England steht unter Schock. Zumindest der Teil von England, der mit Medien zu tun hat oder Formel-1-Fan ist. Denn Bernie Ecclestone hat eine heilige Kuh geschlachtet und die Rechte für die Übertragung aller Rennen an den Pay-TV-Sender "Sky" verkauft. Bisher lief die Formel 1 auf "ITV" und "BBC" immer im Free-TV.
Dem neuen Deal zufolge wird die "BBC" nur noch die Hälfte aller Rennen live zeigen. Wer die komplette Saison inklusive aller Trainings sehen will, kommt um ein "Sky"-Abo nicht herum. Auch in Deutschland sind die Rechte sowohl an Pay- als auch an Free-TV verkauft, aber hier zeigen sowohl "Sky" als auch "RTL" alle Qualifyings und Rennen live.
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Teams verwundert über neuen TV-Deal
Die Teams zeigten sich über den neuen Deal verwundert, da sie nicht vorher informiert wurden und sich natürlich Gedanken über die öffentliche Zugänglichkeit ihres Sports machen. Spontane Kritik übte aber niemand.
McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh sagte stellvertretend für die anderen: "Wir müssen erst einmal verstehen, ob wir das Publikum, das wir momentan haben, mit diesem Deal halten können. Ich denke nicht, dass jeder sofort vorpreschen und sagen sollte, ob er den Deal gut oder schlecht findet."
So bedacht sind Fans und Journalisten nicht. Über Twitter fielen die ersten Reaktionen auf die neue Konstellation zum Teil sehr heftig aus.
Ecclestone stellt alternativen Rennkalender vor
Noch keine Reaktion gibt es auf einen stark überarbeiteten Rennkalender für 2012, den Ecclestone den Teams zur Einsicht vorgelegt hat. Er soll als Alternative zu dem im Juni von der FIA veröffentlichten vorläufigen Kalender diskutiert werden.
Im Gegensatz zum FIA-Kalender soll laut Ecclestone die Saison am 18. März in Australien anstatt am 11. März in Bahrain starten. Bahrain rutscht in seiner Version zusammen mit dem neuen USA-GP in Austin ans Ende der Saison. Bahrain soll so viel Zeit wie möglich bekommen, seine politischen Probleme in den Griff zu bekommen.
Der Indien-GP würde an den Anfang der Saison rutschen, Südkorea dafür wieder ans Ende. Den Abschluss des Jahres würden die beiden direkt aufeinander folgenden Rennen in den USA und Brasilien bilden.
In Ecclestones Kalender fehlt zudem der Türkei-GP. Es war klar, dass es von den 21 Rennen im FIA-Kalender eins treffen würde, das gestrichen wird. Dass es offenbar die Türkei ist, ist auch keine Überraschung. Der Deutschland-GP in Hockenheim würde laut dem Ecclestone-Kalender vom 29. auf den 22. Juli nach vorne rutschen.
Beide Kalender im Vergleich:
FIA-Kalender | Ecclestone-Kalender | |||
Datum | Rennen | Datum | Rennen | |
11. März | Bahrain-GP | 18. März | Australien-GP | |
18. März | Australien-GP | 25. März | Malaysia-GP | |
1. April | Malaysia-GP | 8. April | China-GP | |
8. April | China-GP | 22. April | Indien-GP | |
22. April | Südkorea-GP | 13. Mai | Spanien-GP | |
6. Mai | Türkei-GP | 27. Mai | Monaco-GP | |
20. Mai | Spanien-GP | 10. Juni | Kanada-GP | |
27. Mai | Monaco-GP | 24. Juni | Europa-GP | |
10. Juni | Kanada-GP | 8. Juli | Großbritannien-GP | |
17. Juni | USA-GP | 22. Juli | Deutschland-GP | |
1. Juli | Europa-GP | 29. Juli | Ungarn-GP | |
15. Juli | Großbritannien-GP | 2. September | Belgien-GP | |
29. Juli | Deutschland-GP | 9. September | Italien-GP | |
5. August | Ungarn-GP | 23. September | Singapur-GP | |
2. September | Belgien-GP | 7. Oktober | Japan-GP | |
9. September | Italien-GP | 14. Oktober | Südkorea-GP | |
30. September | Singapur-GP | 28. Oktober | Abu Dhabi-GP | |
14. Oktober | Japan-GP | 4. November | Bahrain-GP | |
28. Oktober | Indien-GP | 18. November | USA-GP | |
11. November | Abu Dhabi-GP | 25. November | Brasilien-GP | |
25. November | Brasilien-GP |
Stand in der Fahrer- und Konstrukteurs-WM