Coach Jackson sieht "zu viele Fehler"

SID
Der EHC Red Bull München konnte Spiel 1 gegen die Grizzlys Wolfsburg für sich entscheiden
© getty

Vorteil München. Im DEL-Finale hat sich der Favorit am Freitag gegen Wolfsburg durchgesetzt. Das erste Spiel war ein Vorgeschmack darauf, wie wohl die gesamte Serie verlaufen wird.

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Kurz mussten die Münchner noch zittern, dann aber brach der Jubel los. Nachdem Jeremy Dehner das Tor zum siegbringenden 2:1 (1:0, 0:0, 0:1, 1:0) für Red Bull erzielt hatte, bemühten die Schiedsrichter in der Verlängerung des ersten Play-off-Finals in der DEL erst einmal den Videobeweis. Sie wollten ganz sicher gehen, dass beim Schuss des Amerikaners alles korrekt zugegangen war.

Und das war es. Die Geste in Richtung Mittelkreis wischte den kleinsten Zweifel beiseite. Der Hauptrundensieger war gegen die Grizzlys Wolfsburg mit einiger Mühe seiner Favoritenrolle gerecht geworden und darf mit Zuversicht zu Spiel zwei am Sonntag (14.30 Uhr im LIVETICKER) nach Niedersachsen fahren. "Es war viel Verkehr, ich habe einfach mal draufgehalten", sagte Dehner zu seinem Überzahltreffer, der in der 72. Minute zum "Sudden Death" der kämpferisch und taktisch überzeugenden Gäste geführt hatte.

Für den Offensiv-Verteidiger war das Tor die logische Folge des Spielverlaufs. "Wir hatten zuvor schon genügend gute Chancen. Ich wusste, dass es klappt, wenn wir dranbleiben", sagte Dehner. Dass die Münchner überhaupt in die Overtime mussten, lag vor allem an Wolfsburgs Torhüter Felix Brückmann, der beeindruckend souverän agierte. Bullen-Coach Don Jackson, der seine bereits sechste Meisterschaft in der DEL holen könnte, stellte deshalb zutreffend fest: "Wir haben verdient gewonnen, wir waren die bessere Mannschaft."

Verteidigung ist Trumpf

Nun war dieses erste Finale der Best-of-seven-Serie, in der vier Siege zum Titel nötig sind, wenig überraschend verlaufen. Schließlich traf die zweitbeste (München) auf die beste Defensive (Wolfsburg) der Liga. Das Duell des Brauseherstellers gegen den VW-Werksklub war geprägt von kräftezehrenden Zweikämpfen, beide Teams ließen sich kaum Raum zur Entfaltung. "Die ganze Serie wird in diesem Rahmen ablaufen", sagte Münchens Frank Mauer, weil eben die Grizzlys eine der am härtesten zu bespielenden Mannschaften sei, wie Jackson urteilte.

Deshalb sollten gerade die Münchner, für die alles andere als die Meisterschaft eine bittere Enttäuschung wäre, konstanter auftreten, wollen sie nicht eine böse Überraschung erleben. Trotz eines Schussverhältnisses von 48:22 hatte das Jackson-Team im Aufbauspiel immer wieder einmal haarsträubend gepatzt.

"Ich bin stolz, dass wir gewonnen haben, aber die Chancen von Wolfsburg waren herausragend, die hätten leicht sitzen können. Wir haben zu viele Fehler gemacht in der eigenen Zone", sagte der Amerikaner, und verwies nicht zuletzt auf die Szene von Mark Voakes, der in der 58. Minute doppelt am Pfosten scheiterte. "Es geht weiter, es war ein hartes Spiel", sagte Grizzlys-Coach Pavel Gross lapidar. Daran dürfte sich am Sonntag nichts ändern.

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