Wann immer sich Ferrari zum "Wrooom"-Event in Madonna di Campiglio trifft, ist für Gesprächsstoff gesorgt. Das war in der Winterpause so und das ist auch in der Sommerpause nicht anders.
Wortführer ist in diesem Fall Teamchef Stefano Domenicali. Zunächst deshalb, weil er einen gerade für deutsche Fans interessanten Vergleich zwischen Fernando Alonso und Michael Schumacher angestellt hat.
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"Wenn ich an Alonsos erste beiden Jahre denke, ist er besser als Schumacher. Beide haben denselben Killerinstinkt. Im Vergleich zu Michael arbeitet Fernando jedoch mehr für das Team. Er hat in viel kürzerer Zeit die Führungsrolle im Team übernommen als Michael damals. Wenn er einmal zu siegen beginnen wird, wird er nicht mehr aufhören", sagte Domenicali im Interview mit der italienischen Tageszeitung "La Repubblica". Er stellte klar: "Für mich ist Fernando derzeit die Nummer eins in der Formel 1."
Kampfansage an Vettel
Den ersten Saisonsieg hat er seit Silverstone schon in der Tasche. Viele weitere sollen nach der Sommerpause folgen. "Ich erwarte, dass wir bis zum Ende der Saison so weitermachen werden", sagte Domenicali mit Blick auf die Tatsache, dass Alonso im Juli die meisten WM-Punkte geholt hat. Drei mehr sogar als Sebastian Vettel.
Ferrari hat seiner Meinung nach den Rückstand auf Red Bull "deutlich reduziert, wenn nicht sogar komplett egalisiert". Den WM-Titel hat der Teamchef trotz 89 Punkten Rückstand auf Vettel noch nicht abgeschrieben: "In der Formel 1 kann sich in drei Rennen alles ändern."
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Neuer Ferrari wird ab September gebaut
Egal, was sich in den nächsten drei Rennen noch ändert, Ferraris mittelfristige Planung für die Saison 2012 steht bereits jetzt fest. "Bis Mitte Oktober sind alle Schritte im Voraus definiert", erklärte Domenicali die Entwicklungsschritte für das aktuelle Auto. Das hat zur Folge, dass sich Ferrari "ab Anfang September ausschließlich auf das nächste Jahr konzentrieren wird."
Aus folgendem Grund: "Unsere oberste Priorität liegt klar darauf, einen besseren Winter zu erleben. Schwierige Winterpausen wie in den vergangenen beiden Jahren möchte ich unbedingt vermeiden", so Domenicali. "Je mehr Zeit wir im Windkanal verbringen können, desto besser."
Keine Zweifel an Helfer Massa
Will Ferrari in der laufenden Saison noch eine ähnliche Aufholjagd hinlegen wie 2010, als Alonso vor dem letzten Rennen in Abu Dhabi sogar wie der neue Weltmeister aussah, dann braucht es Fahrer, die sich zwischen den Spanier und Vettel schieben.
Auch Felipe Massa. "Wir werden ihn immer unterstützen. Er muss uns helfen, den Konstrukteurstitel zu gewinnen, und Alonso im Kampf um den Pilotentitel unterstützen", sagte Domenicali, der in den letzten drei Rennen einen deutlichen Aufwärtstrend bei Massa ausgemacht hat. Daher bestehe auch kein Zweifel daran, dass der Brasilianer "noch mindestens eineinhalb Jahre lang einer unserer Fahrer ist", erklärte der Teamchef.
In dieser Zeit sollte er mindestens noch einen WM-Titel für Ferrari erleben, das ist die klare Botschaft, die die Scuderia aus Madonna di Campiglio in die Welt schickt.
Stand in der Fahrer- und Konstrukteurs-WM