Für die Adler Mannheim war der Dezember ein wahrer Horror-Monat. Der Meister verlor alle seine acht Ligaspiele und rätselt über das plötzliche Formtief.
Vom scheinbar unbesiegbaren Ligakrösus zum taumelnden Krisenklub: Der böse Absturz der Adler Mannheim in der DEL hält unvermindert an - und keiner weiß so recht, warum.
Der Meister verlor durch das 0:3 bei der Düsseldorfer EG auch sein achtes und letztes Ligaspiel im Monat Dezember und geht mit reichlich Frust ins Weihnachtsfest. "Wir haben gerade eine harte Zeit", sagte Adler-Trainer Greg Ireland.
Und die Chance auf Wiedergutmachung kommt auch nicht so schnell: Statt wie die anderen DEL-Klubs am zweiten Weihnachtstag wieder um Ligapunkte zu kämpfen, startet Mannheim zeitgleich beim Spengler-Cup im schweizerischen Davos. Erst im neuen Jahr können die Adler versuchen, ihren Tiefflug zu stoppen.
Probleme im Abschluss
"Wir werden jetzt Weihnachten feiern, das wird uns hoffentlich allen Kraft geben", sagte Adler-Goalie Dennis Endras: "Die Tage mit der Familie verbringen, einfach mal den Kopf abschalten - und dann greifen wir im neuen Jahr neu an."
Die sportlich katastrophale Bilanz zum Ende des alten Jahres kann sich kein Mannheimer so richtig erklären. Vor dem "Horror-Monat" Dezember hatte die Mannschaft 13 Siege aus 14 Spielen gefeiert, die Konkurrenz sah sich angesichts der Adler-Dominanz im Kampf um den ersten Hauptrundenplatz fast schon geschlagen. Doch mit der 2:6-Niederlage bei den Eisbären Berlin am 4. Dezember kam der Einbruch.
Dabei spielt der siebenmalige Meister keineswegs desolat, die Niederlage in Düsseldorf war ein Spiegelbild der vergangenen Wochen: Mannheim überrollt die DEG im ersten Drittel fast, vergisst aber das Toreschießen.
Nationaltorhüter Endras in der Formkrise
Aus dem Nichts liegt das Team nach einem Konter 0:1 zurück, und plötzlich ist die Verunsicherung spürbar. Frust kommt hinzu, was zu Strafzeiten und zum 0:2 in doppelter Unterzahl führte. Beim dritten Gegentreffer war Torhüter Endras zugunsten eines zusätzlichen Feldspielers nicht mehr in seinem Kasten.
Natürlich ist der Absturz auf Tabellenplatz fünf nicht nur dem Pech geschuldet. Die fehlende Durchschlagskraft vor dem gegnerischen Tor ist ein Problem, genauso wie die Formkrise von Nationaltorhüter Endras, der jedoch in Düsseldorf an den Gegentreffern chancenlos war.
Zudem scheint, dass selbst der breit aufgestellte Adler-Kader die Ausfälle der langzeitverletzten Denis Reul, Jamie Tardif und Marcel Goc nicht auffangen kann.
"Haben Vertrauen in die Mannschaft"
"Wir haben unsere Ausfälle nie als Ausreden gelten lassen, aber helfen tun sie uns natürlich auch nicht", sagte Manager Teal Fowler dem Mannheimer Morgen. Seinem Trainer Ireland stärkt Fowler noch den Rücken: "Die Lösung sitzt in der Kabine, und wir haben Vertrauen in die Mannschaft. Es gibt nicht die eine Person, die Schuld daran ist, was derzeit passiert."
Wer oder was aber Schuld an der Misere hat, darüber rätseln sie in Mannheim. Noch ist genügend Zeit für die Trendwende, die Qualität dafür ist zweifellos vorhanden.
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