Die dreisten Zwei: Fernando Alonso und Lewis Hamilton sind sich ausnahmsweise mal einig. Die Streithähne früherer Jahre lassen sich die Laune von fast 90 Punkten Rückstand in der Fahrerwertung auf Sebastian Vettel nicht verderben und lassen keine Gelegenheit aus, in der Sommerpause die Stimmung im Titelkampf anzuheizen.
So sagte Alonso bei Ferraris Pressevent in Madonna di Campiglio: "Wir sind Ferrari und wir haben vor unseren Millionen von Fans die moralische Verpflichtung, immer das maximale Ziel anzustreben. Wir werden immer den Titel im Blick haben, zumindest, solange er rechnerisch noch erreichbar ist."
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Hamilton stieß im Interview mit der "Bild am Sonntag" ins gleiche Jagdhorn: "Ich war erst einmal Weltmeister und bin hungrig auf mehr Titel - vielleicht hungriger als jeder andere in der Formel 1. Sebastian hat da draußen keinen verbisseneren Gegner als mich."
Vettel wird es gelassen zur Kenntnis nehmen. Wäre doch auch langweilig, wenn acht Rennen vor Saisonende schon alle Verfolger den roten Teppich ausrollen würden.
Barrichello hat keine Lust mehr: Bisher hat Rubens Barrichello immer klar gesagt, dass er 2012 noch ein Jahr an seine ellenlange Karriere dranhängen will. Das Ziel hat er immer noch, aber nicht mehr unbedingt bei Williams. Das Chaos im Team geht im zunehmend auf die Nerven.
"Wir sind in einer unglaublichen Situation. Ich weiß nicht, ob ich hier unter diesen Bedingungen im kommenden Jahr noch weitermachen will", drohte Barrichello im Interview mit dem "Corriere dello Sport".
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Der Grund für seinen Frust ist die anhaltende Stagnation des einst so ruhmreichen Rennstalls auf niedrigem Niveau: "In den letzten Monaten haben wir zu viele neue Aerodynamikteile ans Auto gebracht. Die konnten wir nicht ausreichend testen. Wir sind verwirrt, das ganze Team ist in Unsicherheit gehüllt."
Das deutsche Fachmagazin "auto, motor und sport" hat nach dem Ungarn-GP von Gerüchten berichtet, wonach auch Williams nicht mehr hundertprozentig an eine Vertragsverlängerung mit Barrichello glaubt. Heiße Kandidaten für sein Cockpit sind die beiden deutschen Force-India-Piloten Nico Hülkenberg und Adrian Sutil.
Mercedes besser, als es aussieht: Die Silberpfeile reißen in den Rennen dieser Saison mit wenigen Ausnahmen niemanden vom Hocker. Der Speed, der im Qualifying ab und zu angedeutet wird, fällt im Rennen viel zu oft Problemen mit den Reifen zum Opfer.
Trotzdem malt Teamchef Ross Brawn nicht alles schwarz, im Gegenteil. Er sieht eindeutige Fortschritte: "Wir schauen uns nach jedem Rennen die normalisierte Rundenzeit ein, also die Rundenzeit, die Variablen wie Reifen, Benzinmengen und solche Dinge mit einrechnet. Der zufolge haben wir die Lücke zur Spitze verkleinert. Nicht so schnell wie erhofft natürlich, aber wir holen auf."
Laut Brawn habe Mercedes in der Entwicklung gegenüber Red Bull und Co. rund sechs Monate Rückstand. Den gilt es nun im restlichen Saisonverlauf und der Winterpause so weit wie möglich zu reduzieren.
Stand in der Fahrer- und Konstrukteurs-WM