Bahrain: Ecclestone denkt über Verlegung nach

SID
Bernie Ecclestone steht in der Entscheidung um den Grand Prix in Bahrain unter Zugzwang
© Getty

Der Formel 1 läuft beim Krisenthema Bahrain allmählich die Zeit davon. Bernie Ecclestone, der vor dem Wochenende noch relativ gelassen die weitere Entwicklung am Austragungsort des ersten Saisonslaufes der Königsklasse (13. März) abwarten wollte, hat nun erstmals eine Absage in Erwägung gezogen.

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"Vielleicht können wir das Rennen auch auf einen späteren Zeitpunkt in der Saison verlegen", sagte Ecclestone dem Radiosender BBC 5. Eine Entscheidung wird wahrscheinlich am Dienstag fallen, kündigte der Formel-1-Patriarch an.

Ecclestone will vor allem zunächst mit dem Kronprinz sprechen. "Er wird entscheiden, ob es für uns dort sicher ist", sagte der Brite. Aber die Zeit drängt, denn bereits Anfang des Monats (3. bis 6. März) sind auf der Strecke am Persischen Golf Testfahrten angesetzt.

Die Welle der Gewalt im Nahen Osten hatte bei Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei bis zum Wochenende in Bahrain fünf Todesopfer gefordert.

"Wäre schade, das Rennen zu verlieren"

Zu diesem Thema hatten sich am Freitagabend in Barcelona die Teammanager getroffen. Die sogenannte Sporting Group der Teamvereinigung FOTA legte dabei die Entscheidung in die Hände des Automobil-Weltverbandes FIA und von Ecclestone.

"Wir vertrauen ihren Entscheidungen hundertprozentig. Es liegt an ihnen", sagte Christian Horner, Chef des Red-Bull-Teams von Weltmeister Sebastian Vettel: "Es wäre schade, das Rennen zu verlieren, aber diese Entscheidung liegt nicht bei den Teams, sondern bei Bernie und der FIA, die viel besser über die Situation informiert sind."

Tests könnten woanders stattfinden

Vettel setzt bei einer Entscheidungsfindung auf die Einigkeit aller Beteiligten. "Wenn wir eine Entscheidung treffen, dann treffen wir sie gemeinsam, also die Teams, die Fahrer, die FIA und die Formel 1 insgesamt", sagte der Heppenheimer.

Die Entscheidung bezüglich der Testfahrten liegt jedoch allein bei der FOTA. "Aber zwischen Test und Rennen liegt ja nur eine Woche. Es würde keinen Sinn machen, dort zu testen, wenn das Rennen nicht auch dort stattfindet", sagte Horner.

Zumindest die Testfahrten könnten auch woanders stattfinden. Das einfachste Denkmodell wäre eine Verlängerung der bis Montag laufenden Tests in Barcelona. Beim Streckenbetreiber liegt offenbar bereits eine Anfrage der FOTA vor. "Es wurde vorgeschlagen, dass man vielleicht noch zwei oder drei weitere Tage in Barcelona bleibt", sagte Ecclestone.

Heidfeld hinterfragt die Sicherheit im Land

In großer Sorge über die Entwicklung in Bahrain ist Nick Heidfeld. Der Mönchengladbacher, der für den bei einer Rallye schwer verunglückten Polen Robert Kubica im Renault sitzen wird, appellierte: "Es geht nicht nur darum, wie es für die Fahrer ist. Es geht um die ganze Öffentlichkeit, die Touristen, die Besucher auf der Rennstrecke, ob das Risiko zu hoch ist." Man solle sensibilisiert sein für das, was im ganzen Land vor sich gehe.

Ebenfalls noch keine Entscheidung ist in der "Lotus-Frage" gefallen. Nach derzeitigem Stand könnten zwei Teams mit fast identischen Namen in die neue Saison starten. Die Besitzer von Lotus Renault GP und dem Team Lotus konnten sich jedenfalls nicht außergerichtlich einigen.

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