Sebastian Vettel ist wieder da. "Yes! That's, what I'm talking about", brüllte der Weltmeister in den Funk, nachdem er im Qualifying zum Ungarn-GP alle Unkenrufe nach dem Deutschland-GP hatte verstummen lassen. In einem engen Duell schlug er Lewis Hamilton und holte seine 23. Pole-Position.
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In seinem letzten Versuch realisierte Vettel eine perfekte Runde in einer Zeit von 1:19,815 Minuten und unterbot damit die Vorgabe von Lewis Hamilton um 0,163 Sekunden. Allerdings sparte Hamilton einen Satz superweiche Reifen, der im Rennen noch wichtig werden kann.
Nachtschicht der Red-Bull-Crew
"Das war die elfte Pole-Position in dieser Saison in Folge für uns, aber es wird nicht leichter. Hamilton ist an diesem Wochenende unglaublich schnell", sagte Red-Bull-Teamchef Christian Horner.
Vettel war angesichts der Trendwende nach dem Training am Freitag erleichtert: "Ich bin sehr glücklich, denn ich habe mich am Freitag im Auto überhaupt nicht wohl gefühlt. Wir haben über Nacht das Richtige gemacht und sehr viel am Auto umgebaut. Ich glaube, die Mechaniker sind erst um 4.45 Uhr ins Bett gekommen. Aber es hat sich gelohnt. Jetzt habe ich das Vertrauen ins Auto wieder."
Qualifying-Duelle: Alonso kassiert erste Niederlage
Alonso und Webber enttäuschen
Fernando Alonso und Mark Webber haben überraschend die zweite Startreihe verpasst. Webber hatte zunächst ein KERS-Problem und kam später nicht über Rang sechs hinaus. Alonso verlor zum ersten Mal ein Quali-Duell gegen Ferrari-Kollege Felipe Massa und wurde nur Fünfter. Massa landete auf Rang vier hinter Jenson Button im zweiten McLaren.
"Ich hätte unter keinen Umständen die Zeit von Sebastian fahren können", wunderte sich ein konsternierter Webber danach. "Es ist bizarr. Ein so großer Abstand muss mit dem Grip zu tun haben. Ich muss mir die Daten ganz genau anschauen."
Mit Nico Rosberg, Adrian Sutil und Michael Schumacher erreichten drei weitere deutsche Fahrer die Top Ten. Rosberg startet von Platz sieben aus ins Rennen und hat Sutil und Schumacher direkt im Nacken.
"Wir haben auf den superweichen Reifen nicht die richtige Balance gefunden. Ich hatte gerade im Infield große Probleme mit dem Auto", erklärte Schumacher seinen neunten Rang.
Sutil: "Plötzlich lag das Ding wie eine Eins"
Sutil war dagegen mit Startplatz acht sehr zufrieden. Ihm ging es nämlich ähnlich wie Vettel: "Ich habe nach Problemen mit dem Auto im Training eigentlich gar nichts vom Qualifying erwartet. Aber wir haben alles Mögliche umgebaut und plötzlich lag das Ding wie eine Eins. Es freut mich sehr, dass wir das noch umgebogen haben."
Nick Heidfeld enttäuschte als 14., weil sein Lotus-Renault auf dem engen Kurs in Ungarn offenbar überhaupt nicht zurecht kommt. Timo Glock holte mit Position 21 das Maximum aus seinem Virgin heraus, startet aber von Platz 20 aus, weil Sebastien Buemi für seinen Crash mit Heidfeld am Nürburgring um fünf Plätze strafversetzt wurde.