DEB-Team sichert Klassenerhalt

SID
Die deutsche Mannschaft musste sich gegen Österreich mit einem Punkt begnügen
© getty

Auch nach dem verpatzten WM-Schlussakkord in seinem möglichen Abschiedsspiel kämpfte Eishockey-Bundestrainer Pat Cortina um seinen Traum-Job. "So wollten wir die Geschichte nicht beenden", sagte der 50-Jährige nach dem 2:3 (0:0, 0:1, 2:1, 0:0, 0:1) der Nationalmannschaft im Penaltyschießen gegen Österreich: "Ich hoffe, ich darf weitermachen. Ich habe es genossen."

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Dass Cortina den "besten Job im Eishockey", wie er den Bundestrainer-Posten selbst bezeichnet, auch nach der WM behalten darf, gilt aber als unwahrscheinlich. DEB-Präsident Franz Reindl will in der kommenden Woche eine Entscheidung fällen.

Nicht wenige glauben, dass diese hinter den Kulissen bereits gegen Cortina gefallen ist, auch wenn Reindl sagte: "Ich kann vor Pat nur den Hut ziehen, wie er auch in schwierigen Phasen die Ruhe bewahrt hat."

Die deutsche Niederlage im RE-LIVE

Die Nationalspieler lobten die Arbeit des Bundestrainers bei der WM in Tschechien, die mit mehr als 20 Spielerabsagen im Vorfeld und dem 0:10-Debakel gleich im zweiten Spiel gegen Kanada deutlich erschwert wurde. "Ich finde, Pat hat einen einen sehr guten Job gemacht. Wir hatten viel Spaß und einen guten Teamgeist", sagte Verteidiger Justin Krueger.

Allerdings nicht den großen Erfolg. Erst durch den glücklichen Punktgewinn zum Schluss gegen Österreich wurde der Klassenerhalt perfekt gemacht, das WM-Viertelfinale dagegen zum dritten Mal in Folge unter Cortina verpasst. In die Amtszeit des Italo-Kanadiers fällt auch die verpasste Qualifikation für Olympia 2014 in Sotschi.

"Tank war leer"

Die beiden Siege beim Deutschland-Cup (2012 und 2014) hübschen Cortinas Bilanz kaum auf. Auch deshalb werden die Spekulationen über eine Rückkehr von Ex-Bundestrainer Uwe Krupp, zurzeit Trainer der Eisbären Berlin, immer größer.

Cortina kann zumindest angerechnet werden, dass er die Mannschaft in Prag zu einem echten Team geformt hat. Das bewies die DEB-Auswahl auch gegen Österreich vor 11.302 Zuschauern. "Der Tank war leer, es war einfach keine Diesel zum Verbrennen mehr drin", sagte DEB-Boss Reindl: "Wichtig war, dass wir diesen einen noch nötigen Punkt geholt haben."

Auch Torhüter Dennis Endras, der seine Mannschaft mit etlichen Paraden im Spiel gehalten hatte, meinte: "Es war brutal schwer. Insgesamt können wir mit der WM nicht zufrieden sein. Wir wollten alle ins Viertelfinale."

Heimrecht für Quali verspielt

Mit nur sieben Zählern wird die DEB-Auswahl in der Weltrangliste keine zwei Plätze nach oben klettern, das Heimrecht für das Olympia-Qualifikationsturnier hat sich damit erledigt.

Kapitän Michael Wolf (45.) mit seinem vierten Turniertreffer und Patrick Reimer (58.) retteten das deutsche Team gegen Österreich zumindest in die Verlängerung, im Penaltyschießen vergaben jedoch Kai Hospelt und Reimer.

Die Österreicher, die durch Thomas Raffl (35.) und Rafael Rotter (55.) zweimal in Führung gegangen waren, haben wieder gute Chancen auf den Klassenerhalt ein Jahr nach dem Aufstieg in die A-Gruppe. Schon vor zwei Jahren hatte Deutschland mit der verpassten Olympia-Qualifikation gegen den kleinen Nachbarn eine Enttäuschung hinnehmen müssen.

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