update Heidfelds Manager Andre Theuerzeit wollte den Wechsel am Donnerstagmorgen noch nicht bestätigen. "Wir wollen uns dazu im Moment noch nicht äußern. Nick wird aber auf jeden Fall am Wochenende testen", sagte Theuerzeit. Renault-Teamchef Eric Bouiller wurde aber am Nachmittag in Jerez schon deutlicher und sagte: "Wenn er überzeugt, dann hat er den Job."
Der Mönchengladbacher, der bereits 173 Rennen bestritt, war bereits im Werk des Teams und hat dort seinen Sitz für die geplanten Testfahrten am Wochenende in Jerez anpassen lassen. Das gab der Rennstall am Mittwoch bekannt. Heidfeld wird am Samstag und Sonntag eineinhalb Tage fahren dürfen, Senna nur einen halben.
"Sollte Robert die komplette Saison über ausfallen, würde man normalerweise einen erfahrenen Piloten ins Auto setzen, damit er das Auto entwickeln kann", erklärte Team-Besitzer Gerard Lopez italienischen Medien. "Es gibt Piloten, die schon gute Rennen bestritten haben - wie Nick Heidfeld. Wir alle wissen, dass Nick recht gut ist", erklärt Lopez. Warnt aber auch: "Wir haben aber keine Ahnung, auf welchem Niveau er aktuell fährt."
Und genau deshalb solle sich Heidfeld bei den kommenden Tests beweisen. "Dann werden wir sehen, wie das Auto läuft und wie sich der Fahrer verkauft, der die Saison beginnt und vielleicht auch zu Ende fährt. Wir wissen es nicht", so Lopez.
Senna soll für die Zukunft aufgebaut werden
Als zweiter Pilot wird Bruno Senna im Cockpit sitzen. Der Neffe des früheren Weltmeisters Ayrton Senna steht bereits als dritter Fahrer beim Renault-Team unter Vertrag und soll für die kommenden Jahre aufgebaut werden.
"Unsere Strategie sieht vor, einen jungen Fahrer einzusetzen und ihm einige Kilometer zu verschaffen. Wir wollen ihn dadurch auf die kommenden Jahre vorbereiten", erklärte Lopez.
Dass er tatsächlich bereits in diesem Jahr Rennen für das Team bestreiten wird, ist unwahrscheinlich. "Bruno war 2010 in einem Team, mit dessen Auto er nichts ausrichten konnte", sagte Lopez. Jetzt wolle man ihn in einem guten Auto testen, um sein Potenzial für die kommenden Jahre einschätzen zu können.
Piloten holen, der Siegen kann
Für die kommende Saison habe man aber andere Pläne. "Sollte Robert nicht in dieser Saison zurückkehren können, werden wir - so denke ich - die Entscheidung treffen, einen Piloten zu holen, der siegen kann", sagte Lopez. Und das spricht für Heidfeld.
Der Deutsche einst Teamkollege von Kubica bei BMW-Sauber, ist derzeit ohne Vertrag und kann seine Erfahrung von 173 Grand-Prix-Starts vorweisen.
Auch Nico Hülkenberg, der trotz seiner Pole-Position in Brasilien bei Williams nicht übernommen wurde und als Testfahrer bei Force India unterschrieben hat, wurde zuletzt als mögliche Lösung gehandelt. Ebenso wie der Italiener Vitantonio Liuzzi.
Kubica hat Intensivstation verlassen
Derweil hat Robert Kubica am Donnerstag vorübergehend die Intensivstation des Krankenhauses Santa Corona in der toskanischen Ortschaft Pietra Ligure verlassen. Die zunächst für Donnerstag vorgesehene nächste Operation, bei der die Frakturen an Kubicas rechter Schulter und am rechten Fuß stabilisiert werden sollen, wird erst am Freitag stattfinden.
Der Zustand des Polen sei zufriedenstellend, berichteten die Ärzte, die am kommenden Montag dann den ebenfalls gebrochenen rechten Ellbogen operieren wollen.