Platz 8: Hallo Fernando Vettel!
Das konnte ja nichts werden mit dem Sieg-Hattrick in China, wenn das Wochenende schon so losging. Als Vettel bei der Einreise nach China in der Schlange an der Passkontrolle wartete, rief ihm plötzlich ein Beamter zu: "Fernando! Fernando Alonso!" Er winkte ihn herbei, weil er als offensichtlich großer und fachkundiger Formel-1-Fan unserem Fernando Vettel etwas Gutes tun und ihn vorlassen wollte.
Vettel zierte sich zunächst etwas, doch Mark Webber, der in der Schlange hinter Vettel stand, sagte: "Geh weiter, Fernando, du bist dran." Da wollte Vettel mal nicht so sein und marschierte stramm auf die Passkontrolle zu. Spätestens dabei sollte dem Beamten aufgefallen sein, dass im Pass dieses Typen gar nicht der Name Fernando Alonso steht und dass er auch nicht aus Spanien kommt. Ganz davon abgesehen könnte er wenigstens aus der Nähe bemerkt haben, dass der blonde Vettel dem dunkelhaarigen Alonso nun wirklich überhaupt nicht ähnlich sieht.
Platz 7: Kein Fleisch, kein Doping
Bleiben wir kurz bei Fernando Vettel. Derjenige, dem der Vorname dieser neuen Kreation gehört, Fernando Alonso, verzichtet in China grundsätzlich auf das Essen von Rindfleisch. Grund: In China kommt das Mastmittel Clenbuterol exzessiv zum Einsatz. Das ist aber leider ein Dopingmittel, das auch in der Formel 1 auf dem Index steht. Um jeder Gefahr eines positiven Tests aus dem Weg zu gehen, scheut Alonso das Risiko eines saftigen Steaks.
Obwohl es wie zum Beispiel beim deutschen Tischtennisspieler Dimitri Owtscharow schon Fälle positiver Tests wegen Rindfleisch-Verzehrs in China gab, ist Sebastian Vettel in dieser Sache total entspannt. "An dieses Problem habe ich noch gar nicht gedacht", zitierte ihn der "Blick". Da hat er ja Glück, dass es in anderen Ländern ohnehin bessere Steaks gibt als in China.
Platz 6: Ebel, Lichter, lecker
Kaum zu glauben, wer in China plötzlich im Fahrerlager der Formel 1 auftauchte. Es war der gute alte Schnauzbart-Akrobat und TV-Koch Horst Lichter. Was genau er in Shanghai machte, ist uns nicht bekannt, aber auf jeden Fall zeigte er "RTL"-Reporter Kai Ebel, wie man mit Stäbchen isst. Nun ja, zumindest hat er versucht, es ihm zu zeigen, ist dabei aber mehr oder weniger kläglich gescheitert.
Immerhin unterstrich er in einem Interview mit dem "sid", dass er wirklich ein riesiger Formel-1- und Motorsportfan ist. So bekannte er zum Beispiel, dass er alle Rennen von Michael Schumacher bis zu seinem vorläufigen Karriereende 2006 auf Video hat. Ein ebenso großer Verehrer sei er aber von Stefan Bellof und Wolfgang Graf Berghe von Trips. Ist eben auch nicht mehr der Jüngste, der Herr Lichter.
Platz 5: Das ist der Hammer!
Wenn man schon sportlich überhaupt nichts von Virgin sieht, dann sollen sie wenigstens in den Top 8 einen Ehrenplatz bekommen. Und zwar gleich in zwei Punkten.
Der erste ist sportlich wenig schmeichelhaft, denn was sich im Training in Shanghai in der Garage abspielte, passte so gar nicht zur sonst so filigranen Formel 1. Weil ein Mechaniker am Auto von Timo Glock kurzfristig ausgefallen war, sprang ein Kollege ein, der allerdings gleich mal zwei Federn falsch herum einbaute. Die verkeilten sich so blöd, dass sie mit einem Hammer wieder aus dem Auto herausgeprügelt werden mussten. Ein Bild für die Götter - aber leider auch ein Sinnbild für das Chaos bei Glocks Arbeitgeber.
Platz 4: Am 1. Mai geht Branson in die Luft
Zur Strafe für die schlechte letzte Saison steht immer noch die Einlösung der Wettschuld von Virgin-Boss Richard Branson aus. Es war darum gegangen, ob sein Team oder Lotus die bessere Debütsaison haben würde. Virgin verlor. Am 1. Mai soll Branson nun auf einem AirAsia-Flug seines Lotus-Konkurrenten Tony Fernandes die Stewardess mimen, also den Getränkewagen durch die Gänge schubsen, Tomatensaft verteilen, Kotztüten entfernen und so.
Fernandes genießt den Gewinn seiner Wette mit Branson so sehr, dass er sogar verkündete, er werde zwei Tickets für diesen speziellen Flug verlosen. Branson soll sich sogar den ganzen Körper rasieren. Das ist mal ein Wetteinsatz...
Platz 3: Man kann nicht immer gewinnen, Lewis
Als Lewis Hamilton nach seinem Sieg in Shanghai gerade anfangen wollte, mit seinen Teamkollegen Party zu machen, platzte ein Fahrer als einer der ersten Gratulanten von ganz weit hinten in die Szenerie hinein. Heikki Kovalainen stürmte auf seinem Ex-Kollegen Hamilton zu und nahm ihn in die Arme.
Danach flüsterte er ihm etwas zu. Was es wohl war, verkündete er danach bei Twitter. Er kündigte vollmundig an, Hamilton am Montag auf dem Golfplatz die Hosen auszuziehen. Und er hielt Wort. Auf insgesamt 27 Löchern zog er deutlich am Überflieger des Vortags vorbei.
Platz 2: Lohn für harte Arbeit
Lewis Hamilton gönnte sich aber auch etwas. Und zwar in weiser Voraussicht. Schon vor dem Rennwochenende in China blätterte der große Musikfan sage und schreibe 70.000 Euro für eine Gitarre hin. Klingt nach irre viel Geld, aber es lohnte sich. Denn Hamilton ersteigerte eine Fender Stratocaster von Popstar Prince. Der hatte das gute Stück für eine Auktion zur Verfügung gestellt, trauerte aber in einer US-Show trotzdem nach dem Verkauf: "Es wird mir schwerfallen, mich davon zu trennen." Hamilton wird sie wohl nutzen, um seiner Freundin Nicole Scherzinger das eine oder andere Ständchen zu bringen.
Platz 1: Frauen können doch besser einparken
Depp des Tages war am Sonntag auf jeden Fall Hamiltons Teamkollege Jenson Button. Er machte sich durch seine sagenhafte Aktion in der Boxengasse, als er irrtümlich bei Red Bull anhielt anstatt einen Platz weiter zu seinen eigenen Mechanikern zu fahren, zum Gespött des Fahrerlagers.Mercedes-Teamchef Ross Brawn fing am Kommandostand laut schallend an zu lachen, Vettel fragte sich danach, ob er denn bei McLaren seine Reifen bekommen hätte, wäre Button bei den Red-Bull-Jungs stehen geblieben. Auch die beiden Teamchefs von Red Bull und McLaren, Christian Horner und Martin Whitmarsh konnten sich ihre Scherze nicht verkneifen.
Zu allem Überfluss gab es im Nachhinein auch noch Hohn und Spott von der eigenen Freundin Jessica Michibata. "Bin gerade in Tokio angekommen und Jessy hat mir angeboten, mir das Einparken beizubringen, bevor es in die Türkei geht", teilte Button via Twitter mit.
China-GP: Das komplette Rennergebnis