In der Liste der Formel-1-Weltmeister hat Sebastian Vettel inzwischen seinen eigenen Platz an der Seite von Michael Schumacher, auf der Strecke ist er im Moment weit vor ihm zu finden, dennoch ist Rekordchampion Schumacher auch heute noch ein Idol für den Red-Bull-Piloten.
"Da gibt es einen Namen: Michael Schumacher", sagte der 24-Jährige in einem am Dienstag von mehreren Medien verwendeten Video-Interview auf die Frage nach seinem Vorbild.
Vettel zweiter deutscher Weltmeister
Sein Verhältnis zum fast 18 Jahre älteren Schumacher sei mittlerweile zwar "in gewisser Weise anders", meinte Vettel: "Aber er ist nach vor noch jemand, an dem ich mich orientiere und den ich als Vorbild sehe."
2010 in Abu Dhabi hatte Vettel als zweiter Deutscher nach Schumacher den WM-Titel gewonnen, das Vorbild gehörte damals nach dem letzten Rennen seiner Comeback-Saison zu den ersten und innigsten Gratulanten. Einst hatte der damalige Weltmeister Schumacher noch dem jungen Vettel nach einem Kart-Rennen den Siegerpokal überreicht.
"Es ist mittlerweile eine andere Situation, weil man selbst auch reift und wächst. Man sieht die Welt vielleicht mit anderen Augen", meinte Vettel, der sich natürlich inzwischen auf Augenhöhe mit Schumacher sieht.
Vettel: "Sehe in erster Linie den Menschen"
"Wenn ich heute mit Michael spreche, dann sehe ich in erster Linie den Menschen", meinte Vettel. Und diesen Menschen mag er. "Man mag manche Leute, ohne sie zu kennen. Das ist ein Bauchgefühl", sagte Vettel: "Bei ihm hat das gestimmt. Die Begegnungen, die ich als kleines Kind hatte, waren sehr prägend und haben ihn noch mehr als Vorbild herausgehoben."
Vettel scheint bei Red Bull auch Schumachers Arbeitsweise übernommen zu haben, sehr auf den Teamgeist zu setzen. "Natürlich fand ich es damals klasse, dass er so erfolgreich war. Die Geschichte mit Ferrari war etwas Eigenes. Das hatte vorher noch niemand so erreicht. Er hat das Team hinaufgezogen und immer wieder das 'wir' betont. Dass er das nicht alleine geschafft hat, sondern das Team", meinte Vettel, der sich wie wohl auch Schumacher auf das Heimspiel beim Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring (Sonntag, 14.00 Uhr) freut.
"Es gibt viele Nationen in der Formel 1 und nicht alle haben die Möglichkeit, vor heimischem Publikum Rennen zu fahren", sagte Vettel: "Deutschland ist ein Automobil-Land, der Motorsport hat Tradition. Teil des Ganzen zu sein, macht einen sehr, sehr stolz. Die Möglichkeit zu haben, vor eigenem Publikum an den Start zu gehen, ist was ganz Besonderes. Ich genieße das."
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