"Inzwischen werde ich selbst in Hamburg, wo man den Boom sonst kaum spürt, erkannt. Das ist früher nie passiert", sagte Sturm der Bild am Sonntag. Das Märchen von Südkorea, als sich Deutschland erstmals in der Geschichte des Eishockeys Olympia-Silber schnappte, hat den 39-Jährigen auch hierzulande zu einer Berühmtheit gemacht.
Allerdings hängt das Endspiel gegen Russland, das die DEB-Auswahl mit 3:4 nach Verlängerung verlor und dabei kurz vor Ende der regulären Spielzeit in Überzahl den Ausgleich kassierte, immer noch schwer in den Kleidern.
"Ich habe mir das Spiel bis jetzt nicht angesehen und habe das auch nicht vor. Es tut einfach noch zu sehr weh. Es ist bitter, wenn man so knapp vor dem Ziel scheitert", erklärte der Niederbayer.
Sturm: "Während der WM müssen wir Olympia vergessen"
Ohnehin ist es für Sturm die primäre Herausforderung, nun Olympia aus den Köpfen der Spieler zu bekommen und den Fokus auf die Weltmeisterschaft zu richten.
"Während der WM müssen wir Olympia vergessen. Man darf nicht nur davon träumen, was in der Vergangenheit war. Wir müssen in die Zukunft schauen. Und das ist jetzt die WM, dafür brauchen wir alle Kraft", so Sturm.
Das Ziel in Dänemark, wo es das DEB-Team in der Gruppenphase mit Kanada, Finnland, den USA, Norwegen, Lettland, Dänemark und Südkorea zu tun bekommt, ist das Viertelfinale.
"Wir sind momentan Siebter der Weltrangliste, diesen Platz wollen wir verteidigen. Wenn wir das schaffen, bin ich sehr zufrieden", meinte der Bundestrainer.
Marco Sturm hat keine Ausstiegsklausel
Sturm sprach außerdem über seine Zukunft. Der Auftritt bei Olympia hat ihn als Trainer weltweit noch interessanter gemacht. Ob Sturm seinen bis 2022 laufenden Vertrag beim DEB erfüllen wird?
"Für die Zukunft ist es mein Ziel, es auch als Trainer in die NHL zu schaffen. Momentan gibt es aber kein Angebot und ich bleibe Bundestrainer", so Sturm, der betonte, dass er keine Ausstiegsklausel habe: "Unser Verbands-Präsident Franz Reindl hat ja selber gesagt, dass wir erst uns im Falle eines Angebots mit dem Thema beschäftigen werden."