian Furchner (39.) besorgte in seinem 400. Spiel für Wolfsburg schließlich die dritte 3:0-Führung der Gastgeber in Folge.

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Doch vier Strafen im letzten Drittel waren zu viel. Die Grizzlys verloren den Faden, die Adler wirbelten über das Eis: Binnen 8 Minuten und 54 Sekunden sorgten Matthias Plachta (45.) in doppelter Überzahl, der frühere NHL-Star Jochen Hecht (49.) im einfachen Powerplay und Verteidiger Kurtis Foster (54.) bei einfacher Überzahl für den Mannheimer Ausgleich.

Blankes Entsetzen bei Wolfsburg

Als die Grizzlys eigentlich wieder im Spiel waren und alle Beobachter mit der Verlängerung rechneten, folgte blankes Entsetzen in der Wolfsburger EisARENA. Jonathan Rheault fand von der rechten Seite den völlig allein gelassenen Kai Hospelt, der 32 Sekunden vor Schluss aus kurzer Distanz Goalie Felix Brückmann keine Chance ließ.

Andrew Joudrey besorgte per Empty Netter 16 Sekunden später die Entscheidung zum 5:3 für die Adler und sicherte damit den Finaleinzug. Insgesamt 19 Mal ballerten die Adler allein in den letzten zwanzig Minuten aufs Tor von Brückmann. Im Mitteldrittel waren sie nur zu sieben Abschlüssen gekommen.

"Unglaublich, Wahnsinn, mir fehlen die Worte", sagte Matchwinner Hospelt bei ServusTV und fügte mit Blick auf die Endspielserie an: "Wir haben noch nichts erreicht." Wolfsburgs Furchner war ebenfalls perplex: "Ich verstehe die Welt nicht mehr. Ich habe keine Ahnung, was da los ist. Wenn es nicht so traurig wäre, müsste man lachen."

Ingolstadt braucht noch einen Sieg

Ein Sieg fehlt derweil noch dem Titelverteidiger ERC Ingolstadt. Die Oberbayern gingen durch ein 5:2 (1:0, 2:1, 2:1) beim Überraschungsteam Düsseldorfer EG in der zweiten Halbfinalserie mit 3:1 in Führung. Am Samstag (14.30 Uhr) kann Ingolstadt den zweiten Finaleinzug der Klubgeschichte perfekt machen.

12.890 Besucher im Düsseldorfer ISS Dome sahen eiskalte Ingolstädter, die sich von der Kulisse nicht beeindrucken ließen. Brandon Buck (16.) und Brendan Brooks (31.) sorgten für eine 2:0-Führung, ehe der DEL-Rekordtorschütze Daniel Kreutzer der DEG neue Hoffnung gab.

Mit seinem 252. DEL-Treffer verkürzte der Kapitän (35.), doch Thomas Greilinger stellte mit seinem 30. Play-off-Tor den alten Abstand wieder her (39.). Nach Bucks zweitem Treffer (49.) gelang Drew Schiestel zwar noch das 2:4 (53.) für die DEG. Doch Brooks traf ins leere Tor und machte 90 Sekunden vor Schluss alles klar.

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