Die Formel 1 ist nicht glücklich, wenn sie nicht über irgendetwas streiten kann. Warum sollte sich das ausgerechnet im Fall von Michael Schumacher ändern? Schließlich schieden sich am siebenmaligen Weltmeister schon immer die Geister.
Zankapfel diesmal: Die Slick-Reifen, mit denen Schumacher in Mugello gefahren ist. Das hätte er eigentlich nicht gedurft, denn an den historischen F2007, mit dem er regelkonform unterwegs war, gehören eigentlich Rillenreifen.
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Schumi ist mit GP2-Slicks gefahren
Der heimliche Test von Formel-1-Slicks hätte gegen das Testverbot der Königsklasse verstoßen. Folgerichtig gingen nach Veröffentlichung der ersten Testbilder von Schumi auch schon die ersten Beschwerden bei der FIA ein. Die leitete daraufhin laut "Bild" eine Untersuchung ein.Ferrari gab zwar wenig später Entwarnung, indem man erklärte, nicht mit Formel-1-Slicks sondern mit GP2-Reifen gefahren zu sein, aber der Unmut bei der Konkurrenz bleibt.
Bekommt Schumi einen Testtag im aktuellen Auto?
So ist es noch nicht sicher, ob die Teamvereinigung FOTA tatsächlich wie am Freitag angekündigt einen außerordentlichen Testtag Schumachers mit dem aktuellen Ferrari F60 genehmigen wird. Neben der FOTA müssten diesem Test auch die FIA und die aus der FOTA ausgeschlossenen Teams Williams und Force India zustimmen.
Ungeachtet all dieser Querelen war Schumi selbst mit dem ersten Testtag seit April 2008 zufrieden: "Es ist ein gutes Gefühl, wieder im Auto zu sitzen. Auch wenn es ein altes Auto von 2007 war, mit Slicks, die in der GP2 verwendet werden. Damit hat man natürlich keine echten Anhaltspunkte. Aber ich muss sagen - ich konnte schon nach einigen Runden konstante Zeiten fahren. Und mit der Bestzeit bin ich auch ganz zufrieden."
Nacken hat keine Probleme bereitet
Schumacher drehte 67 Runden, seine schnellste Runde in knapp 1:24 Minuten. Das ist sechs Sekunden langsamer als der Rundenrekord von Rubens Barrichello. Aber um Bestzeiten ging es nicht. Es ging um die Gewöhnung an die Fliehkräfte, die im Auto wirken.
"Jetzt muss man mal abwarten, wie mein Körper und meine Muskeln in den nächsten Tagen reagieren", sagte Schumi. Nach Aussage seines Arztes Dr. Johannes Peil machte der Nacken keine Probleme. Der hatte ihm nach einem Motorradsturz Schumachers im Februar die meisten Sorgen bereitet.
Sollte Schumi also außer einem Muskelkater keine Nachwirkungen seiner ersten Testfahrt haben, dann steht dem Comeback am 21. August im Training von Valencia nichts mehr im Wege.
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