Denn seine Zeit von 1:39,477 Minuten war nur zwei Hundertstelsekunden schneller als die Vorgabe von Lokalheld Fernando Alonso. Der Spanier hatte offensichtlich versucht, den eigenen Fans mit relativ wenig Benzin die Bestzeit am Freitag zu schenken.
So wird es nichts mit den großen Schlagzeilen in den spanischen Gazetten. Räikkönen ist der Mann des Tages - und er hat einen Trend aufgezeigt.
Ferrari knapp vor McLaren
Denn während der gesamten Trainingszeit war Ferrari konstant einen Tick schneller als der große Konkurrent McLaren-Mercedes.
Am Ende des Tages lag Felipe Massa im zweiten Ferrari zwei Zehntel hinter seinem Teamkollegen. Lewis Hamilton und Heikki Kovalainen hatten in den Silberpfeilen 2,5 und fünf Zehntel Rückstand auf den Iceman.
"Die Abstände machen mich jetzt noch nicht nachdenklich", gab sich Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug gelassen.
"Unsere Zeiten sind konstant stark und wir sind noch nicht das letzte Risiko eingegangen. Außerdem ist Räikkönen erst ganz am Ende noch einmal drei Zehntel schneller gefahren. Vorher lagen wir nur Hundertstel auseinander."
Glock und Vettel überraschen
Aus deutscher Sicht gab es zwei große Überraschungen. Zum einen Timo Glock, der in der zweiten Session lange mit Ferrari mithalten konnte und letztlich die siebtschnellste Zeit des Tages erzielte. Da konnte sein Toyota-Teamkollege Jarno Trulli nicht mithalten.
In der ersten Session am Vormittag hatte Sebastian Vettel für einen Paukenschlag gesorgt. Im engen Duell um die erste Bestzeit auf dem neuen Kurs war der Deutsche 0,158 Sekunden schneller als Massa.
In der zweiten Session testete Vettel dann offenbar mit mehr Benzin und fand sich insgesamt auf Position zehn wieder.
Heidfeld meilenweit zurück
Die übrigen Deutschen kamen unterschiedlich gut zurecht. Nico Rosberg und Adrian Sutil landeten auf den Rängen 13 und 17 und konnten damit ganz gut leben.
Nick Heidfeld war die große Enttäuschung des Tages. Er fuhr in beiden Sessions meilenweit hinter den Top-Zeiten her und belegte am Ende den 18. Platz. Zum Vergleich: Teamkollege Robert Kubica war eine Sekunde schneller und erzielte Rang acht.
Button Showman des Tages
Der Preis für den Showman des Tages geht an Jenson Button. Er ließ kurz vor Schluss offenbar einen Großteil des Benzins aus dem Tank seines Honda und stellte den eigentlich unterlegenen Boliden auf den dritten Platz.
Vor dem Beginn des Trainings hatten Teamverantwortliche und Fahrer in einer Schweigeminute den Opfern des Flugzeugunglücks in Madrid gedacht.