Vor dem Saisonauftakt in Australien hatte es Befürchtungen gegeben, die neuen Pirelli-Reifen würden zu schnell abbauen und so zu einer Boxenstopp-Flut führen.
In Melbourne war davon allerdings nichts zu sehen. Die drei Erstplatzierten kamen jeweils mit zwei Stopps ins Ziel, mehr als drei geplante Service-Abfertigungen brauchte kein Fahrer. Sauber-Pilot Sergio Perez kam sogar mit einem einzigen Boxenstopp über die Ziellinie (der Mexikaner wurde allerdings später wegen eines nicht regelkonformen Heckflügels disqualifiziert).
Lob von Sebastian Vettel
Sieger Sebastian Vettel lobt die neuen Pneus: "In Melbourne haben die Reifen gut gehalten, es gab sogar eine Ein-Stopp-Strategie. Alles in allem hat Pirelli seine Arbeit also gut gemacht."
Dabei räumt Vettel ein, dass auch er zuvor skeptisch gewesen war: "Es war nicht einfach, so schnell einen Reifen zu bauen. Im Winter setzten wir Pirelli ganz schön unter Druck - auch ich. Wir befürchteten, zu viele Boxenstopps zu haben."
Nächste Bewährungsprobe in Malaysia
Pirellis Motorsportdirektor Paul Hembery gibt sich jetzt zufrieden: "Australien hat alles geboten: die schnellste Runde, die im Qualifying in Melbourne jemals gesehen wurde, jede Menge Überholmanöver auf der Strecke, einen engen Wettbewerb und einige aufregende Überholmanöver. Nach 19 Jahren Pause hatten wir nur acht Monate, um uns vorzubereiten. Ich finde, das ist eine außergewöhnliche Leistung. Ich bin sehr stolz auf das Team."
Die nächste Bewährungsprobe haben die Pirelli-Reifen aber kommende Woche in Malaysia vor sich, wo es deutlich mehr schnelle und damit für die Reifen anspruchsvolle Kurven gibt. Zudem wird es in Sepang wohl heißer werden als in Melbourne. Die Teams haben dennoch die gleichen Reifenmischungen zur Verfügung wie beim Saisonauftakt.Bald andere Markierungen?
Zumindest eine optische Modifikation erwägt Pirelli aber doch. Die Markierungen der Reifen (gelb für weich, silber für hart) waren für die Fernsehzuschauer nicht so einfach zu erkennen wie erhofft.
"Wir schauen uns das nochmal genau an", sagt Hembery. "Aber so lange das mein größtes Problem bleibt, bin ich ziemlich glücklich."
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