Ein unmoralisches Angebot

Von Jan-Hendrik Böhmer
Felipe Massa, Jean Todt, Ferrari, Psychologe
© Getty

München - Felipe Massas Saisonauftakt kann man mit Fug und Recht als klassischen Fehlstart bezeichnen. Zwei Rennen, null Punkte - und dabei auch noch mies ausgesehen.

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Kein Wunder, dass bereits heftig spekuliert wird, wer Massa bei der Scuderia ersetzen könnte. Doch der Brasilianer lässt sich davon nicht aus der Ruhe bringen. "Jeder kann mal einen guten oder eben einen schlechten Tag haben", erklärt er lapidar. Und: "Ich werde mir die verlorenen Punkte in den kommenden Rennen zurückholen!"

Die Bilder von Massas Dreher und die übrigen Renn-Highlights als Diashow. 

Und auch was den Ausfall in Sepang angeht, so hat Massa eine einfache Erklärung parat: "Ich hatte ein Problem - und das hatte nichts mit dem Fehlen der Traktionskontrolle zu tun", beteuert er. Dumm nur, dass Ferrari mittlerweile mit aller Deutlichkeit erklärt hat, dass es keinen technischen Defekt an Massas Boliden gab.

Hilfe von Seelendoktor Todt: Vielleicht sollte sich Massa darüber mal mit Jean Todt unterhalten. Der ist zwar eigentlich nicht mehr für Ferrari tätig, kann es aber dennoch nicht lassen. Jetzt kündigte der Franzose an, seinem Nachfolger Stefano Domenicali den Einstieg als Teamchef erleichtern zu wollen. Und das auf eine sehr einfühlsame Art und Weise. "Ich spreche mit Stefano über die Anspannung und den Druck, dem er jetzt ausgesetzt ist", so Todt. "Es hilft einfach, jemanden zu haben, den man mag und dem man vertraut. Mit dem kann man besser über seine Gefühle, Zweifel und Probleme sprechen."

Ein unmoralisches Angebot: Im Streit um den Einsatz der ab 2010 verbotenen Kundenautos geht Toro Rosso in die Offensive. Immer wieder hatte besonders Force India dagegen gewettert, dass der direkte Konkurrent aus Italien seine Autos vom Konzern-Bruder Red Bull fertigen lässt und sich dadurch einen unerlaubten Vorteil erkauft. Um die Auseinandersetzung endgültig beizulegen, machte Toro Rosso nun folgendes Angebot: Sollte es Force India nicht unter die Top 10 der Konstrukteurswertung schaffen, zahlt Toro Rosso die Hälfte seiner 2008 eingefahrenen Prämien an die Inder.

Wer steckt hinter Toro Rosso? Der Team-Steckbrief bei SPOX. 

"Wir wollen die Angelegenheit endlich zu den Akten legen", sagte Teamchef Franz Tost gegenüber "Auto Motor und Sport". Doch so einfach ist es offenbar nicht, denn Force India will auch für die Jahre 2006 und 2007 Kohle sehen und ist nicht damit einverstanden, dass man lediglich für den letzten Rang entschädigt werden soll.

Katar will die Königsklasse: Die Formel 1 ist auf Expansions-Kurs. Singapur, Indien - immer neue Strecken werden von F-1- Boss Bernie Ecclestone in den Kalender gehievt. Davon will jetzt auch das Emirat Katar profitieren. Bisher als Hochburg des Motorrad-Sports bekannt, will der Losail International Circuit jetzt expandieren und sich für die Königsklasse empfehlen. "Wir planen massive Umbauten, damit wir auf der Strecke auch Formel-1-Rennen austragen können", erklärte Nasser Khalifa al-Attiyah von der Qatar Motor and Motorcycle Federation der "Gulf Times".

Außerdem preist al-Attiyah den Kurs bereits als mögliche Teststrecke für potente Teams an. Und noch einen weiteren Vorteil hat der Kurs von Katar: Vor Kurzem fand dort das erste Motorrad-Rennen bei Nacht statt. Die Infrastruktur für die zuletzt immer populäreren Nachtrennen wäre also vorhanden.

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