Alonso im Hinterkopf

Von Jan-Hendrik Böhmer
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© Getty

München - Pünktlich zur nahenden Saisonhalbzeit gibt es mal wieder Neuigkeiten von Fernando Alonso. Dabei ist es diesmal nicht der Spanier selbst, der für Aufsehen sorgt. Es ist Honda-Teamchef Ross Brawn, der sagt: "Ich weiß, wo Alonso gern hin will."

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Doch das vermeintliche Geheimnis um die Zukunft des Doppelweltmeisters ist eigentlich gar keines. "Mittlerweile weiß hier doch fast jeder, wo er am liebsten hingehen möchte", erklärt Brawn in einem Interview mit "Motorsport aktuell". Die Lösung heißt: Ferrari.

Dennoch steht Alonso laut Brawn auch bei vielen anderen Teams hoch im Kurs. "Fernando ist ein schneller Fahrer, den jeder sehr gerne in seinem Auto haben würde", so Brawn.

Brawn spricht Klartext

Auch Honda? Der Brite spricht Klartext. "Erst muss die Situation mit Ferrari geklärt sein, bevor jemand ernsthaft mit ihm reden kann. Wenn er nicht dorthin geht, dann muss man sich das angucken. Aber im Moment ist das nur etwas für den Hinterkopf."

Zur Erinnerung: Alonso hatte mehrfach betont, dass er mit der Leistung von Renault nicht zufrieden ist und das Team zum Saisonende verlassen kann. Als mögliches Ziel gilt Ferrari - doch erst ab 2010, wenn er dort Kimi Raikkönen ersetzen kann.

Honda keine Durchgangsstation

Bleibt also ein Übergangsjahr, in dem Alonso entweder weiter für Renault fahren muss, oder kurzfristig bei einem anderen Rennstall anheuert.

Doch genau damit könnte es laut Brawn Probleme geben. Denn: "Einen solchen Wechsel würde vernünftigerweise wohl kein Team machen. Das wäre kein guter Bestandteil eines Aufbau-Prozesses, wie wir ihn gerade durchlaufen."

Bleiben Barrichello und Button?

Ein Aufbauprozess, der Honda mittelfristig an die Spitze bringen soll. Egal, ob mit oder ohne Alonso. Denn sollte sich der Spanier nicht langfristig an die Japaner binden wollen, kann sich Brawn durchaus vorstellen, mit Jenson Button und Rubens Barrichello weiterzumachen.

"Wir haben zwar noch keine Entscheidung gefällt, aber ich wäre absolut zufrieden, wenn wir unsere Piloten behielten", erklärt der 53-Jährige. "Wir haben zwei sehr gute Fahrer, die wirklich gute Arbeit leisten. Unser Problem ist nur, dass das Auto nicht gut genug ist."

Verständnis für Alsonso

Ein klares Bekenntnis zur aktuellen Fahrerpaarung? Nein. Denn auf der anderen Seite spart Brawn nicht mit Lob für Alonso. Selbst dessen McLaren-Zeit kann er etwas Positives abgewinnen.

"Alle Sportler, die auf einem solchen Leistungsniveau unterwegs sind, können ihrem Team gegenüber sehr fordernd auftreten. Das müssen sie sogar", meint Brawn.

"Auch ein Michael Schumacher war immer unglaublich fordernd. Das ist in gewisser Weise etwas Positives", so Brawn. "Wenn wir unsere Arbeit nicht auf die Reihe kriegen und nicht konkurrenzfähig sind, dann hat der Fahrer alles Recht der Welt zu fragen, wie wir das Thema lösen wollen."

Und neben Alonso hat Honda ja auch noch weitere Talente im Blick. So sollen etwa die in den USA startenden IndyCar-Piloten Marco Andretti und Danica Patrick  den neuen Boliden testen dürfen.

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