DEB-Coach Toni Söderholm überrascht mit Kritik an NHL-Star Leon Draisaitl

SID
Leon Draisaitl wusste den Bundestrainer bislang offenbar noch nicht vollauf zu überzeugen.
© getty

Im letzten Vorrundenspiel der WM trifft Bundestrainer Toni Söderholm auf sein Heimatland Finnland (Di., 12.15 Uhr live auf DAZN und im LIVETICKER). Zuvor sorgte er mit Kritik am NHL-Star Leon Draisaitl für Aufsehen.

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Toni Söderholm grüßte freundlich auf Finnisch, sprach über das "spezielle" Spiel gegen sein Heimatland - und überraschte dann mit Kritik am deutschen NHL-Star Leon Draisaitl.

"Er versucht sehr viel auf dem Eis", sagte der Eishockey-Bundestrainer vor dem letzten WM-Vorrundenspiel am Dienstag gegen Finnland: "Er kann auf alle Fälle besser in der Defensive arbeiten. Ich glaube nicht, dass das ein Geheimnis ist."

Draisaitl, mit 50 Toren und 105 Scorerpunkten für die Edmonton Oilers in dieser Saison in den Kreis der NHL-Superstars aufgestiegen, ist bei der WM in der Slowakei vor allem für die Offensive der deutschen Nationalmannschaft zuständig: Drei Tore erzielte der 23-Jährige selbst, zwei weitere bereitete er vor - an fünf der 14 Vorrundentreffer war er beteiligt.

Sein Geniestreich 27 Sekunden vor Schluss zum 3:2 gegen den WM-Gastgeber sicherte Söderholms Team den Viertelfinaleinzug.

Leon Draisaitl als "Defensivrisiko"

Bei der 1:3-Niederlage am Sonntag gegen die USA hatte Draisaitl zwar das 1:0 durch Frederik Tiffels aufgelegt, aber auch bei den ersten beiden Gegentoren auf dem Eis gestanden. Für besonders intensive Defensivarbeit ist der gebürtige Kölner auch in der NHL nicht bekannt.

Bei der WM brachte er bereits mehrmals mit riskanten Pässen am eigenen Tor die deutsche Abwehr in Not, beim 3:1 zum Auftakt gegen Aufsteiger Großbritannien verursachte er mit einem Fehlpass das Gegentor. Allerdings steht Draisaitl auch so lange auf dem Eis wie kein anderer deutscher Spieler - 22:43 Minuten gegen die USA.

DEB-Team: Entweder Russland oder Schweden

Söderholm, der zu Jahresbeginn die Nachfolge des Olympia-Silberschmieds Marco Sturm antrat, hat bei der WM mit dem Einzug ins Viertelfinale und der Direkt-Qualifikation für die Winterspiele 2022 in Peking seine Ziele schon vorzeitig erreicht. Das Spiel gegen sein Heimatland hat keine große Bedeutung mehr für die bevorstehende K.o.-Runde.

Die deutsche Mannschaft kann bestenfalls noch Tabellendritter werden, muss aber auf jeden Fall zum Viertelfinale am Donnerstag nach Bratislava umziehen und trifft aller Voraussicht nach entweder auf Rekordweltmeister Russland um den Superstar Alexander Owetschkin oder auf Titelverteidiger Schweden.

Söderholm gegen sein Heimatland: "Habe meine Wurzeln nicht verloren"

Für Söderholm dagegen ist das erste Duell mit "seinem" Nationalteam, für das er als Spieler 19 WM-Spiele bestritt, "auf alle Fälle speziell". Beim Gegner steht als Betreuer Aki-Petteri Berg an der Bande, mit dem er 2007 zusammen Vizeweltmeister wurde.

Aus der finnischen Heimat bekam er schon viele Nachrichten. "Es haben Leute geschrieben, die sind so nervös, dass sie gar nicht wissen, wann das Spiel ist", berichtete der 41-Jährige schmunzelnd.

Die Presserunde nach dem Training am Montag hatte er mit einem "Huomenta", finnisch für "guten Morgen", begonnen. Dann wünschte er sich die deutsche Hymne nach dem Spiel am Dienstag. "Die finnische klingt für mich immer gut", sagte er: "Ich habe meine Wurzeln nicht verloren. Aber in dem Fall nehme ich lieber die deutsche. Ich will, dass die Jungs Erfolg haben." Bei den WM-Spielen wird nach der Schlusssirene immer die Hymne des Siegers gespielt.

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