Während Ferrari schlicht den RB7 von Vettel nachbaute, nahm McLaren nur leichte Veränderungen an Auspuff, Flügel und Bremsbelüftung vor.
Beide Verfolger-Teams haben jedoch schon von Anfang der Saison an einen Vorteil gegenüber den Bullen: Sie gehen schonender mit den Reifen um. Bei den nun fast ebenbürtigen Boliden könnte dieses kleine Detail der ausschlaggebende Faktor für den Sieg sein.
Besonders das Team von Lewis Hamilton und Jenson Button beschert dies in den kommenden Rennen einen Vorteil. Denn die McLaren sind zusätzlich auch die Wagen, die die Reifen am Schnellsten auf Temperatur bringen.
Imai: Der Newey der Reifen
Zu verdanken ist das vor allem einer speziellen Person im englischen Team: Hiroshi Imai. Was Adrian Newey für Red Bull in Sachen Design ist, ist Imai für McLaren beim Thema Reifen.
Imai ist ehemaliger Chefingenieur des Reifenherstellers Bridgestone und scheint dahinter gekommen zu sein, wie sich die Pneus von Pirelli im Rennen verhalten.
Offenbar ist der höhere Verschleiß der Reifen auf die erhöhte Bremsscheiben-Temperatur zurückzuführen. Dementsprechend hat McLaren vor allem viel Zeit in die Verbesserung der Bremsbelüftung seiner Bolliden investiert.
Auch Red Bull dürfte dieses Thema in der nächsten Zeit mehr und mehr beschäftigen, sieht es doch danach aus, als könne man mit der Verbesserung anderer Bereiche am Auto keine Zeit mehr gut machen.
Vettel eine Klasse für sich
Beim Team des Weltmeisters sieht man der Tatsache, dass McLaren und Ferrari durch die Reifenbehandlung deutlich aufgeholt haben, eher gelassen entgegen.
Vettel ist laut Aussagen von Red-Bull-Reifeningenieur Kevin Nix einer der Fahrer im Klassement, die am besten mit den Reifen umgehen: "Sebastians Feedback ist besser als das von jedem anderen Fahrer, mit dem ich bisher zusammengearbeitet habe".
Er passe seinen Fahrstil an die Abnutzung und Anforderungen der Reifen an. "Weil der Red Bull sehr viel Abtrieb hat und schnell ist, erwartet man eigentlich einen hohen Reifenverschleiß. Aber Sebastian weiß, wie man das Auto exakt am Reifenlimit bewegt. Verschleiß und Arbeitstemperatur hat er immer im Griff", sagte Nix zu "Autobild Motorsport".
Formel 1: Alle Termine der aktuellen Saison