Platz 8: Das Unwort des Jahres
Schleppbetrieb: Was ist das eigentlich? Und warum wurde uns das im Fernsehen beim Formel 1 Gucken ständig wieder aufs Brot geschmiert?
Googelt man das Wort Schleppbetrieb, kommt man zuerst auf die Emder Schlepp-Betrieb GmbH. Die schleppen Schiffe ab. Das war am Wochenende aber nicht gemeint. Danach kommt bei Google der Bamberger Gleitschirmclub. Aber auch dessen Schleppbetrieb hat mit der Formel 1 nix zu tun.
Der Schleppbetrieb, der in Silverstone so unendlich genervt hat, war der der Motoren, wenn der Fahrer kein Gas gibt. Dann wurde nämlich vor Silverstone immer Zwischengas gegeben. So wird es auch nach Silverstone wieder sein. Nur in Silverstone war Zwischengas eben ein Tabu. Na, verwirrt? So ging es wohl jedem, der mit dem kindischen Streit über die Motorenregeln nichts anfangen konnte. Also: Abhaken!
Platz 7: Aussie, Aussie, Aussie!
Oi, Oi, Oi! Ein vor allem bei Sportveranstaltungen gerne genommener Schlachtruf australischer Fans. Klingt total kämpferisch, dient aber natürlich auch dazu, die eigene Nation zu feiern.
Oder die eigenen Nationalhelden. So werden irgendwo in einem Pub in Sydney oder Melbourne sicher ein paar Formel-1-Fans gesessen und den Schlachtruf gegrölt haben, als sie Mark Webber und Neuling Daniel Ricciardo in Silverstone gesehen haben.
Immerhin waren zum ersten Mal seit dem Österreich-GP 1977 wieder zwei Australier in einem Starterfeld vertreten. Damals hießen sie Alan Jones und Vern Schuppan. "Aussie, Aussie, Aussie, Oi, Oi, Oi" gab es damals aber noch nicht.
Platz 6: Slippery When Wet
Ein Album von Bon Jovi - die Älteren werden sich erinnern. Aber auch die Überschrift über der Installationsrunde in Silverstone. In der schafften es nämlich sowohl Lewis Hamilton als auch Sergio Perez, das Auto in die Wiese zu bugsieren.
Perez nahm dabei sogar eine Werbetafel von Reifenhersteller Pirelli mit und zerstörte den Frontflügel seines Sauber. Hat ihm aber nicht geschadet, wie Platz sieben im Rennen eindrucksvoll bewiesen hat.
Platz 5: Zu spät
Alle deutschen Fahrer hätten Fernando Alonso bei der Fahrerparade eigentlich den guten alten Ärzte-Song entgegenschmettern können, als er erst im Sprint, dann von einem Auto chauffiert, hinter dem LKW herhechelte, der die Piloten traditionell vor dem Rennstart um die Strecke bringt.
Alonso war zu spät dran, weil er vorher noch eine Showrunde in einem 60 Jahre alten Ferrari 375 drehen durfte. Anlass war das Jubiläum des ersten Ferrari-Sieges in der Formel 1 vor 60 Jahren durch Jose Froilan Gonzalez. Alonso genoss die Fahrt offenbar so sehr, dass er die Zeit völlig vergaß.
Immerhin fand er seine Konzentration rechtzeitig wieder, um der Scuderia zum Jubiläum den 216. Sieg in der Königsklasse zu schenken.
Platz 4: Hamilton hat Angst vor Burnout
Diesmal keine Musik-Analogie, aber es geht auch um ein ernstes Thema. Lewis Hamilton will in Zukunft abseits der Strecke weniger arbeiten. Unzählige PR-Auftritte am Rande des Heimrennens in Silverstone haben ihn offensichtlich fertig gemacht.
"Ich hatte zwischen den letzten beiden Rennen genau zwei Tage frei. Ich bin mir sicher, dass nicht viele Fahrer in der Zeit genauso hart gearbeitet haben wie ich", beklagte er sich gegenüber "Reuters". "Ich freue mich jetzt wirklich auf die Sommerpause, denn sonst besteht definitiv die Gefahr eines Burnouts."
Mal sehen, wie viele Tage Sebastian Vettel und Michael Schumacher vor ihrem Heimrennen auf dem Nürburgring in zwei Wochen frei machen können.
Platz 3: Harry Danger
Prinz Harry begibt sich gerne in Gefahr. Er zieht freiwillig in den Krieg, er riskiert ein Interview mit "Sky"-Boxengassenreporterin Tanja Bauer (das seine Security gerade noch verhindern kann) - und er wünscht sich einen Formel-1-Test.
Das sagte der Prinz zumindest "BBC"-Reporter Martin Brundle bei seinem Besuch in Silverstone am Sonntag. "Wenn es mir jemand anbietet, würde ich es sehr gerne machen. Ich denke nicht, dass ich sehr gut wäre, aber hoffentlich wenigstens besser als Hammond in 'Top Gear'", sagte Harry.
Gemeint ist TV-Moderater Richard Hammond, der in der britischen Kult-Sendung "Top Gear", von der offensichtlich auch Harry ein Fan ist, eine unheimliche Begegnung mit einem Formel-1-Boliden hatte. Echt sehenswert!
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Platz 2: Vettel goes "Top Gear"
Wo wir gerade bei der Kultsendung sind. Sebastian Vettel wurde vor dem Rennen in Silverstone durch seine Einladung in die Show von den Engländern quasi geadelt. Er durfte in der Rubrik "Star in a Reasonably Priced Car" in einem Allerwelts-Kleinwagen eine gezeitete Runde auf dem Top-Gear-Kurs drehen.
Im Interview in der Show war er sichtlich nervös, weil ihm niemand gesagt hatte, wie gut seine Zeit im Vergleich zu anderen Fornmel-1-Fahrern wie zum Beispiel Rubens Barrichello war.
Aber nach einigen Minuten kam die Erlösung. Vettel fuhr in 1:44,0 Minuten neuen Streckenrekord. Drei Zehntel schneller als Rubinho. Puh, gerade noch mal das Ansehen auf der Insel gerettet!
Platz 1: Facebook-Fälscher ärgert Vettel
Wer Sebastian Vettel ein bisschen kennt, weiß, dass er mit Social Media Marke Facebook oder Twitter nicht allzu viel am Hut hat. Sein Credo lautet: "Ich habe lieber direkten Kontakt mit meinen Fans."Folglich existiert auch kein Facebook-Account von Vettel - zumindest kein echter. Laut "Bild" hat sich nun aber ein User den Spaß gemacht, auf einem gefälschten Vettel-Account die Nachricht zu posten, der Weltmeister habe sich von seiner Freundin Hanna getrennt, sei also wieder Single.
Vettel stellte postwendend klar: "Das ist eine Fälschung". Wäre ja auch schade um die fast schon Sandkasten-Liebe aus der Heimat.
Stand in der Fahrer- und Konstrukteurs-WM