ITALIEN
Gazzetta dello Sport: "Vettel greift nach dem WM-Titel. Wie viele Piloten sind perfekt wie er? Wie viele hätten eine derart risikoreiche Strategie akzeptiert? Bravissimo! Und der Applaus der Zuschauer in Monza bezeugt, dass er auch beliebt ist. Schumacher zeigt, dass er eine Italien-Nostalgie hat. Gestern hat er in perfektem Italienisch eine wunderbare Ansprache für die Mercedes-Gäste gehalten. Applaus erntete er auch am Ende eines wunderschönen Tages, an dem Mercedes um die Spitzenpositionen gekämpft hat."
Tuttosport: "Vettel ist mit großem Recht der Alleinherrscher der Formel 1. Der König Italiens ist ein blonder Deutscher, der sich wahrscheinlich mehr in Monza als in Deutschland zu Hause fühlt, dem einzigen Land, in dem er bei seinem unaufhaltsamen Marsch zum WM-Sieg nicht das Podium erreichte. Endlich Schumi! Nach vielen mittelmäßigen Rennen und von einem Publikum beflügelt, das ihn wie einst liebt, hat Schumacher den Schumi neu entdeckt. Er ist schnell und zäh, vielleicht eine Spur zu entschlossen, wenn es um den Kampf gegen Hamilton geht. Endlich hat man den Schumacher der alten Zeiten gesehen."
Corriere dello Sport: "Vettel auf dem Thron von Monza. Der Deutsche kann schon in Singapur den WM-Titel erobern. Vettel ist jetzt einer von uns. Auf dem Podium zeigt er jugendliche Rührung. Schumacher hat keinen Pakt mit dem Teufel abgeschlossen, um sich in Monza zu behaupten, denn der Teufel ist er selber. In Monza hat er sein Bestes gezeigt. Die Geschichte des Kaisers, der zurücktritt, zurückkehrt und wieder der Beste sein will, scheint ernst zu werden."
Corriere della Sera: "Vettel siegt und reserviert sich den WM-Titel und einen Platz bei Ferrari. Der Deutsche ehrt den 150. Jahrestag der italienischen Nation. Das ist schön und beeindruckend. In Monza haben wir endlich den Schumi der alten Zeiten gesehen. Der Veteran duelliert sich mit Hamilton. Jetzt weiß er, dass er mit den Jungen Schritt halten kann."
ENGLAND
The Sun: "Sebastian Vettel vergoss Freudentränen in dem Wissen, dass er zum jüngsten zweimaligen Champion der Formel 1 wird. Die deutsche Siegmaschine könnte die Rekordbücher schon in Singapur umschreiben. Nach dem Triumph in Monza, wo er vor drei Jahren für Hinterbänkler Toro Rosso seinen ersten Sieg geholt hatte, wischte sich Vettel auf dem Podium die Tränen weg."
Daily Mail: "Sebastian Vettel hat seinen zweiten WM-Titel nach seinem achten Sieg in eisernem Griff. Nur zwei Fahrer in der Formel-1-Geschichte haben mehr Siege in einer Saison geholt - Michael Schumacher, dessen Rekord von 13 Siegen fallen könnte, und Nigel Mansell. Auf einer Strecke, auf der man Red Bull nicht stark erwartet hatte, war es ein haushoher Sieg, der das Titelrennen zu einem Kampf nach dem Motto "unter ferner liefen" macht."
The Guardian: "Für einen kurzen Moment sahen die Tifosi ihre Träume in Erfüllung gehen, als die Ampel ausging, Fernando Alonso sich innen an Sebastian Vettel und Lewis Hamilton vorbeiquetschte, rechts das Gras berührte und als erster in die erste Schikane einbog. Wenn ihm die Fans allein durch ihren Enthusiasmus und ihre Schreie den Sieg hätten garantieren können, hätte der Sieg dem springenden Pferd gehört. Aber Hingabe allein ist nicht genug. Vettel holte sich die Führung mit einem mutigen Manöver zurück und fuhr danach zu einem unkomplizierten Sieg."
The Express: "Vettel genießt die Aussicht von ganz oben. Tatsächlich sah er von der obersten Stufe wohl schon seine Krönung in den Lichtern von Singapur in zwei Wochen. Tränen flossen bei Vettel, als tausende Fans auf der Strecke für große Emotionen sorgten, auch wenn die meisten von ihnen wohl enttäuscht waren, dass er keinen roten Ferrari-Rennanzug trug. Drei Jahre nach seinem ersten Sieg an einem regnerischen Tag in einem Toro Rosso stand Vettel wieder auf dem Podium des italienischen Grand Prix. Der Neuling ist nun ein Champion mit einem Hauch von Unbesiegbarkeit."
Formel 1 2011 - der WM-Stand