"Wir haben einen Schritt nach vorn gemacht und das Auto hat sich in den vergangenen zwei Rennen verbessert. Wir sind konkurrenzfähiger, vielleicht aber nicht so schnell wie die Red Bull", deutete Alonso an, dass er mit deutlich weniger Benzin unterwegs war als die Bullen.
Dritter wurde Vettels Teamkollege Mark Webber, der zuletzt auf dem Nürburgring den ersten Sieg seiner Formel-1-Karriere gefeiert hatte, vor Weltmeister Lewis Hamilton im McLaren-Mercedes.
Rosberg Fünfter, BMW enttäuscht
Williams-Pilot Nico Rosberg fuhr auf Rang fünf. WM-Spitzenreiter Jenson Button musste sich im Brawn-Mercedes mit Platz acht begnügen. Timo Glock belegte im Toyota den 14. Platz.
Ein weitere Enttäuschung erlebte Nick Heidfeld. Der BMW-Pilot kam nicht über Position 16 hinaus. Deutsches Schlusslicht war Adrian Sutil, der im Force India vor Robert Kubica im zweiten enttäuschenden BMW auf Rang 18 landete.
"Das war ein enttäuschendes Qualifying. Gemessen an der starken Leistung am Vormittag im Training waren heute Plätze in den Top Ten möglich. Aufgrund von Vorgängen auf der Strecke ist es beiden Piloten nicht gelungen, das Potenzial des Autos auszuschöpfen", beschrieb BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen die Tatsache, dass beide Fahrer im Verkehr festhingen. Es gab aber auch für Theissen Wichtigeres: "Natürlich hoffen wir alle, dass sich Felipe Massa bei seinem Unfall nicht ernsthaft verletzt hat."
Massa mit schwerem Unfall
Denn überschattet wurde die Zeitenjagd von einem schweren Unfall von Ferrari-Pilot Felipe Massa. Der Brasilianer war am Ende einer langen Gerade fast ungebremst in eine Barriere aus Reifenstapeln gerast.
Zuvor war in der Zeitlupe im Fernsehen zu beobachten, wie Massa von einem Gegenstand am Helm getroffen worden war. Dieser Gegenstand kam offenbar vom Auto von Rubens Barrichello, der als einer der ersten Piloten seinen Freund Massa besuchte.
"Felipe hat einen kleinen Schnitt am Kopf, sie haben ihn jetzt für weitere Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht. Er ist ansprechbar, aber völlig verwirrt", sagte Barrichello im Sky-Interview. "Ich habe hinten eine Feder oder eine Stange verloren an der Aufhängung verloren. Das war möglicherweise die Ursache für Felipes Unfall."
Operation an Kopfverletzungen erfolgreich
Erst nach mehreren Minuten konnte der Vize-Weltmeister von den Rettungskräften aus seinem Auto befreit werden und wurde dann mit einem Krankenwagen zunächst ins Medical Center der Strecke gefahren.
Wie der Automobil-Weltverband FIA erklärte, war Massas Zustand stabil. Er wurde zu weiteren Untersuchungen in ein Budapester Krankenhaus gebracht. Diese ergaben folgendes: Helmschale und Visier wurden durch den Aufprall zerstört, Massas Auge war komplett zugeschwollen und er erlitt eine Risswunde. Nach Angaben von Ferrari trug er vor allem eine Fraktur eines Schädelknochens an der Augenhöhle und eine Gehirnerschütterung davon.
Massa musste operiert werden, überstand den Eingriff aber problemlos. Nun bleibt er zur Beobachtung auf der Intensivstation. Er kann definitiv nicht am Rennen teilnehmen. Einen Ersatzpiloten wird es nicht geben, da dieser nach den Regeln zumindest am Qualifying hätte teilnehmen müssen. Massas zehnter Startplatz bleibt daher leer.
Nach Massas Unfall ging das Chaos weiter. Alonsos Pole-Position stand erst nach einigen Minuten fest, weil in den letzten Minuten des Qualifyings die Zeitnahme ausgefallen war. Erst nach großer Verwirrung stand die Startaufstellung dann fest.
So lief das Qualifying: