Wer ist der beste Fahrer aller Zeiten?

Jan-Hendrik Böhmer
21. März 201119:08
Zwischen Ayrton Senna und Michael Schumacher bahnt sich ein packendes Halbfinale anGetty
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Die 16 erfolgreichsten Piloten im Duell. SPOX hat anhand der Erfolge eine Rangliste erstellt und lässt die Legenden der Formel 1 gegeneinander antreten. Wen wählen die mySPOX-User in die nächste Runde? Michael Schumacher fügt nach Sebastian Vettel auch Fernando Alonso eine vernichtende Niederlage zu. Doch es wird nicht leichter. Der nächste Gegner: Ayrton Senna.

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Wie im Achtelfinale setzten sich auch im Viertelfinale die Favoriten durch. Und wie! Besonders die Duelle von Michael Schumacher gegen Fernando Alonso (90 Prozent der Stimmen für Schumacher) und Ayrton Senna gegen Jackie Stewart (94 Prozent für Senna) waren mehr als nur deutlich.

Als Dankeschön gibt's für die beiden Sieger das direkte Duell im Halbfinale. Das dürfte ein interessantes Aufeinandertreffen werden. Auf einen klaren Sieger möchte man sich auch im zweiten Duell nicht festlegen. Alain Prost (66 Prozent der Stimmen) tat sich lange Zeit mit Niki Lauda schwer, ehe er den heutigen TV-Experten eliminierte.

Etwas leichter tat sich Juan Manuel Fangio mit Nelson Piquet. Der Argentinier sicherte sich immerhin 85 Prozent aller Stimmen.

Halbfinale:

1. Michael Schumacher

WM-Titel: 7 (1994, 1995, 2000, 2001, 2002, 2003, 2004)

aktiv: 1991 bis 2006 und seit 2010

Statistik: 269 Rennen, 91 Siege, 68 Poles, 1441 Punke

Der Dominator. Es gibt kaum eine Rekord-Liste in den Geschichtsbüchern der Formel 1, in der Michael Schumacher nicht auftaucht. Die meisten WM-Titel, die meisten Siege, die meisten Poles, die meisten Punkte, die meisten schnellsten Runden... you name it. He got it. Jedenfalls meistens. Er brachte Ferrari nach langer Durststrecke zurück an die Spitze, holte für die Scuderia den ersten Titel seit 1979. Unvergessen auch sein wilder Spa-Ritt im Benetton, als er von Startplatz 16 noch gewann. Neben Titeln sorgte er aber auch immer wieder für Kontroversen. Umstritten sind etwa die Kollisionen mit Damon Hill 1994 in Adelaide und Jacques Villeneuve 1997 in Jerez, die beide den WM-Ausgang entschieden.

4. Ayrton Senna

WM-Titel: 3 (1988, 1990, 1991)

aktiv: 1984 bis 1994

Statistik: 162 Rennen, 41 Siege, 65 Poles, 614 Punkte

Der Magische, so wurde Senna auch wegen seines Ausnahme-Talents bei Regen genannt. Im April 2004 wurde der Brasilianer von Rennfahrer-Kollegen, Teamchefs, Ingenieuren und Journalisten zum schnellsten Fahrer der Formel-1-Geschichte gewählt. Als eines seiner besten Rennen gilt bis heute der Europa-GP im Donington Park 1993. In strömendem Regen ging er in der ersten Runde an vier Gegnern vorbei, verzichtete auf diverse Reifenwechsel und gewann das Rennen mit deutlichem Vorsprung. Kurios: Das erste Mal sorgte Senna bei der Neueröffnung der Nürburgring-GP-Strecke in einem Tourenwagen-Show-Event für aufsehen. Bereits 1984 ließ er Keke Rosberg und Niki Lauda alt aussehen. 1994 starb Senna in San Marino, als er wegen einer gebrochenen Lenkung in der Tamburello-Kurve in die Mauer raste.

Ausgeschieden:

9. Fernando Alonso

WM-Titel: 2 (2005, 2006)

aktiv: seit 2001

Statistik: 159 Rennen, 26 Siege, 20 Poles, 829 Punkte

Viele Experten nennen ihn den komplettesten Fahrer im aktuellen Starterfeld, sein fahrerisches Talent ist unbestritten. 2005 gewann er als damals jüngster Fahrer den Weltmeister-Titel und sicherte sich als zweiter Fahrer nach Michael Schumacher 2007 in der dritten aufeinanderfolgenden Saison mindestens 100 Punkte. Unbestritten ist allerdings auch sein aufbrausendes Temperament. Legendär ist sein teaminternes Duell mit Lewis Hamilton bei McLaren-Mercedes mit dem Höhepunkt beim Großen Preis von Ungarn 2007. Alonso, der sich als zweifacher Weltmeister mit allen Mitteln gegen Newcomer Hamilton wehrte, blockierte seinen Teamkollegen in der Box, wurde bestraft und musste den Rivalen siegen sehen. Alonso wechselte zu Ferrari und verpasste 2010 nur knapp seinen dritten Titel.

5. Jackie Stewart

WM-Titel: 3 (1969, 1971, 1973)

aktiv: 1965 bis 1973

Statistik: 100 Rennen, 27 Siege, 17 Poles, 360 Punkte

Das Rennfahrer-Debüt des fliegenden Schotten kann man mit einem Adjektiv beschreiben: beeindruckend. Schon bei seinem ersten Formel-3-Test stellte er Bruce McLaren in den Schatten, bei seinem ersten Rennen hatte er nach zwei Runden bereits 25 Sekunden Vorsprung. Die Folge: Er bekam nur Tage später sein erstes Formel-1-Cockpit angeboten - und lehnte ab. Er zog es vor, Formel-3-Meister zu werden. Ein Jahr später stieg er dann doch in die Königsklasse ein und holte beim Südafrika-GP als Ersatz für den verletzten Jim Clark gleich seinen ersten WM-Punkt. Drei Titel sollten folgen. 1999 feierte er auf dem Nürburgring dank Johnny Herbert außerdem seinen einzigen Sieg als Teamchef seines eigenen F-1-Rennstalls. Doch Stewarts Verdienste gehen weit über den aktiven Sport hinaus. Seit einem Unfall 1966 setzt sich der heute 71-Jährige für die Sicherheit im Rennsport ein.

Teil II: Prost vs. Fangio

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Halbfinale:

3. Alain Prost

WM-Titel: 4 (1985, 1986, 1989, 1993)

aktiv: 1980 bis 1991 und 1993

Statistik: 202 Rennen, 51 Siege, 33 Poles, 798,5 Punkte

Der Professor. Diesen Spitznamen verdiente sich Prost mit seiner ruhigen und fast schon intellektuellen Herangehensweise an den Sport. Sein weicher und entspannter Fahrstil und die Fähigkeit, schonend mit dem Auto umzugehen und es perfekt auf die Bedingungen einzustellen, gelten als sein Markenzeichen. Doch es ging auch anders. Die Duelle, die sich Prost mit Senna lieferte, gehören zum Besten, was die F1 jemals zu sehen bekam. Der Höhepunkt: Suzuka 1989. Direkte WM-Entscheidung zwischen beiden Piloten, samt Kollision in der Schikane. Senna gewann das Rennen, wurde im Anschluss jedoch disqualifiziert, musste 100.000 Dollar Strafe zahlen und wurde für sechs Monate gesperrt. Im Folgejahr schoss Senna dann Prost ab und verhinderte damit wohl dessen Titel.

2. Juan Manuel Fangio

WM-Titel: 5 (1951, 1954, 1955, 1956, 1957)

aktiv: 1950 bis 1951 und 1953 bis 1958

Statistik: 51 Rennen, 24 Siege, 29 Poles, 277,64 Punkte

Die Legende. Kein anderer Fahrer prägte die Anfangszeit der Formel 1 so wie er. Noch heute sind seine 24 Siege aus 51 Starts absoluter Rekord. Kein anderer Fahrer hat einen höheren Prozentsatz seiner Rennen gewonnen. Dabei war "der Krummbeinige" ein Spätstarter: Erst mit fast 40 Jahren kam er in die Königsklasse. Fünf Titel mit vier verschiedenen Teams und eine Reputation als gnadenloser Racer flößten seinen damaligen Gegnern unglaublichen Respekt ein. Sie nannten ihn "El Maestro". Wie groß dieser Respekt war? So groß, dass Mike Hawthorn, der bei Fangios letztem Rennen haushoch führte und den Altmeister überrundet hatte, vor der Zielline eine Vollbremsung hinlegte, damit sich Fangio zurückrunden konnte.

Ausgeschieden:

6. Niki Lauda

WM-Titel: 3 (1975, 1977, 1984)

aktiv: 1971 bis 1979 und 1982 bis 1985

Statistik: 177 Rennen, 25 Siege, 24 Poles, 420,5 Punkte

Lauda ist wohl einer der markantesten Typen in der Formel 1. Er sagt, was er meint, ohne Rücksicht auf Verluste - und das hat er schon immer getan. Nach mehreren spektakulären Crashs bezeichnete er die Formel 3 1970 etwa als "Wahnsinnsformel", in der er nicht länger "ein Wahnsinniger in einem Feld von zwei Dutzend Wahnsinnigen" sein wollte - und stieg einfach in die nächsthöhere Klasse auf. Nach einem enttäuschenden F-1-Debüt 1971 kaufte er sich für die Folgesaison für zwei Millionen Schilling ein Cockpit bei March-Ford und wurde ein Jahr später (dann am Steuer eines BRM) von Enzo Ferrari entdeckt. 1976 überlebte er am Nürburgring einen schweren Feuerunfall nur knapp, saß aber nach nur zwei verpassten Rennen wieder am Steuer seines Ferrari. Typisch Lauda, der immer wieder durch seine schiere Willensstärke auffiel. Wie 1977, als er seine zweite WM gewann, obwohl er drei Rennen vor Saisonende bei Ferrari Ausstieg. 1982 kehrte er nach drei Jahren Pause wieder zurück und war sofort wieder konkurrenzfähig. 1984 gewann Lauda mit dem knappsten Abstand aller Zeiten die Weltmeisterschaft - nämlich mit einem halben Punkt Vorsprung.

7. Nelson Piquet

WM-Titel: 3 (1981, 1983, 1987)

aktiv: 1978 bis 1991

Statistik: 107 Rennen, 23 Siege, 24 Poles, 485,5 Punkte

Was bei Nelson Piquet neben seinen drei Weltmeister-Titeln und überragenden Duellen mit Nigel Mansell und Alain Prost am meisten im Gedächtnis haften geblieben ist? Sein loses Mundwerk. Manche nannten es extrovertiert - andere sagten, er sei eine tickende Zeitbombe und wolle seine Gegner einfach nur gezielt bloßstellen. Wie er das tat? Er nannte Teamkollege Mansell etwa einen "Blödmann" oder bezeichnete Landsmann Ayrton Senna als "schwul". Nach seinem letzten WM-Titel 1987 ging es allerdings steil bergab. 1988 gewann er kein Rennen, 1989 schaffte er bei einem Rennen nichtmal die Qualifikation. 1992 flog er beim Training der Indy 500 mit knapp 370 Stundenkilometern in die Mauer und zog sich mehrere Brüche an den Beinen zu. Ein Jahr später versuchte er es erneut, fiel nach einem guten Qualifying (Platz 13) im Rennen allerdings mit Motorenproblemen aus.

Die Verlierer der 1. Runde: Von Vettel bis Mansell

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In Runde 1 ausgeschieden:

16. Sebastian Vettel

WM-Titel: 1 (2010)

aktiv: seit 2007

Statistik: 62 Rennen, 10 Siege, 15 Poles, 381 Punkte

Die Zukunft. Mit 23 Jahren und 134 Tagen ist Sebastian Vettel der jüngste Weltmeister aller Zeiten. In einem unfassbar spannenden Saisonfinale jagte er Fernando Alonso im letzten Rennen der Saison 2010 den sicher geglaubten Titel noch ab. In der gesamten Saison hatte Vettel zuvor nie an der Spitze der Fahrer-WM gelegen. Er ist der jüngste Fahrer auf der Pole, der jüngste Fahrer auf dem Podium und natürlich auch der jüngste Fahrer, der je ein Rennen gewonnen hat. Sein erstes Rennen bestritt er als Ersatzfahrer für den beim Kanada-GP 2007 verunglückten Robert Kubica beim darauffolgenden Grand Prix in Indianapolis - und holte als jüngster Fahrer in der Formel-1-Geschichte auch gleich seinen ersten Punkt.

8. Jack Brabham

WM-Titel: 3 (1959, 1960, 1966)

aktiv: 1955 bis 1970

Statistik: 128 Rennen, 14 Siege, 13 Poles, 261 Punkte

Black Jack. Diesen Spitznamen bekam Jack Brabham wegen seines dunklen Haars und des Stoppelbarts von der Presse verliehen. Doch nicht nur deshalb. Auch wegen seiner rücksichtslosen Fahrweise und der stillen und irgendwie dunklen Aura, die er pflegte. Nachdem er in seiner Heimat Australien bereits in diversen Rennserien überaus erfolgreich war, kam er nach Europa und eroberte die Herzen der Fans im Sturm. Sie liebten ihn wegen seiner spektakulären Fahrweise, bei der er nach eigener Aussage "mit vollem Lenkeinschlag und viel Vollgas" arbeitete. Der endgültige Durchbruch gelang ihm mit seinem ersten WM-Titel 1959. Später machte der gelernte Flugzeugmechaniker auch durch die von ihm konstruierten Autos (zwei WM-Titel, 35 Siege) auf sich aufmerksam.

12. Graham Hill

WM-Titel: 2 (1962, 1968)

aktiv: 1958 bis 1975

Statistik: 179 Rennen, 14 Siege, 13 Poles, 289 Punkte

Natürlich ist die Triple Crown of Motorsport kein offizieller Titel. Dennoch ist es extrem beeindruckend, sowohl die 500 Meilen von Indianapolis, die 24 Stunden von Le Mans und dann auch noch den Monaco-GP zu gewinnen. Wie beeindruckend? So beeindruckend, dass es bisher weltweit nur einem Fahrer gelang: nämlich Graham Hill. Der ist außerdem zusammen mit seinem Sohn Damon das einzige Vater-und-Sohn-Gespann, das in der Formel 1 jeweils den Fahrer-Titel holen konnte. Ein schwerer Unfall im extrem gefährlichen Lotus, bei dem sich Hill beide Beine brach, brachte seine Karriere 1969 allerdings aus dem Tritt. Zwar kehrte der Brite zurück - doch ein Formel-1-Rennen sollte er nie wieder gewinnen.

13. Emerson Fittipaldi

WM-Titel: 2 (1972, 1974)

aktiv: 1970 bis 1980

Statistik: 149 Rennen, 14 Siege, 6 Poles, 281 Punkte

Sie denken, Michael Schumacher ist alt? Dann fragen Sie mal Emerson Fittipaldi. Der Brasilianer saß mit knapp 50 noch im Boliden und gewann mit 43 Jahren seinen letzten Titel - allerdings in der IndyCar World Series. Das ist jedoch auch kein Wunder, denn die komplette Familie Fittipaldi hat Motorsport im Blut. Seine Eltern (Langstreckenrennen), sein Bruder Wilson (Formel 1) und sein Neffe Christian (CART, Formel 1 und NASCAR) waren alle aktiv. In der Formel 1 fuhr Fittipaldi für Lotus, McLaren und Fittipaldi Automotive, das Team seines älteren Bruders. Seinen ersten Titel holte er 1972 im legendären Lotus 72, der noch bis heute als einer der besten Formel-1-Boliden aller Zeiten gilt. Damals war Fittipaldi mit 25 Jahren der bis dato jüngste Weltmeister aller Zeiten.

14. Alberto Ascari

WM-Titel: 2 (1952, 1953)

aktiv: 1950 bis 1955

Statistik: 32 Rennen, 13 Siege, 14 Poles, 140,14 Punkte

Ascari prägte zusammen mit Fangio die Gründerjahre der Formel 1. Traurige Berühmtheit erlangte er durch zwei Unfälle. Beim Monaco-GP 1955 verpasste er die Schikane und stürzte ins Hafenbecken. Er überlebte nur, weil er von einem Matrosen aus dem sinkenden Boliden befreit wurde. Nur vier Tage später starb Ascari dann bei einem Unfall in Monza, dessen Umstände bis heute ungeklärt sind. Er entschied sich kurzfristig dazu, den zusammen mit Eugenio Castellotti eingesetzten Ferrari zu testen und kam in der dritten Runde aus ungeklärter Ursache von der Strecke ab. Sein Ferrari überschlug sich mehrfach, Ascari selbst wurde auf die Fahrbahn geschleudert. Die Spekulationen über die Hintergründe reichen von einer im Monaco-Unfall begründeten Ohnmacht bis hin zu Bauarbeitern auf der Strecke.

11. Mika Häkkinen

WM-Titel: 2 (1998, 1999)

aktiv: 1991 bis 2001

Statistik: 165 Rennen, 20 Siege, 26 Poles, 420 Punkte

Mika Häkkinen sei der Gegner, den er am meisten respektiert hätte. Das sagte Michael Schumacher über den "neuen fliegenden Finnen". Und das soll etwas heißen, denn beide haben eine lange gemeinsame Vergangenheit. Bereits 1990 trafen sie beim Formel-3-Rennen in Macau aufeinander, dominierten das Rennen - und gerieten gleich aneinander. Auch wenn Häkkinen damals nach einem Unfall mit Schumacher ausschied, bekam er ein Angebot aus der F1. Gleich im ersten Jahr bei Lotus beeindruckte er die Experten, als er bei seinem dritten Rennen von Startplatz 25 noch auf Rang fünf fuhr. 1993 setzte er gleich in seinem ersten Rennen für McLaren ein Ausrufezeichen, als er im Qualifying Teamkollege Ayrton Senna in den Schatten stellte. Beim Saisonfinale 1995 dann der Schock. Häkkinen erlitt bei einem Quali-Crash schwere Kopfverletzungen und überlebte nur dank eines Luftröhrenschnittes direkt an der Strecke. Doch er kehrte zurück - und das besser als jemals zuvor. 1997 gelang ihm der erste Sieg und der Durchbruch. Es folgten legendäre Duelle mit Schumacher.

10. Jim Clark

WM-Titel: 2 (1963, 1965)

aktiv: 1960 bis 1968

Statistik: 72 Rennen, 25 Siege, 33 Poles, 274 Punkte

Jackie Stewart, Alain Prost und Ayrton Senna - alle nennen sie einen Mann als ihr Vorbild: Jim Clark. Der Schotte gilt nicht nur laut Juan Manuel Fangio bis heute als einer der besten Formel-1-Piloten der Geschichte - und als einer der vielseitigsten. Neben dem Lotus-Team, dem er während seiner gesamten F-1-Karriere treu blieb, ging er auch bei Sportwagen- und Tourenwagenrennen, den Indy 500 (die er 1965 gewann) und sogar der NASCAR an den Start. Eines seiner beeindruckendsten Rennen fuhr er 1963. Beim komplett verregneten Belgien-GP in Spa hatte er von Startplatz acht kommend bereits nach 17 Runden fast das komplette Feld überrundet und auf den einzigen Fahrer, den er noch nicht überrundet hatte (Bruce McLaren), hatte er bereits fünf Minuten Vorsprung. 1968 starb er bei einem bis heute nicht gänzlich aufgeklärten Formel-2-Unfall am Hockenheimring. Ein Unfall, der die Formel-1-Welt schockierte.

15. Nigel Mansell

WM-Titel: 1 (1992)

aktiv: 1980 bis 1992 und 1994 bis 1995

Statistik: 191 Rennen, 31 Siege, 32 Poles, 482 Punkte

Der Löwe. So wurde Nigel Mansell von seinen Fans genannt. Auch wegen seiner riskanten Fahrweise und seinen oftmals haarsträubenden Manövern. Seine Duelle mit Nelson Piquet, Ayrton Senna und Alain Prost sind legendär. Besonders das Williams-Teamduell mit Piquet hatte es in sich. Der Brasilianer beschimpfte Mansell dabei als "ungebildeten Dummkopf" und dessen Frau Roseanne als "hässlich". 1992 gewann er im Williams mit der legendären roten Nummer fünf die WM und wechselte in die amerikanische CART-Serie. Dort holte sich der Brite auf Anhieb den Titel und ist damit der einzige Rennfahrer, der beide Meisterschaften gleichzeitig hielt. Unvergessen ist allerdings auch sein mehr als peinliches Karriere-Ende, als er bei seinem F-1-Comeback nicht mehr ins McLaren-Cockpit passte.

Der Rennkalender der Saison 2011