Es brodelt im Fahrerlager der Formel 1. Und zwar nicht nur wegen der engen Duelle zwischen Sebastian Vettel und Lewis Hamilton auf der Rennstrecke, sondern auch wegen einer Diskussion über eine mögliche gemeinsame Zukunft bei Red Bull.
Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko hatte den Stein vor dem Saisonstart in Melbourne ins Rollen gebracht, als er in einem Interview sagte, ein Mann mit Hamiltons Speed und Aggressivität müsse für ein Team immer ein Thema sein.
Im Prinzip eine Floskel, die aber dadurch Nahrung erhielt, dass McLaren nach den Testeindrücken ein extrem schwieriger Saisonstart drohte. Die These der Spekulanten: Sollte Hamilton bei McLaren unzufrieden sein und Mark Webber bei Red Bull erneut das Duell gegen Vettel verlieren, wäre ein Wechsel von Hamilton zu den Bullen denkbar.
Horner: Es würde krachen
Diese akuten Spekulationen haben sich erst einmal abgekühlt, da Hamilton wider Erwarten bei McLaren doch in einem siegfähigen Auto sitzt. Aber eine interessante Frage bleibt: Würden zwei Alphatiere wie Vettel und Hamilton im gleichen Team funktionieren?
Red-Bull-Teamchef Christian Horner hatte das in einem Interview vor dem Malaysia-GP bezweifelt und gesagt: "Ich kann mir nur schwer vorstellen, wie es zwischen zwei Fahrern eines solchen Kalibers nicht krachen sollte. Das haben wir bei Hamilton und Alonso bei McLaren gesehen."
Hamilton widerspricht: "Denke, dass es möglich wäre"
Eine These, die ausgerechnet Hamilton so nicht stehen lassen möchte. In Sepang sagte er: "Ich denke sehr wohl, dass es möglich wäre, mit Vettel zu arbeiten. So eine Partnerschaft kann funktionieren, wenn ein Team da ist, das sowohl die Fahrer- als auch die Konstrukteurs-WM gewinnen kann."
Immerhin zeige er gerade gemeinsam mit Jenson Button, dass die Paarung zweier Weltmeister in einem Team sehr gut funktionieren kann. "Solange Gleichberechtigung im Team herrscht, geht das", sagte Hamilton. "Horner sieht das vielleicht anders, weil es Fahrer gibt, die nicht verlieren können. Aber ich beschwere mich nie. Wenn mein Teamkollege schneller ist als ich, dann hat er eben einen besseren Job gemacht."
Hamilton-Vertrag läuft bis 2012
Wer Vettel ein bisschen kennt, kann sich denken, dass auch er mit einem gleichwertigen Teamkollegen kein Problem hätte. So unterlegen ist Webber schließlich auch nicht.
Aber ob aus all diesen Gedankenspielen tatsächlich einmal ernste Verhandlungen werden, muss die Zeit zeigen. Vettel hat gerade erst seinen Vertrag bei Red Bull bis 2014 verlängert, Hamilton steht bei McLaren bis 2012 in der Pflicht. Webbers Red-Bull-Vertrag wird nur von Jahr zu Jahr verlängert.
Wer weiß also, was 2012 passiert? Vettel gegen Hamilton im gleichen Auto. Man muss zugeben: Das hätte etwas.