Streckendaten:
- Name: Circuit de Spa-Francorchamps
- Ort: Spa-Francorchamps
- Länge: 7,004 Kilometer
- Runden: 44
- Renndistanz: 308,176 Kilometer
- Kurven: 10 Rechtskurven, 9 Linkskurven
Darauf kommt es an:
Der Kurs in Spa hat alles, was ein Formel-1-Kurs haben kann. Er ist eines der unbestrittenen Sahnestücke im Rennkalender. Um dort schnell zu sein, braucht man sehr guten aerodynamischen Grip in den schnellen Kurven wie Eau Rouge und Pouhon, aber auch jede Menge Topspeed.
Lediglich enge Kurven sind rar gesät. Außer der ersten Kurve La Source und der Bus-Stop-Schikane fehlen die ganz harten Bremspunkte. Beste Überholmöglichkeiten sind Bus Stop und Les Combes am Ende der langen Bergauf-Geraden nach Eau Rouge.
Eau Rouge ist im modernen Formel-1-Auto zwar locker mit Vollgas zu durchfahren, aus Sicherheitsgründen wird es dort aber das ganze Wochenende über verboten sein, den Heckflügel flach zu stellen. Das wäre dann doch zu gefährlich. Im Rennen beginnt die einzige DRS-Zone nach Eau Rouge und sollte hinauf Richtung Les Combes das Überholen deutlich erleichtern.
Ständige Unbekannte in Spa ist natürlich auch immer das Ardennen-Wetter. Für das kommende Wochenende ist mit Regenschauern zu rechnen.
Wetter-Prognose:
- Freitag: Regenschauer, 17-22 Grad, 70 Prozent Regen-Risiko
- Samstag: Regenschauer, 13-16 Grad, 65 Prozent Regen-Risiko
- Sonntag: wolkig, 14-16 Grad, 20 Prozent Regen-Risiko
Reifenwahl:
Medium und Soft: Pirelli begibt sich in Spa auf völlig unbekanntes Terrain. Die Italiener haben noch nie auf der Strecke getestet und daher keinerlei Erfahrungswerte. Die Mischungen Medium und Soft darf man daher getrost als Sicherheitsvariante betrachten, denn die ganz harten Reifen will Pirelli ohnehin nicht mehr einsetzen.
Obwohl die beiden gewählten Mischungen direkt beieinander liegen, erwartet Motorsportchef Paul Hembery die größten Zeitenunterschiede zwischen beiden Mischungen in der ganzen Saison. Von mehr als einer Sekunde ist schon jetzt die Rede.
Statistik:
- Sieger 2010: Lewis Hamilton (McLaren) in 1:29:04,268 Stunden
- Pole-Position 2010: Mark Webber (Red Bull) in 1:45,778 Minuten
- Schnellste Rennrunde 2010: Lewis Hamilton (McLaren) in 1:49,069 Minuten
- Rekordsieger: Michael Schumacher (6 - 1992, 1995, 1996, 1997, 2001, 2002)
Favoriten:
Red Bull: Wenn es um aerodynamischen Grip geht, sollte Red Bull noch immer einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz haben, zumal Design-Guru Adrian Newey einen neuen Unterboden und einen neuen Diffusor im Gepäck hat. Die neuen Komponenten sollen um die drei Zehntelsekunden bringen. Problem könnte der Topspeed werden.
Dennoch ist Sebastian Vettel bei den Buchmachern Favorit auf den Sieg. Nach drei Niederlagen in Folge hätte er trotz seiner gigantischen 85 WM-Punkte Vorsprung nichts gegen seinen siebten Saisonsieg. "Spa zu gewinnen, ist sicher eines der Ziele, die man als Formel-1-Pilot hat", sagt Vettel, der noch nie in den Ardennen ganz oben auf dem Podium stand.
McLaren: Das Team muss unbedingt die Probleme mit dem verstellbaren Heckflügel in den Griff bekommen, um auf den beiden Highspeed-Strecken in Spa und Monza siegfähig zu sein. Bisher ist es trotz vieler Experimente mit neuen Flügeln nicht gelungen, eine optimale Lösung sowohl fürs Rennen als auch fürs Qualifying zu finden. Das soll sich laut Managing Director Jonathan Neale nach der Sommerpause ändern. Er ist sehr optimistisch, dass sich McLaren nun auch im Qualifying mit den Besten messen kann.
Ferrari: Sollte es nicht nass und auch nicht allzu kalt werden, könnte Ferrari sogar das beste Gesamtpaket für Spa haben. Das Auto hat einen sehr guten Topspeed und dank des in den letzten Monaten komplett umgebauten Hecks mittlerweile auch sehr guten aerodynamischen Grip. Den nötigen Feinschliff sollen in Spa ein neuer Front- und ein neuer Heckflügel bringen.
Fernando Alonso, der in Spa übrigens auch noch nie gewonnen hat, sagte im Vorfeld: "Ich bin mir meiner Lage in der WM bewusst, aber deshalb werfe ich nicht das Handtuch. Wir wollen jedes Rennen gewinnen."
Mercedes: Das Wochenende steht voll und ganz im Zeichen der großen Schumi-Jubiläums-Party. Dazu würde natürlich ein Top-Ergebnis perfekt passen. Immerhin kommt der Kurs dem auf Topspeed getrimmten Silberpfeil entgegen und auch die Temperaturen sollten es Michael Schumacher und Nico Rosberg in Sachen Reifenverschleiß recht leicht machen. Damit es aber zu einem Podium reicht, wird auch das Ardennen-Wetter mitspielen müssen. Es wäre in Schumachers Fall ja nicht das erste Mal.
Zeitplan:
- Freitag, 10 Uhr: 1. Training
- Freitag, 14 Uhr: 2. Training
- Samstag, 11 Uhr: 3. Training
- Samstag, 14 Uhr: Qualifying
- Sonntag, 14 Uhr: Rennen
Stand in der Fahrer- und Konstrukteurs-WM