Trotzdem konnte auch er wie sein Team sehr zufrieden sein, denn bei wechselhaftem Wetter hätte es auch viel schlimmer kommen können. Zumal Red Bull im Vorfeld des Qualifyings großen Ärger wegen einer kurzfristigen Änderung des Motorenreglements hatte.
Red Bull befürchtete Nachteil
Die Bullen hatten Bedenken, wegen der Rücknahme einer Sonderregelung zu Gunsten der Renault-Teams einen Nachteil im Zeittraining zu haben. "Schön, dass wir uns zur Abwechslung mal auf die Strecke konzentrieren konnten. Beide Fahrer haben einen tollen Job gemacht", lautete das Resümee des am Vormittag noch stinksauren Teamchefs Christian Horner.
Red Bull fürchtete sich vor allem vor den starken Ferraris. Am Ende reichte es für Fernando Alonso und Felipe Massa für die zweite Startreihe. Alonso, der in Q1 sein Auto fast im Dreck eingegraben hätte, war aber nur eine Zehntel langsamer als die Bullen.
Kollektive Zufriedenheit beim Spitzentrio
"Was den Abstand auf die Pole anbetrifft, war das die beste Quali des Jahres. Normalerweise liegt uns die Strecke in Silverstone nicht besonders. Dass wir trotzdem so dicht dran sind und unsere neuen Teile am Auto funktionieren, ist eine sehr positive Erkenntnis", sagte Alonso.
Qualifying-Duelle: Alonso und Liuzzi sind die letzten Mohikaner
Vettel war trotz Platz zwei nicht unzufrieden: "Es war ziemlich schwierig, weil man nie genau wusste, wie weit man auf der feuchten Piste gehen kann. Es war wichtig, einfach durchzukommen. Leider habe ich mich in meiner schnellsten Runde kurz vor der Ziellinie verschaltet. Ich glaube, das hat mich die Pole gekostet."
Webbers Freude über die zweite Pole des Jahres war ungetrübt: "Es war wichtig, dass jede Runde sitzt, weil du nicht weißt, ob du noch eine weitere bekommst. Das ist mir gelungen, daher bin ich sehr zufrieden."
Hamilton und Schumacher verlieren
Große Verlierer des Tages waren Lewis Hamilton und Michael Schumacher. Hamilton setzte zu Beginn von Q3 auf gebrauchte weiche Reifen und wurde damit nur Zehnter. Als er sich mit neuen Pneus noch einmal verbessern wollte, kam der Regen zurück.
"Ich habe keine Entschuldigung dafür. Es hat einfach nicht geklappt. Wir waren hier nie die Schnellsten und unsere Updates haben nicht funktioniert. Zu Beginn von Q3 mit gebrauchten Reifen rauszugehen, war nicht meine Entscheidung", sagte ein sichtlich ratloser Hamilton.
Schumacher: "Es war ein Lotteriespiel"
Schumacher brachte bei abtrocknender Strecke in Q2 ganz am Ende keine perfekte Runde zusammen und schied als 13. frühzeitig aus. Nico Rosberg kam aber auch nicht über Rang neun hinaus.Seine Erklärung: "Es war ein Lotteriespiel. Ich musste zwei schnelle Runden mit meinen Reifen fahren, mein Teamkollege ging die Sache anders an. Die etwas länger gebrauchten Reifen haben mich wohl die 1,5 Zehntel gekostet, die gefehlt haben."
Nutznießer der schwierigen Bedingungen waren Paul di Resta, Pastor Maldonado und Kamui Kobayashi auf den Plätzen sechs, sieben und acht. Adrian Sutil verpasste als Elfter knapp die Top Ten, Nick Heidfeld enttäuschte als 16. Timo Glock lieferte als 20. eine gute Vorstellung.