Die deutschen Fahrer zogen im Training zum China-GP die Aufmerksamkeit auf sich. Sebastian Vettel durch die Tagesbestzeit, Michael Schumacher und Nico Rosberg durch starke Vorstellungen und Nick Heidfeld durch zwei Abflüge.
Vettel untermauerte in 1:37,688 Minuten seine Ansprüche auf den dritten Sieg im dritten Rennen. Er unterbot die Zeit von Lewis Hamilton um 0,166 Sekunden und überzeugte vor allem durch konstant schnelle Zeiten mit vollen Tanks. Der Red Bull könnte dem Anschein nach in China wieder einen Tick überlegener sein als in Malaysia.
Vettel erwartet enges Qualifying
"Wir hatten heute keine nennenswerten Probleme, von daher war es ein guter Tag", sagte Vettel. "Wir haben einen guten Rhythmus gefunden und ich bin glücklich mit dem Auto. Aber es wird am Samstag und am Sonntag sicher eng werden, also werden wir sehen, wo wir uns noch verbessern können."
Quasi gleichauf mit McLaren lag am Freitag überraschender Weise Mercedes. Nico Rosberg fuhr als Vierter nur acht Tausendstel langsamer als Jenson Button. Auf die Bestzeit fehlten im nur 2,5 Zehntel. Michael Schumacher wurde trotz eines KERS-Problems Fünfter.
Mercedes ändert Herangehensweise
"Wir hatten einen ziemlich problemlosen Freitag, sind sehr viele Runden gefahren. Bei Michael gab es ein Problem. Sonst hätte seine Zeit noch eine Ecke besser sein können", sagte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug.
Schumacher erklärte, warum es seiner Meinung nach so gut lief: "Wir haben die Herangehensweise ans Training verändert. Wir fangen jetzt mit vollen Tanks an. So fällt es uns leichter, das Set-Up des Autos zu finden, als mit leeren Tanks."
Heidfeld zerstört zwei Frontflügel
Für Nick Heidfeld war es gar kein guter Tag. Sowohl im ersten als auch im zweiten Training verlor er einmal die Kontrolle über seinen Lotus-Renault und rutschte in die Reifenstapel. Jedes Mal ging dabei ein Frontflügel zu Bruch. Am Ende wurde Heidfeld trotzdem noch Achter hinter dem starken Adrian Sutil im Force India.Ferrari-Pilot Fernando Alonso musste sich mit Platz 14 begnügen, nachdem er einen Teil der zweiten Session wegen eines Hydraulikdefekts verpasst hatte. Teamkollege Felipe Massa belegte Rang sechs, war aber klar langsamer als beide Silberpfeile.
Glock muss um Qualifikation bangen
Einen schwarzen Tag erlebte Timo Glock. Sein Virgin scheint mittlerweile sogar langsamer zu sein als die beiden HRT. Er muss aufpassen, dass er sich überhaupt für das Rennen qualifiziert.
"Wir tun uns schwer. Wir waren in Melbourne und Malaysia zu weit weg. Hier sind unsere Probleme noch größer, weil diese Strecke unserem Auto nicht liegt", sagte Glock im "Sky"-Interview. Dieses Rennen müssen wir noch hinter uns bringen, dann hoffen, dass die neuen Teile in Istanbul etwas Fortschritt bringen."