Das endgültige Ende des Formel-1-Streits zwischen dem Automobil-Weltverband FIA und den rebellierenden acht FOTA-Teams lässt weiter auf sich warten.
Bei einem Treffen der Arbeitsgruppe Sport am Mittwochabend am Nürburgring, an dem erstmals auch die drei neuen Rennställe Campos, Manor und USF1 teilnahmen, kam es erneut zu Unstimmigkeiten zwischen dem Verband und den Mitgliedern der Teamvereinigung FOTA, in deren Verlauf die FOTA-Vertreter die Sitzung verließen.
FOTA-Teams nicht für Formel 1 eingeschrieben?
Während laut einer FIA-Pressemitteilung "leider eine Diskussion nicht möglich war", stellte die FOTA in einem eigenen Statement die Hintergründe anders dar.
"Während des Treffens wurden die Teammanager vom Technischen FIA-Direktor Charlie Whiting informiert, dass die acht FOTA-Teams entgegen vorheriger Vereinbarungen momentan nicht für die Formel-1-WM 2010 eingeschrieben seien und daher kein Stimmrecht bezüglich technischer und sportlicher Regularien hätten", hieß es in dem Statement. Eine Verschiebung des Treffens habe die FIA abgelehnt, daher habe man die Sitzung verlassen.
Keine Kandidatur von Mosley
Die FOTA verwies darauf, dass ihre acht Teams von der FIA nach dem zuletzt in Paris vereinbarten Kompromiss allerdings als Teilnehmer akzeptiert worden seien. Eckpunkte des Kompromisses waren unter anderem der Rückgriff auf die Regeln vom Stand vor dem 29. April 2009 ohne die von FIA-Präsident Max Mosley geforderte Budget-Obergrenze von 45 Millionen Euro. Stattdessen wollte man nach FOTA-Plänen die Kosten auf das Niveau der frühen 90er-Jahre senken. Mosley wollte im Gegenzug auf eine erneute Kandidatur im Oktober verzichten.
Jetzt streiten die beiden Parteien offenbar wieder darum, wer zuerst welche Vereinbarungen - wie ein neues Concorde Agreement - akzeptieren muss, um letztlich den ausgehandelten Kompromiss unter Dach und Fach zu bringen.Am Wochenende dürfte es am Rande des Großen Preises von Deutschland daher zu weiteren Gesprächen zwischen den Streithähnen kommen.