Formel-1-Boss Bernie Ecclestone wünscht sich noch vor dem neuen Saisonstart am 27. März in Australien eine Entscheidung über einen möglichen Nachholtermin für das abgesagte Rennen in Bahrain.
Dabei schließt der 80-Jährige auch eine Austragung in der eigentlich geplanten Sommerpause im August nicht aus - trotz der dann herrschenden Hitze im Königreich am Persischen Golf.
Entscheidung vor Saisonstart
Für eine Neuansetzung des wegen der aktuellen Unruhen im Golfstaat für den 13. März abgesagten Bahrain-Rennens müsste der Automobil-Weltverband FIA "erstmal den Rennkalender ändern", sagte Ecclestone in einem Interview mit "Spiegel online" und der offiziellen Formel-1-Webseite mit Blick auf die nächste Sitzung des World Motor Sport Council der FIA Mitte März.
"Die Veranstalter von Bahrain müssten dazu noch den entsprechenden Antrag stellen. Ich habe mit FIA-Präsident Jean Todt darüber gesprochen. Wir müssten also im Fall der Fälle eine entsprechende Terminlücke finden. Eine Entscheidung muss aber auf jeden Fall vor Saisonstart fallen", so Ecclestone.
Ersatz-Rennen laut Ecclestone ausgeschlossen
Ein Ersatz-Rennen in einem anderen Land schließt Ecclestone kategorisch aus: "Es ist ganz einfach: Wir brauchen weder ein zusätzliches Rennen in Europa noch sonstwo. Wir brauchen ein Rennen in Bahrain. Wenn der Kronprinz der Meinung ist, dass sein Land wieder in der Lage ist, den Grand Prix auszutragen, wenn also keine Gefahr mehr darstellt, dorthin zu reisen, dann werden wir nach Bahrain zurückkehren."
Ecclestone meint: "Ich denke, die Teams sind sensibel genug, sogar in der Sommerpause in Bahrain zu fahren, trotz der hohen Temperaturen, denn das ist der Weg, wie wir das Land unterstützen können."
Eigentlich sollte die Formel 1 am 13. März in Bahrain in ihre mit erstmals 20 Rennen längste Saison aller Zeiten starten. Wegen der Unruhen in Bahrain wurde das Rennen aber wie auch die für den 3. bis 6. März geplanten Testfahrten von den lokalen Ausrichtern abgesagt. Für Ecclestone eine richtige Entscheidung.
Drei Rennen hintereinander?
Neben einem Termin in der dreiwöchigen Sommerpause im August ist derzeit noch eine Austragung im November - eine Woche vor oder eine Woche nach dem Rennen in Abu Dhabi - im Gespräch. Dann müssten die Teams allerdings kurz vor Saisonende drei Rennen an drei aufeinanderfolgenden Wochenende fahren.
Generell will sich Ecclestone mit der Formel 1 aus politischen Dingen heraushalten. "Sie darf niemals politisch sein. Besonders dann nicht, wenn es dazu noch um religiöse Konflikte geht", sagte Ecclestone: "Man muss das so sehen: Meine Aufgabe ist es, für das gesamte Paket Formel 1 die besten Deals auszuhandeln und damit auch Arbeitsplätze zu sichern. Mehr als 5000 Leute haben Jobs, die mittelbar oder unmittelbar mit der Formel 1 zu tun haben. Meine Aufgabe ist es aber nicht, Politik zu machen. Dafür haben wir Politiker."
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