McLaren stört die Red-Bull-Show

Von Alexander Mey
Sebastian Vettel belegte im Training zum Malaysia-GP den vierten Rang
© Getty

Red Bull ist auch in Malaysia das Maß der Dinge. Mark Webber fuhr im Training Bestzeit und brachte Sebastian Vettel eine Niederlage bei. Aber McLaren fordert die Bullen heraus. Mercedes präsentiert sich auf Ferrari-Niveau.

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Alles beim Alten, könnte man sagen, wenn man sieht, dass nach dem Training zum Malaysia-GP am Freitag ein Red Bull am schnellsten ist. Aber ganz so ist es nicht. Denn im Gegensatz zu Melbourne war diesmal Mark Webber der schnellste Mann des Tages. In 1:36,876 Minuten nahm er Sebastian Vettel mehr als zwei Zehntel ab.

Zwischen die beiden Red Bull schob sich zudem das McLaren-Duo. Jenson Button beeinrduckte mit einer Bestzeit, die nur fünf Tausendstel langsamer war als die von Webber. Hamilton fehlte als Drittem nur gut eine Zehntel.

Hat Red Bull nur geblufft?

McLaren auf Augehöhe mit Red Bull? Zumindest sind sie der größte Herausforderer, der für ein spannendes Rennen sorgen könnte. Ob sie wirklich gleichauf sind, muss man aber bezweifeln, denn sowohl Webber als auch Vettel schienen in ihren schnellsten Runden noch nicht mit fast leeren Tanks unterwegs gewesen zu sein. Da kommt sicher noch mehr.

"So weit, so gut. Ich bin vorne dabei, habe viele Kilometer abgespult und KERS hat gut funktioniert. Der Tag war also okay", gab sich Webber betont gelassen. Auch Vettel war nicht unzufrieden und sagte: "Am Nachmittag sah es recht knapp aus, auch wenn man nur schwer sagen kann, wer mit welchen Benzinmengen gefahren ist. Wir waren auf jeden Fall nicht immer mit ganz vollen Tanks unterwegs."

Hamilton: "Red Bull erzählt kompletten Müll"

Eine mögliche Bestzeit warf er im letzten Sektor weg. "Dort habe ich ein bisschen Zeit auf die drei Jungs vor mir verloren, aber alles in allem ist das kein Grund zur Panik", sagte Vettel mit einem sehr entspannten Lächeln: "Ich denke, wir können uns am Samstag noch einen Schritt verbessern."

Lewis Hamilton hielt von Vettels Aussage, es sei am Nachmittag knapp gewesen, übrigens überhaupt nichts. "Ich glaube, Red Bull erzählt kompletten Müll. Ich bin mir sicher, dass sie am Samstag mindestens noch eine halbe Sekunde aus dem Hut zaubern", sagte der Engländer.

Mercedes auf Augenhöhe mit Ferrari

Hinter Red Bull und McLaren klaffte im Training eine große Lücke. Michael Schumacher belegte im Mercedes zwar einen guten fünften Platz, war aber eine ganze Sekunde langsamer als der Vierte Vettel.

Immerhin präsentierte sich Mercedes nach dem Doppelausfall von Melbourne gut erholt und konnte sich bei den Bestzeiten mit Ferrari messen. Felipe Massa war als Sechster genau eine Tausendstel langsamer als Schumacher. Nico Rosberg wurde im zweiten Mercedes Siebter, Fernando Alonso im zweiten Ferrari enttäuschender Neunter. Auch die Zeiten mit vollen Tanks machten aus Ferrari-Sicht nicht gerade Mut.

Alonso pessimistisch - Schumi "ziemlich glücklich"

"Uns ist klar, dass uns Speed fehlt. Das wird also ein schwieriges Wochenende", gab Alonso überraschend offen zu. "Wir waren heute nicht allzu schnell und erwarten auch für das Qualifying keine Wunder."

Bei Mercedes waren optimistischere Töne zu hören: "Wir haben auf jeden Fall einen großen Schritt in die Richtung gemacht, die wir bei den Tests in Barcelona eingeschlagen hatten. Außerdem haben wir für Samstag noch einmal etwas Neues dabei, von daher bin ich ziemlich glücklich", sagte Schumacher.

Lotus-Renault: Erst Probleme, dann starke Zeiten

Sowohl Mercedes als auch Ferrari droht von hinten Gefahr von Lotus-Renault. Nachdem im ersten Training bei beiden Autos die Bremsscheiben geplatzt waren, trumpfte Nick Heidfeld am Nachmittag als Achter stark auf und überzeugte vor allem mit seinen Zeiten mit vollen Tanks. Das Auto ist offenbar wieder konkurrenzfähig.

Das kann man vom Force India von Adrian Sutil (17.) und vom Virgin von Timo Glock (19.) leider nicht behaupten. Aber immerhin sollte Glock im Gegensatz zum HRT-Duo keine Probleme mit der Qualifikation fürs Rennen haben.

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