Sebastian Vettel ist nicht einmal dann zu schlagen, wenn er auf einer Strecke fährt, die seinem Red Bull eigentlich gar nicht so gut liegen sollte. Auf der Stop-and-Go-Piste in Montreal holte der Weltmeister in 1:13,014 Minuten seine sechste Pole im siebten Rennen.
Aber Ferrari sitzt Vettel im Nacken. Fernando Alonso und Felipe Massa machten im Doppelpack Jagd auf Red Bull und waren jeweils nur rund zwei Zehntel langsamer.
Qualifying-Duelle: Nur noch zwei Fahrer mit weißer Weste
"Auch wenn die Strecke nicht unsere Lieblingsstrecke ist, sind wir in der Lage, hier schnell zu fahren", meinte Vettel, der "sehr glücklich" war. Zwar verwies der WM-Spitzenreiter darauf, dass es bislang am gesamten Wochenende sehr eng zugegangen sei. "Aber wir sind in der besten Position. Es sieht sehr gut aus, das Tempo ist da", meinte er. Allerdings erwartet Vettel noch ein langes und möglicherweise abwechslungsreiches Rennen. "Es wird wohl Regen kommen, die Frage ist, wann", meinte er.
McLaren pokert auf Regen
Mitfavorit McLaren kam mit Lewis Hamilton und Jenson Button nicht über die Startplätze fünf und sieben hinaus. Das lag unter anderem daran, dass das Team auf Regen im Rennen setzte und daher die Heckflügel etwas steiler stellte als die Konkurrenz. Ein Pokerspiel.
Teamchef Martin Whitmarsh sagte: "Es gibt unseren Informationen nach eine 60-prozentige Regenwahrscheinlichkeit, es sollte also regnen. Wenn man so eine Vorhersage hat, muss man entsprechend handeln. Wir haben die Flügel aber gar nicht so viel steiler gestellt, wir haben generell ein Problem mit dem Top-Speed. Regen würde unserem Auto also sehr entgegenkommen."
Mercedes hat sich wieder berappelt
Von einem Pokerspiel wollte Mercedes nichts wissen. Nico Rosberg und Michael Schumacher gaben alles und landeten auf den Plätzen sechs und acht. Nick Heidfeld wurde im Lotus-Renault vor Teamkollege Witali Petrow guter Neunter.
"Sechster Platz, darauf kann man aufbauen, zumal wir uns mehr als sonst auf das Rennen konzentriert haben", sagte Rosberg. "Ein Platz unter den ersten Drei wird schwierig, aber wir sind auf jeden Fall näher dran."
Adrian Sutil belegte im Force India Position 14, Timo Glock qualifizierte sich auf Rang 22. Sein Virgin-Kollege Jerome d'Ambrosio scheiterte an der 107-Prozent-Hürde, darf aber trotzdem im Rennen starten. Die Stewards hielten ihm zugute, dass er nach einem Crash vom Freitag mit neuem Chassis starten musste.