Im Radio, per Videobotschaft oder an der Klingel von Milliardär Klaus-Michel Kühne kämpfen Schubert und Co. für die Rettung. Und senden damit ein deutliches Signal an den Investor. "Wir sind Stadtgespräch. liebe Retter-Familie", twitterte der 34-Jährige nach einem arbeitsreichen Wochenende am Telefon und PC begeistert.
Am Montagmittag waren 210.000 Euro eingesammelt, tatsächlich erhöht sich die Summe auf der Crowfunding-Plattform fairplaid ("Rettet die Freezers") permanent, doch das Zeitfenster für eine Rettung bleibt enorm klein. Schon am Dienstag entscheidet sich, ob ob die Freezers eine Zukunft in der DEL haben.
Bis dahin muss die rund 800.000 Euro teure Lizenz beantragt werden, für die Klub-Besitzer AEG nicht mehr in die Unternehmenskasse greifen will. Trotz des durchaus beachtlichen Zuschauerschnitts (9022 Fans pro Spiel) in einer sportlich enttäuschenden Saison sehen die Amerikaner keine lukrative Perspektive in der Hansestadt und wollen künftig nur noch die Eisbären Berlin in Deutschland betreiben.
Am vergangenen Mittwoch hatte die AEG die Entscheidung verkündet und damit die DEL und die Mitarbeiter des Klubs aus Hamburg eiskalt erwischt. "Ratlosigkeit, Trauer, Wut. Es war für alle ein Schock", sagte Schubert dem NDR. Umso entschlossener kämpfen die Norddeutschen nun - und die Resonanz ist groß. 1500 Fans versammelten sich am vergangenen Wochenende vor der Hamburger Arena unter dem Motto "Freezers geben niemals auf", die (Sport-)Prominenz der Stadt appelliert zudem hartnäckig an mögliche Geldgeber.
Lasogga: "Riesengroßer Verlust für den Hamburger Sport"
Das Aus der Freezers "wäre ein riesengroßer Verlust für den Hamburger Sport", schrieb Fußball-Profi Pierre-Michel Lasogga vom HSV in den sozialen Medien. "Das haben weder die Angestellten noch der Sport in Hamburg verdient", sagte Hockey-Olympiasieger Moritz Fürste. Der 31-Jährige hilft Schubert mit seinem Netzwerk und hofft wie die Eishockey-Profis darauf, rund zwei Millionen Euro generieren zu können. Dann könnte die AEG möglicherweise von einem sofortigen Rückzug absehen.
Also wird Schubert bis Dienstag weiter von Termin zu Termin marschieren und für seinen Herzensklub werben. Auch mit Karl Gernandt, dem HSV-Aufsichtsratschef und Intimus von Fußball-Investor Kühne, hat er laut Informationen der Hamburger Morgenpost schon gesprochen. Aufgeben ist für den 34-Jährigen keine Option: "Wir haben eine einprozentige Chance, und die Hoffnung stirbt zuletzt."
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