"Wir sind Eishockeyspieler, wir sind hart im Nehmen. Das heißt jetzt nicht, dass wir keine Hilfe brauchen", sagte Tripcke dem SID. Dass die Playoffs nicht stattfinden, das "mediale Highlight", sei "natürlich brutal, aber leider alternativlos". Es sei "eine schwierige Entscheidung zwischen Pest und Corona" gewesen.
Alternativen wurden zwar diskutiert, aber schnell verworfen. "Klar haben wir auch über das Thema Geisterspiele nachgedacht", sagte Tripcke: "Für uns ist ein DEL-Spiel ein Spiel vor Zuschauern. Wir leben davon, nicht nur wirtschaftlich, sondern auch von der Atmosphäre. Es ist, als würde man ein Kino aufmachen, aber keiner darf gucken."
Die wirtschaftlichen Folgen sind laut Tripcke eine "Katastrophe. Wir leben insbesondere von den Zuschauereinnahmen." Dass der aktuelle Hauptsponsor der Liga jetzt aussteigt und weiteres Geld wegfällt, macht die Sache zusätzlich kompliziert: "Die Nachfolgersuche ist schwierig, wenn das bunte Schaufenster Play-offs fehlt. Von daher wird das nicht einfacher. Es ist eine harte Zeit für die Klubs." Der Schaden sei "immens" und "massiv, das kann man sich denken. Wir befinden uns in wirtschaftlicher Quarantäne."
Red Bull München lehnt Titel ab
Dass es in diesem Jahr keinen deutschen Meister gibt, habe dagegen schnell festgestanden. "Von den Statuten ist bei uns der Meister der Sieger der Play-offs. Wenn es keine Playoffs gibt, gibt es formell auch keinen Meister", sagte Tripcke. Hauptrundensieger Red Bull München hatte den Titel abgelehnt.
"In den Gesprächen mit den Gesellschaftern waren die Münchner die ersten, die gesagt haben: so möchten wir nicht zum Meister erklärt werden. Von daher war das gar keine Diskussion", so Tripcke.