Sebastian Vettel konnte seinen Fans beim Heimspiel auf dem Nürburgring zumindest am Freitag keine Bestzeit schenken. Der Weltmeister wurde im Red Bull in 1:32,084 Minuten nur Dritter und scheiterte damit an den Zeiten von Teamkollege Mark Webber und Ferrari-Pilot Fernando Alonso.
Webber bestätigte seine gute Verfassung auf dem Ring, wo er 2009 das Rennen gewonnen hatte, und war in 1:31,711 Minuten fast vier Zehntel schneller als Vettel. Alonso zeigte in 1:31,879 Minuten, dass mit ihm im Kampf um den Sieg wieder zu rechnen ist.
Vettel: "Ferrari sieht sehr stark aus"
Es fiel auf, dass Ferrari und Red Bull mit viel Benzin auf ähnlichem Niveau unterwegs waren und somit auf Augenhöhe um den Erfolg beim Deutschland-GP kämpfen sollten. Heimsieg für Vettel? Auf keinen Fall ein Selbstgänger. "Das Auto ist ganz okay, wir hatten keine Probleme. Ich war aber noch nicht hundertprozentig zufrieden. Wir sind zu langsam", sagte Vettel. "Ferrari sieht sehr stark aus."
Mercedes-Sportchef Norbert Haug hat sich alle Zeiten ganz genau angeschaut und sieht Red Bull insgesamt trotz allem noch vorne: "Es hat sich nichts geändert. Red Bull und Ferrari sind sehr stark. Ferrari sah am Vormittag sogar noch etwas stärker aus. In den Long-Runs war Red Bull am schnellsten, vorausgesetzt, alle waren mit der gleichen Benzinmenge unterwegs."
Mercedes schneller als McLaren
Für Haugs Mercedes-Team lief der erste Trainingstag beim Heimspiel gut. Michael Schumacher und Nico Rosberg belegten hinter Felipe Massa im zweiten Ferrari die Plätze fünf und sechs und waren damit deutlich schneller als McLaren.
Lewis Hamilton und Jenson Button konnten nicht von einem neuen Heckflügel profitieren, der im ersten Training noch getestet worden war. Mit dem alten Flügel konnten sie auf eine schnelle Runde nicht mithalten. "Wir haben keine Chance, um die Pole-Positon zu kämpfen", stellte Hamilton fest.
Immerhin machten die Zeiten auf den Long-Runs Mut. Die waren zumindest in der Nähe der Vorgaben von Red Bull und Ferrari und klar schneller als die von Mercedes.
Auch deshalb hütete sich Haug vor zu viel Optimismus: "Wir haben schon noch einen Abstand. Die Plätze fünf und sechs im Qualifying sind das Höchste der Gefühle. Wenn wir es schaffen, unseren vierten Platz mit Tendenz nach vorne zu konsolidieren, haben wir unser Ziel für den Nürburgring erreicht."
Heidfeld und Sutil stark
Nick Heidfeld belegte im runderneuerten Lotus-Renault den achten Rang. Er war mit einem neuen Auspuff unterwegs, der im Gegensatz zum alten Model hinten und nicht mehr vorne austritt.
Einen sehr guten Eindruck machte Force India. Adria Sutil schaffte es auf den zehnten Rang und ließ sogar Button im McLaren hinter sich, der auch wegen eines KERS-Problems Elfter wurde. Timo Glock wurde 20. und muss im schlimmsten Fall sogar um die 107-Prozent-Hüde zittern.