DEB: Keine Sensation gegen Schweden

SID
Bitter! Die Deutschen haben bei der WM die Sensation gegen Schweden knapp verpasst
© getty

Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat nach einer kaum für möglich gehaltenen Leistungssteigerung bei der WM eine Sensation knapp verpasst. Anders als bei der 0:10-Pleite gegen Kanada brachte das zuletzt stark kritisierte Team von Bundestrainer Pat Cortina in Prag den Weltranglistenersten Schweden in arge Bedrängnis und musste sich lediglich mit 3:4 (1:2, 1:0, 1:2) geschlagen geben.

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Der defensiv wie offensiv starke Auftritt dürfte der Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) viel Selbstvertrauen für das richtungweisende Spiel am Freitag (20.15 Uhr/Sport1) gegen Lettland geben. Mit einem Sieg ist der Viertelfinal-Einzug noch möglich, bei einer Niederlage droht dagegen ein Abstiegs-Endspiel zum Gruppenabschluss gegen Österreich.

"Wir haben sehr gut gespielt", sagte Stürmer Kai Hospelt: "So wie es gelaufen ist, ist es natürlich ärgerlich, dass wir mit leeren Händen dastehen. Die Punkte waren aber nicht eingeplant, deshalb ist es kein Weltuntergang."

Krämmer bringt Deutschland zurück

Der Mannheimer Marcus Kink beendete mit seinem Überzahltreffer zum 1:2 (16.) nach 136 torlosen WM-Minuten die Torflaute des DEB-Teams und die zuletzt hochgekochte Diskussion über die richtige Powerplay-Taktik. Für das 2:2 sorgte der Hamburger Nicolas Krämmer, der Schweden-Goalie Jhonas Enroth mit einer feinen Einzelleistung düpierte (30.). Matthias Plachta traf zum 3:4-Anschlusstreffer (55.).

Zuvor hatte eine halbstündige Pause im ersten Drittel wegen einer Reparatur einer Plexiglasscheibe vorübergehend zum Bruch im deutschen Spiel geführt: Unmittelbar nach Wiederanpfiff zog Schweden durch einen Doppelschlag von Oscar Möller (12.) und Joakim Lindström (13.) mit 2:0 davon. John Klingberg (43.) und erneut Möller (49.) erzielten die weiteren schwedischen Treffer.

Beim zweiten Gegentor ließ Timo Pielmeier, der nach seiner starken Leistung gegen die Schweiz (0:1) den Vorzug vor Dennis Endras erhalten hatte, folgenschwer nach vorne abprallen.

Bundestrainer Cortina hatte auf die Torflaute reagiert und im Vergleich zum offensiv Offenbarungseid beim 0:1 gegen die Schweiz seine Angriffsreihen leicht verändert. So tauschten Patrick Hager und Daniel Pietta sowie Marcus Kink und Thomas Oppenheimer die Plätze. Der Hamburger Oppenheimer hatte zuvor mit öffentlicher Kritik am Überzahlspiel für viel Wirbel gesorgt.

Schweden im Schlussdrittel wie ausgewechselt

Die deutsche Mannschaft erwischte einen guten Start in die Partie und hatte durch Stephan Daschner (7.), Benedikt Kohl (9.) und Kink (11.) gute Chancen zur Führung. Die Schweden waren weit von ihrer Bestform entfernt, die bittere 4:6-Niederlage am Tag zuvor gegen Kanadav schien ihnen noch in den Köpfen zu stecken.

Auch nach dem Doppelschlag der Schweden steckte die Mannschaft um Kapitän Michael Wolf nicht auf. Sie gab deutlich mehr Schüsse aufs Tor ab als zuletzt und stand auch in der Defensive enger an den Gegenspielern als noch gegen Kanada.

Verteidiger Daschner übertrieb es jedoch mit dem Einsatz, er kassierte nach einem harten Check gegen Mattias Ekholm eine Spieldauerstrafe. Zudem musste sein Team im Mitteldrittel fünf Minuten in Unterzahl spielen, das es jedoch mit Bravour überstand. Danach schalteten die Deutschen einen Gang höher und kamen verdient zum 2:2-Ausgleich. Reimer hatte sogar das 3:2 auf dem Schläger.

Im Schlussdrittel kamen die Schweden jedoch wie ausgewchselt aus der Kabine und übten auch nach dem 3:2-Führungstreffer großen Druck auf das deutsche Team aus.

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