München hat frei und wartet auf den Gegner

SID
Red Bull München steht bereits im Finale um die DEL-Meisterschaft
© getty

Der Titelverteidiger darf sich ausruhen: Meister Red Bull München hat erst mal frei - und wird in der Finalserie auf einen abgekämpften Gegner treffen.

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Don Jackson war erstaunlich gelöst, für seine Verhältnisse geradezu ausgelassen, er erlaubte sich, kaum zu glauben, sogar einen Scherz. Warum er denn so erfolgreich sei? "Ich bete mehr", erwiderte der Trainer von Red Bull München - lächelnd. Jackson hat seine Meistermannschaft zurück in die Finalserie der DEL geführt - er selbst steht damit vor seinem siebten Titelgewinn in Deutschland.

Mit dem Anrufen einer höheren Macht hat das jedoch wenig zu tun. "Ganz ehrlich", sagte Jackson (60), "ich habe das große Glück, in so tollen Organisationen zu arbeiten", Organisationen, die ihm all die Forderungen erfüllten, die er als Trainer nun mal habe.

"Wir haben auch die richtigen Spieler ausgewählt", ergänzte er, "sie bringen eine Menge Klasse und Herz mit, dazu kommen Charakter und Führungsstärke. Das ist das Erfolgsrezept."

Jackson: "Ein hoher Berg"

Ehe Jackson im Vorjahr München zum Meister machte, hatte er ja schon die Eisbären Berlin fünfmal zum Titel geführt. Jene Eisbären, die nach den Pre-Playoffs und sieben Spielen im Viertelfinale gegen die Adler Mannheim die Serie gegen die Roten Bullen mit 1:4 verloren.

"Es war ein hoher Berg, den wir besteigen mussten", sagte Jackson dennoch nach dem 2:1 n.V. im fünften Spiel am Sonntag - und gab erstmal zwei Tage frei.

Es könnte nicht besser laufen für die Münchner: nur vier Spiele im Viertelfinale gegen die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven, nur fünf gegen Berlin - und der Finalgegner rackert sich weiter ab.

Statistik spricht für Wolfsburg

Geht es nach den Nürnberg Ice Tigers, folgt nach ihrem 4:1 am Sonntag in Spiel fünf sowie Spiel sechs am Dienstag bei den Grizzlys Wolfsburg (19.00 Uhr) noch ein Spiel sieben am Freitag vor eigenem Publikum. "Wir werden nicht verschwinden", betonte Trainer Rob Wilson.

Die Statistik spricht gegen Nürnberg. In den vergangenen vier Jahren sind die Ice Tigers dreimal an Vorjahresfinalist Wolfsburg gescheitert, von zehn Play-off-Spielen bei ihrem Angstgegner haben sie nur eines gewonnen.

Dennoch glauben sie, wie im Viertelfinale gegen die Augsburg Panther ein 1:3 in der Serie noch aufholen zu können. "Wir sind wieder drin, aber wir dürfen nicht weiter als bis Dienstag denken", sagte Kapitän Patrick Reimer.

Abschalten in München

In München wollen sie erst mal abschalten. "Ich mache mir keine Gedanken über den Gegner, ich warte einfach ab", sagte Jackson. Ein bisschen weiter nach vorne wagt sich Frank Mauer, der nach 2015 (mit Mannheim) und 2016 (mit München) zum dritten Mal in Serie Meister werden kann: "Wir haben auf beide Teams Lust", behauptet er, stellt aber auch klar: "Der Titel ist ganz weit hinten im Kopf. Es ist kein Platz für Träumereien, es wird hart genug."

Gegen die Ice Tigers haben die Münchner alle vier Saisonduelle verloren. Gegen die Grizzlys gelang ihnen im vergangenen Jahr im Finale ein "sweep", ein 4:0 - nachdem die Wolfsburger sich in sechs harten Spielen gegen Nürnberg verausgabt hatten. Nicht dabei sein wird allerdings Deron Quint: Der Münchner Verteidiger fällt für die Finalserie wegen einer Beinverletzung aus.

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